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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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durcheinander wären, hätte auch ich es wesentlich leichter.«
    »Was soll das heißen, ich habe Sie geweckt?«
    »Wie oft haben Sie solche Träume? In den vergangenen sechs Monaten kann ich mich nur an einen oder zwei Fälle erinnern.«
    »Wie kommen Sie dazu –« Sie holte tief Luft. »Wer sind Sie und was machen Sie seit einem halben Jahr mit mir?«
    »Ich mache gar nichts mit Ihnen, außer dass ich Sie beobachte.
    Ich musste mich mit Ihnen beschäftigen, nachdem ich zu dem Schluss gelangt war, dass Sie die einzig Richtige für uns sind.
    Travis hat mir von Anfang an gesagt, dass wir Sie brauchen, aber ich treffe gern meine eigenen Entscheidungen.«
    »Sie beobachten mich?« Sie befeuchtete ihre Lippen.
    »Sie lesen meine Gedanken. Sie sind einer von Michaels verrückten Freunden, nicht wahr?«
    Er verzog das Gesicht. »Als Sie ihn angerufen haben, hat er Ihnen wahrscheinlich erzählt, dass ich nicht ganz normal bin.
    Was genau hat er gesagt?«

    »Er meinte, Sie wären ein Controller.« Sie bemühte sich, mit fester Stimme zu sprechen. »Sie haben meine Gedanken beeinflusst, als Charlie starb. Wie haben Sie das gemacht?«
    »Erfahrung. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich es schaffen würde, die Verbindung zwischen Ihnen zu unterbrechen und sie durch ein falsches Bild zu ersetzen. Sie sind sehr stark.«
    »Aber Sie haben es geschafft, Sie Mistkerl!«
    »Weil Sie es selbst nicht geschafft haben. Wenn Sie sich damals von Travis hätten anleiten lassen, hätten Sie es vielleicht gar nicht nötig gehabt, sich wie ein verwundetes Tier in diesem Wandschrank zu verkriechen.«
    »Ich will nichts davon hören.«
    Sie wollte aufstehen, doch er packte sie am Arm und hielt sie auf. »Es ist mir egal, ob Sie das hören wollen oder nicht. Ich habe mich geduldig im Hintergrund gehalten und Ihnen Zeit gelassen, sich von dem Trauma zu erholen, das Sie durch den Tod Ihres Freundes erlitten haben. Aber jetzt werde ich Ihnen sagen, was ich Ihnen zu sagen habe, und Sie werden mir zuhören.«
    »Den Teufel werde ich tun!« Sie funkelte ihn wütend an. »Und lassen Sie mich gefälligst los!«
    »Das werde ich. Mir liegt nichts daran, Sie anzufassen.« Er hielt ihrem Blick stand. »Aber Sie werden mir zuhören, denn wenn Sie es nicht tun, werde ich Ihren Bruder wecken und ihm nicht nur von Ihren Träumen erzählen, sondern auch, woher ich von den Träumen weiß. Ich glaube kaum, dass es Ihnen recht wäre, wenn er zu dem Schluss käme, dass seine Schwester einen Sprung in der Schüssel hat.«
    »Sie Scheißkerl!«
    »Tja, das bin ich tatsächlich. Aber das ändert gar nichts. Es sollte Sie nur umso mehr davon überzeugen, dass ich tue, was ich sage.«
    Er meinte es ernst. Sie wandte sich ab. »Okay, reden Sie.«
    »Ich möchte, dass Sie für mich einen Auftrag übernehmen.«

    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Sie verrückt sind«, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen, »und weil Sie auch mich zu einer Verrückten machen wollen. Ich will nichts mit Ihnen zu tun haben. Das habe ich Michael Travis schon vor fünf Jahren gesagt.«
    »Ich brauche Sie nicht zu einer Verrückten zu machen, weil Sie es schon sind. Als Sie aus dem Koma erwacht sind, haben Sie etwas mitgebracht. Sie wissen es, aber Sie weigern sich, sich damit auseinander zu setzen.«
    »Ich habe mich damit auseinander gesetzt«, erwiderte sie aufgebracht. »Ich mache es mir zunutze. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich mich mit ein paar Verrückten wie Ihnen und Michael Travis zusammentue. Ich will ein normales Leben führen.«
    »Pech für Sie. Seit Sie aus dem Koma erwacht sind, gehören Sie einem ziemlich exklusiven Club an. Ihr Talent ist verdammt selten und ich brauche es.«
    »Sie können mich mal.«
    »Travis hat Sie gehen lassen. Er hätte damals darauf bestehen können, dass Sie ihm etwas schuldig sind, nachdem er Ihnen erklärt hat, mit welchen Tricks Sie Ihre Entlassung aus dem Sanatorium erwirken können, aber das hat er nicht getan. Hat er jemals versucht, Sie zu rekrutieren?«
    »Rekrutieren?«
    »Das falsche Wort? Was hat er zu Ihnen gesagt?«
    »Er hat gesagt, ich wäre nicht verrückt, er meinte, die Visionen bedeuteten, dass ich parapsychologische Kräfte besitze und dass ich lernen müsse, so gut es geht damit zu leben. Er hat gesagt, ich wäre nicht die Einzige, es gäbe noch andere, die, nachdem sie als Kinder aus einem Koma erwacht sind, parapsychologische Fähigkeiten entwickelt haben. Er sagte, er und seine Frau versuchten, diese

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