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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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drei.«
    Mace hatte schon so lange gewartet. Er konnte eigentlich schon anfangen, Schriftsätze zu entwerfen, in der Annahme, dass die Testergebnisse positiv ausfallen würden. Schließlich hatte Antoine schon zwei Lügendetektortests bestanden. Wie konnte er diesen hier nicht bestehen? Die schwierige Frage war, ob die Gerichte die Ergebnisse als verlässliche Beweise zulassen würden. In diesem Punkt wusste Mace, dass er einen schweren Kampf austrug. Aber zumindest würde der Kampf eine neue Welle der Öffentlichkeitswirksamkeit für den Fall bringen, eine, die sich um einen topaktuellen wissenschaftlichen Test drehte und noch einmal bestätigte, dass sein Mandant in der fraglichen Nacht nicht einmal in der Nähe des Brock-Hauses gewesen war.
    Falls Mace gewann, hatten Strafverteidiger überall eine mächtige neue Waffe in ihrem Arsenal. Der Fünfte Verfassungszusatz mit demAuskunftsverweigerungsrecht würde Staatsanwälte davon abhalten, diesen Test in Amerika zu benutzen, es sei denn, der Angeklagte erklärte sich dazu bereit. Es würde sein wie bei der Einführung der DNS-Beweise, aber die Verteidigung konnte nun ein Veto gegen die Verwendung der Beweise einlegen. Allein dieser Test würde das Blatt zugunsten von Strafverteidigern im ganzen Land wenden.
    Doch Mace konnte sich nicht mit den gesellschaftlichen Auswirkungen seines Tuns beschäftigen. Im Moment musste er sich konzentrieren. Er versuchte Antoine Marshalls Leben zu retten.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
57
    Die republikanische Vorwahl fand am letzten Dienstag im Juli statt, einem Datum, das ich seit mehr als einer Woche fürchtete. Das Gute war, dass die omnipräsenten Werbespots mit mir und anderen »Frauen für Masterson« endlich verschwinden würden oder, falls Masterson gewann, zumindest weniger oft laufen würden. Das Dumme war, dass ich mich freiwillig gemeldet hatte, eines der Wahllokale für meinen Boss zu bearbeiten.
    Damals hatte ich das für eine gute Idee gehalten. Alle anderen Kollegen hatten sich auch gemeldet. Aber als ich um fünf aufstand, damit ich um sechs am Wahllokal sein konnte, dachte ich nur noch eins: Was habe ich mir bloß dabei gedacht?
    Es war nicht nur, dass über dreißig Grad und Regenschauer für den Morgen vorhergesagt waren; es war allein der Gedanke, an einen fremden Ort zu fahren und Leute anzusprechen, die ich nicht kannte – die wahrscheinlich auch gar nicht mit mir reden wollten –, und sie dazu zu drängen, für Bill Masterson abzustimmen. Ich glaubte, dass er der beste Kandidat war. Aber ich hasste diese lästigen Wahlkämpfer immer, wenn ich zum Wählen ging. Heute würde ich eine von ihnen sein.
    Ich kam rechtzeitig an und setzte mich mit einer weiteren Freiwilligen an den Wahlkampftisch von Masterson. Sie hatte schon ein paar Plakate an der Auffahrt und um den Parkplatz herum angebracht, aber die Szenerie wurde von Andrew Thorntons Plakaten dominiert. Als Thorntons Helfer damit fertig waren, ihr großes Zelt mit den kostenlosen Wasserflaschen direkt neben unserem viel kleineren Masterson-Tisch aufzubauen, sprang mein Wettkampfgeist an. Die andere Freiwillige war damit zufrieden, hinter unserem Tisch zu sitzen und Fragen zu beantworten, aber ich gesellte mich zu den Leuten von Thornton auf dem Gehweg und drängelte mich mit ihnen auf den besten Plätzen, um die Wähler als Erstes begrüßen zu können.
    Um acht Uhr begann der Dauerregen, und die Thornton-Anhänger fingen an, zu den Autos aller Wähler zu joggen, um sie mit großen Golfschirmen abzuholen und sie bis zu der Grenze um das Wahllokal zu begleiten, innerhalb der Wahlkampf verboten war.
    Meine Kollegin verzog sich in ihr Auto, um den Sturm abzuwarten. Ich nicht. Ich holte meinen eigenen kleinen Schirm heraus und versuchte auch Wähler zu beschirmen, obwohl ich dabei klatschnass wurde.
    Bis Mittag hatte der Regen aufgehört, aber der Parkplatz fühlte sich an wie eine Sauna. Ich hatte genug davon, dass die Thornton-Leute einfach mehr waren und mich wegschieben konnten, also beschloss ich, Verstärkung zu holen. Ich ließ meine Kollegin eine halbe Stunde am Wahllokal allein, während ich nach Hause fuhr und den Wunderhund abholte. Als wir wiederkamen, begrüßte Justice jeden mit dem hechelnden und schwanzwedelnden Enthusiasmus eines schwarzen Labradors. Die Leute blieben stehen und sprachen mich an. So hatte ich den Rest

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