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Die Spur des Tieres

Die Spur des Tieres

Titel: Die Spur des Tieres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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einlegte.
    »Daran glaubst du wohl selbst nicht«, erwiderte er. »Du und Tobias seid die einzigen, denen ich es in dieser Situation noch zutrauen würde, ihn einzuholen, bevor er sich von der beigebrachten Scharte wieder erholen kann!«
    Während Tobias hörbar die Luft einsog, schloß Lilith kurz die Augen.
    Warum bin ich hier? fragte sie sich. Warum bin ich der Bruderschaft nach Heidelberg gefolgt?
    Sie kannte die Antwort: Weil sie Wege suchte - Wege zurück. Sie war nicht hier, weil sie es für notwendig erachtet hatte, in die Vergangenheit vorzustoßen, sondern weil das Tor im Monte Cargano sie ungefragt verschlungen hatte!
    Das Tor, das der Salvat der Zukunft hütete und bewachte.
    Was lag also näher, den Salvat dieser Zeit darum zu bitten, ihr den Rückweg zu ebnen? Den Transfer dorthin, wo ihr wahrer Körper auf sie wartete - und von dort aus weiter in die Gegenwart, die für sie galt .
    Sie entschloß sich zu einem Test.
    »Sagt dir Monte Cargano etwa?« fragte sie.
    In Salvats Augen blitzte es auf. »Ja. Aber es dürfte dir nichts sagen.«
    Sie hatte genug erfahren.
    »Vielleicht nützt es dir mehr als mir, wenn der Flüchtige gestellt und unschädlich gemacht werden könnte«, sagte sie.
    »Das ist eine sehr kurzsichtige Denkweise«, tadelte Salvat.
    »Mag sein. Jedenfalls knüpfe ich eine Bedingung an ein Bündnis mit dir.«
    »Ich habe dir das Leben gerettet«, erinnerte sie Salvat.
    »Du hast diesem Körper das Leben gerettet«, versetzte sie, »nachdem ich dir das Leben rettete! Also sind wir quitt. Und so betrachtet hätte meine weitere Unterstützung wohl einen Lohn verdient.«
    »Welchen?«
    »Das sage ich dir, wenn wir Erfolg hatten.« Sie nickte Tobias zu. »Falls er überhaupt mit von der Partie ist .«
    Tobias zog wie frierend den Kopf zwischen die Schultern.
    »Du hast einen Wunsch frei«, akzeptierte Salvat ihr Pokern. »Und er auch. Wenn ihr die euch gestellte Aufgabe erfüllt habt. Und da es euch offenbar beiden nicht genügt, die Welt zu retten .«
    »Die Welt«, erwiderte Lilith trocken, »habe ich schon einmal gerettet. Ich suche neue Herausforderungen.«
    *
    »Was war das für ein Schwert vorhin?« fragte Lilith, als Salvat von zwei Angehörigen seiner Bruderschaft auf eine provisorische Trage gehoben wurde, mit der sie ihn allem Anschein nach aus der Kirche, vielleicht auch ohne Umweg und weiteren Aufenthalt aus der Stadt befördern wollten. »Kannst du es uns mitgeben?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich das Schwert war. Es erlischt, wenn meine Kräfte versiegen .«
    Es klang wie die Wahrheit und erklärte auch die beobachteten Veränderungen, die Salvats Klinge während der Auseinandersetzung durchlaufen hatte.
    »Deine Anhänger haben allesamt seltsame Waffen - aber sie nütz-ten nicht viel, als es ernst wurde. Kannst du uns etwas mitgeben, was den Teufel stärker beeindruckt?«
    Salvat lächelte unergründlich, und ebenso undurchsichtig sagte er: »Das habe ich bereits.«
    Lilith sah ihn an.
    »Was ich euch außerdem noch mitgeben kann«, fuhr er mit ersterbender Stimme fort, ohne auf ihren fragenden Blick einzugehen, »ist seine Witterung.« Er erzitterte. Aus seinem Mund trat etwas, das wie schwarzer Schaum aussah. »Tretet näher - beide.«
    Sie gehorchten zögerlich. Lilith sah die Schlagader an Tobias' Hals in einer Geschwindigkeit pochen, die den Grad seiner Erregung deutlich machte. Sie selbst hatte sich etwas besser unter Kontrolle, dennoch .
    »Was hast du vor?«
    Er dirigierte sie gestikulierend, bis sie rechts und links der Trage Aufstellung genommen hatten. Dann hob er seine Hände und berührte ihre Stirne.
    Was sich dann aus ihm entlud, kostete ihn auch noch die letzte verbliebene Kraft. Zwei geradlinigen Blitzen gleich bohrte sich etwas in die Hirne von Lilith und Tobias und überstrahlte ihr Bewußtsein .
    Sie erwachten zur gleichen Sekunde und nebeneinander.
    Einiges an Zeit mußte vergangen sein.
    Von Salvat und seinen Anhängern waren nur noch die Toten da. Sie lagen zwischen den Leichen der Heidelberger, die hier auf Satans Geheiß gewirkt hatten, und durch die geborstenen Fenster der Heiliggeistkirche kroch bereits das erste trübe Grau eines ungewissen Morgens .
    *
    Tobias blieb stehen. Vor ihnen lagen der Marktplatz und Beliers
    Haus zum Ritter, und hie und da waren die vertrockneten Überreste von Spinnen zu sehen.
    Obwohl die Sonne sich noch nicht über den Zinnen der Ostmauer zeigte, war es bereits taghell, und ein kühler Wind blies den beiden

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