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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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ich nicht gewesen, wärst du gar nicht hier. Vergiss das nicht.«
    Dougherty hob das Weinglas an die Lippen und beobachtete Corso, der seine Serviette auf den Tisch warf. »Nicht schlecht«, lobte er.
    »Ein Steak kann man ja schlecht vermasseln«, meinte sie.
    »O doch, kann man. Glaub mir.«
    Langsam hob sich ihr Adamsapfel, als sie den Meursault schluckte. Sie stellte das Glas auf den Tisch, zog die Flasche aus dem Eiskübel und schenkte die letzten Tropfen ein.
    »Noch ein toter Soldat.« Sie steckte die Flasche verkehrt herum in den Kübel. »Ich glaube, wir haben heute Abend die Grenze überschritten.«
    »Das haben wir uns verdient. Es war eine harte Woche.«
    Sie leerte ihr Glas. Wischte mit der Serviette über ihre Lippen.
    »Bist du fertig?«, fragte er.
    Sie antwortete, indem sie von der Sitzbank rutschte. Corso warf einen Stapel Zwanziger auf den Tisch, erhob sich und folgte ihr zur Tür hinaus.
    Eisiger Wind zerrte an der Tür. Corso musste sie mit beiden Händen zudrücken. Dougherty hakte sich bei ihm unter, und gemeinsam gingen sie den Bürgersteig entlang.
    Drei Blocks weiter schimmerte das rote Neonschild mit »Zimmer frei«. Dougherty legte beim Gehen ihren Kopf auf seine Schulter.
    »Hast du dich je gefragt, warum wir so geendet sind?«, fragte sie.
    »Was meinst du mit >so    »Wie zwei Erwachsene, die... die egal aus welchem Grund scheinbar keine Beziehung miteinander führen können.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, war das deine Idee.« Corso legte einen Arm um ihre Schulter. »Ich glaube, du hast gesagt, ich sei >emotional nicht erreichbar und deswegen aus dem Garten der irdischen Freuden ausgeschlossen.«
    »Stimmt ja auch.«
    »Viele Menschen können keine Beziehung miteinander führen.« Er zog sie näher zu sich heran. »Deswegen haben die Therapeuten so viel zu tun.«
    »Ja, aber normalerweise passiert das nicht Menschen, die sich so mögen wie wir uns.« Sie fuhr mit der freien Hand durch die Luft. »Beziehungen sind nicht perfekt. Jeder hat hin und wieder mal Schwierigkeiten, aber...«
    »Mögen wir uns?«
    »Leck mich, Corso.«
    Sie überquerten die leere Straße im Gegenlicht. »Sobald es dunkel wird, klappen die in der Innenstadt die Bürgersteige hoch«, stellte Corso fest. »Alle leben in den Vorstädten. Kommen nur zum Arbeiten und Einkaufen her.«
    »Lenk nicht vom Thema ab.«
    Corso seufzte. »Wenn ich zugebe, dass alles meine Schuld ist, können wir dann über was anderes reden?« »Nö.«
    »Dann streite ich eben alles ab.«
    »Du bist wie eine Schildkröte, Corso. Du kommst nur zum Sex aus deinem Panzer. Dann ziehst du dich gleich wieder zurück.« Wieder wedelte sie mit der freien Hand. »Aber das reicht nicht, Frank. Ich brauche mehr als das.«
    »Hast du schon mal eine Schildkröte ohne Panzer gesehen?«
    »Ich mach' keine Witze, verdammt.«
    »Ich auch nicht«, hielt Corso dagegen. »Es gibt kein Wesen auf der Erde, das ohne Panzer erbärmlicher aussieht als eine Schildkröte. Nur dieser kleine Knorpelsack mit angehängtem Kopf. Als wäre sie nicht normal ausgewachsen.«
    »Wann hast du schon mal eine Schildkröte ohne Panzer gesehen?«
    »Auf den Bahamas. Kurz bevor sie zu Suppe verarbeitet wurde.«
    »Das ist eklig.«
    »Das ist die Nahrungskette.«
    Sie bogen nach rechts in die Moteleinfahrt ein. Links hüpfte ein Mini-Van, in dem ein Quartett Kinder schrie und herumzappelte wie durchgedrehte Ferkel. Der Vater stand an der Rezeption, die Mutter lehnte aus dem Seitenfenster. Sie hielt ihre geschwollenen Augen geschlossen und schien das Getöse hinter sich nicht wahrzunehmen.
    »Wie lange kennen wir uns schon?«, fragte Dougherty.
    »Fünf, sechs Jahre ... warum?«
    »Wo bist du geboren?«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Das hat auf jeden Fall was damit zu tun. Ich kenne dich über fünf Jahre. Wir waren fast zwei Jahre ein Paar, und weißt du was?«
    Die Muskeln an seinem Kiefer pulsierten. Sie ließ nicht locker.
    »Ich weiß nicht einmal, wo du geboren bist. Ich weiß nicht, wie deine Mutter hieß. Einmal ist dir was von einem Bruder rausgerutscht. Und nur so habe ich überhaupt irgendwas über dich erfahren. Und das über all die Jahre. Die unzähligen Stunden, die wir gemeinsam verbracht haben, und ich weiß immer noch verdammt wenig über dich.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    Sie blieb stehen, zog ihren Arm unter seinem hervor und trat einen Schritt zur Seite. »Diese Handpumpe vor Rodney de Groots Haus.« Ihre Stimme klang leicht verschwommen. »Woher

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