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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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mit der Dow-Connection war kein Witz, oder?«, vergewisserte sie sich.
    »Das hier ist die letzte der großen Unternehmensstädte«, antwortete Corso. »Bieg nach rechts auf die Main Street ab.«
    »Wonach suchst du?«
    »Nach irgendwas Kleinem und Abgeschiedenem. Nach irgendwas Schäbigem. Mit mindestens zwei Stockwerken, so dass wir uns nicht im Erdgeschoss aufhalten müssen. Nach irgendwas, wo man entweder durch die Tür oder am besten überhaupt nicht reinkommt.«
    »Hört sich an wie ein Ableger vom Timber Inn«, spottete sie.
    »Diesmal gehen wir auf Nummer sicher«, meinte Corso. »Diese Leute hier morden, wie andere die Socken wechseln. Wir müssen auf Abstand bleiben. Sobald wir was rausfinden, rufen wir Molina an und übergeben die Sache dem FBI.«
    Das Zentrum bestand aus sechs Straßenblöcken mit renovierten Backsteingebäuden, die parallel zum Fluss verliefen. Restaurants, Geschenkartikel- und Antiquitätenläden, zwei Banken, die Handelskammer. Ein Ort wie jeder andere in den USA.
    Die gekräuselte Wasseroberfläche schimmerte in der späten Nachmittagssonne wie Feuer. Dougherty klappte die Sonnenblende herunter und schirmte ihre Augen mit einer Hand ab, während sie den Wagen durch den spärlichen Verkehr lenkte.
    Corso zeigte zum anderen Ende der Stadt. »Immer geradeaus«, sagte er.
    Sie fanden es eineinhalb Kilometer weiter. Gegenüber einem kleinen, grünen Tal mit Namen Emerson Park. Das Pine Tree Motor Inn und Café. Seniorenrabatt. Kabelfernsehen.
    Zimmer 223. Erster Stock nach hinten raus. Ein Nichtraucherzimmer, das nach Rauch roch. Lange, schwarze Brandflecken schmückten beide Enden des Tisches. Dougherty überprüfte das Bad. Rümpfte die Nase. »Ich würde morden für ein eigenes Bad.«
    Corso kramte mit beiden Händen in seiner Reisetasche. Blickte auf und nickte zustimmend.
    »Nur noch ein paar Tage«, beruhigte er sie. »So oder so.«
    Er zog das Verbrecherfoto heraus und machte die Tasche wieder zu. »Ich werde für morgen ein paar Kopien machen.«
    Dougherty steckte ihr Haar am Hinterkopf zu einem Knoten auf. »Schlüssel liegen auf der Kommode. Ich werde duschen, bevor wir essen.«»Du kannst nicht hier bleiben«, sagte sie. »Gordie wird das nicht so einfach hinnehmen. Du bist erst drei Tage hier, und schon zickt er rum. Will wissen, wann du wieder gehst.«
    »Ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll«, jammerte er. »Ich dachte, ich könnte vielleicht bei der Firma weiterarbeiten. Und Gordie würde mir vielleicht helfen.«
    Das Lachen, mit dem sie herausplatzte, klang bitter. »Scheiße, dieser Doofkopp kann sich doch kaum selbst helfen, geschweige denn dir. Er arbeitet schon seit neunzehn Jahren bei Dow und steht in der Rangordnung noch so weit unten, dass er hoch gucken muss, um den Bodensatz zu sehen.« Sie durchschnitt mit der Handkante die Luft. »Verbringt den ganzen Tag in den Fässern und schrubbt sie mit einer Bürste. Genau das macht er, unser Herr Großkotz. Deswegen riecht er auch immer so. Ist schon so lange dabei, dass der Geruch in sein Fleisch gezogen ist. Kriegt ihn nicht mehr los. Mir wird schon immer ganz schlecht.«
    »Was soll ich machen?«
    »Wie viel Geld hast du dabei?«
    »Achtzehnhundert Dollar.«
    »Wir fahren morgen früh in die Stadt. Wir...«
    »Außerdem kriege ich jeden Monat meinen Scheck«, unterbrach er sie.
    »Das geht nicht mehr«, widersprach sie. »Sobald du einen von diesen Regierungsschecks einlöst, haben sie dich am nächsten Tag am Wickel.« Sie schüttelte den Kopf. »Nö. Zeit, dass du wegfliegst. Morgen früh gehen wir in die Stadt. Erledigen kurz was. Lassen Tommie de Groot von der Erdoberfläche verschwinden.«
    Er griff in seine Gesäßtasche und zog einen Beutel mit losem Tabak heraus.
    »Mach das draußen«, verlangte sie. »Du weißt, dass Gor-die sonst sauer wird. Das Arschloch riecht den Rauch schon, bevor er aus dem Auto steigt.«
    »Dieser Scheiß-Gordie«, murrte er. »Wer braucht den überhaupt?«
    Sie stieß ihm einen Finger in die Brust. »Ich«, antwortete sie. »Zumindest im Moment noch.« Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie legte ihm den Finger an die Lippen. »Ich hab' hier noch zu tun. Hörst du? Kann nichts gebrauchen, was alles durcheinander bringt. Also sei anständig und mach uns nicht noch mehr Kummer, als wir eh schon haben.«
    »Wenn er mir wieder ins Gesicht springt, mach' ich ihn alle.«
    Sie schubste ihn so hart, dass er eine Stufe nach oben auswich. »So 'nen Scheiß wirst du nicht tun. Wär'

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