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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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ihr Zeit zu lassen, bis sie sich wieder gefasst hat.«
    »Der Präsident hat heute Nachmittag angerufen. Ich soll ihn zurückrufen und Bericht erstatten. Er erwartet Antworten.«
    »Ich auch. Du kannst nicht alles haben. Wenn ich sie bedränge, richte ich womöglich nur Schaden an.« Er überlegte.
    »Aber ich wüsste wirklich verdammt gerne, warum Präsident Andreas das Risiko eingeht, uns zu engagieren. Wenn die Medien irgendwie Wind davon bekommen, werden sie sich auf ihn stürzen. Denen ist er doch sowieso viel zu sauber.«
    »Er schätzt die Situation als kritisch ein.«
    »Und er glaubt, wir können ihm helfen. Wie kommt er auf die Idee? Hat er Grund zu der Annahme, wir könnten etwas erreichen?«
    »Fährst du zurück nach Washington?«
    Es war klar, dass Travis keine Fragen beantworten würde, die Andreas betrafen. Er war ein geheimnistuerischer Mistkerl und würde nie das Vertrauen missbrauchen, das jemand in ihn setzte.
    Nun, er, Silver, hatte keinen Grund, sich zu beklagen. Travis hatte über die Jahre auch eine Menge von seinen Geheimnissen für sich behalten. »Nein, ich bleibe hier in der Gegend, bis es mir gelingt, sie auf meine Seite zu ziehen. Sie wird erst mal ein paar Tage damit beschäftigt sein, die trauernde Witwe zu trösten. Ich kann vorerst nicht mehr tun, als sie im Auge zu behalten.« Er holte tief Luft. »Gott, sie hat unglaubliche Fähigkeiten, Michael.«
    »Ich hab dir schon vor fünf Jahren gesagt, dass sie viel versprechend ist. Und anstatt ihr Talent zu unterdrücken, nutzt sie es. Zwar macht sie nicht ausgiebig davon Gebrauch, aber sie muss es verfeinert haben.«
    »Sie kann Trask finden. Verdammt, ich weiß, dass sie ihn finden kann!«
    »Falls er sie nicht tötet.«
    »Richtig. Falls er sie nicht tötet.«
    »Ich wäre äußerst betrübt, wenn du das zuließest, Silver. Ich hätte dir nie Zugang zu Kerry verschafft, wenn du mir nicht ein Versprechen gegeben hättest.«
    »Und ich werde es halten«, erwiderte Silver knapp. »Geh mir nicht auf die Nerven. Ich rufe dich wieder an und halte dich auf dem Laufenden. Falls du irgendwas Wichtiges von Andreas erfährst, lass es mich wissen.«
    Er legte auf.
    Er konnte es Michael nicht verübeln, dass er ihm misstraute.
    Besser als jeder andere wusste er, welche Wut Silver umtrieb.
    Verdammt, manchmal misstraute er sich fast selbst. Würde er Kerry Murphys Tod in Kauf nehmen, wenn er dafür Trask in die Finger bekam?
    Himmel, er wusste es nicht.

    Als Kerry Charlies Haus verließ, um zur Beerdigung zu gehen, erhielt sie einen Anruf von ihrem Bruder Jason.
    »Wie geht es Edna?«
    »Den Umständen entsprechend. Ihre Schwester Donna ist gestern Abend aus Detroit gekommen. Das ist gut so, die beiden stehen sich sehr nahe.«
    »Und wie geht es dir?«
    »Ich bin traurig – was dachtest du denn?«
    »Reg dich nicht auf. Ich mache mir nur Sorgen.«
    »Es geht mir gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass ich wieder aus der Bahn gerate. Das wird nicht wieder passieren.«
    »Ich weiß. Aber ich finde, du brauchst ein paar Tage Ruhe.«
    Sie hörte jemanden im Hintergrund reden, dann lachte Jason.
    »Laura ist anderer Meinung. Sie meint, du sollst herkommen und ihr helfen, die Gartenlaube fertig zu stellen, so wie du es versprochen hast. Sie braucht dich für die Anstreicharbeiten.
    Von den Farbdämpfen wird ihr immer schlecht.«
    »Sag ihr, ich komme morgen. Jetzt, wo Donna hier ist, braucht Edna mich nicht mehr. Eine Schwester ist immer besser.«
    »Stimmt.« Er überlegte. »Dad ist letzte Woche auf dem Weg nach Florida kurz vorbeigekommen. Er hat sich nach dir erkundigt.«
    »Wirklich?« Das Thema gefiel ihr nicht. »Ich muss auflegen.
    Edna wartet. Wir sehen uns morgen, Jason.«
    »Er ist auch dein Vater, Kerry. Du kannst ihm nicht ewig Vorwürfe machen.«
    »Ich mache ihm keine Vorwürfe. Ich will ihn einfach nur nicht sehen. Sag Laura, sie soll nur ja keinen Farbpinsel anrühren.
    Gemeinsam kriegen wir diese Gartenlaube schon fertig.« Sie legte auf und holte tief Luft. Jason nutzte jede Gelegenheit für einen Versuch, sie und ihren Vater wieder zusammenzubringen.
    Er begriff es einfach nicht. Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt.
    Sie gab ihrem Vater nicht die Schuld, aber der Kontakt mit ihm brachte den Schmerz zurück und das Gleichgewicht ins Wanken, das sie sich so mühsam erkämpft hatte. Sie konnte es sich nicht leisten, dieses Gleichgewicht wieder zu verlieren.
    »Können wir Sam mitnehmen, Kerry?«
    Als sie sich umdrehte, sah sie

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