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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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Plakate an der Auffahrt und um den Parkplatz herum angebracht, aber die Szenerie wurde von Andrew Thorntons Plakaten dominiert. Als Thorntons Helfer damit fertig waren, ihr großes Zelt mit den kostenlosen Wasserflaschen direkt neben unserem viel kleineren Masterson-Tisch aufzubauen, sprang mein Wettkampfgeist an. Die andere Freiwillige war damit zufrieden, hinter unserem Tisch zu sitzen und Fragen zu beantworten, aber ich gesellte mich zu den Leuten von Thornton auf dem Gehweg und drängelte mich mit ihnen auf den besten Plätzen, um die Wähler als Erstes begrüßen zu können.
    Um acht Uhr begann der Dauerregen, und die Thornton-Anhänger fingen an, zu den Autos aller Wähler zu joggen, um sie mit großen Golfschirmen abzuholen und sie bis zu der Grenze um das Wahllokal zu begleiten, innerhalb der Wahlkampf verboten war.
    Meine Kollegin verzog sich in ihr Auto, um den Sturm abzuwarten. Ich nicht. Ich holte meinen eigenen kleinen Schirm heraus und versuchte auch Wähler zu beschirmen, obwohl ich dabei klatschnass wurde.
    Bis Mittag hatte der Regen aufgehört, aber der Parkplatz fühlte sich an wie eine Sauna. Ich hatte genug davon, dass die Thornton-Leute einfach mehr waren und mich wegschieben konnten, also beschloss ich, Verstärkung zu holen. Ich ließ meine Kollegin eine halbe Stunde am Wahllokal allein, während ich nach Hause fuhr und den Wunderhund abholte. Als wir wiederkamen, begrüßte Justice jeden mit dem hechelnden und schwanzwedelnden Enthusiasmus eines schwarzen Labradors. Die Leute blieben stehen und sprachen mich an. So hatte ich den Rest des Nachmittags ständig ein Knäuel Menschen um mich herumstehen, denen ich erklärte, wie schwer Bill Masterson arbeite, damit die Verbrecher mit ihrer Dealverweigerungs-Strategie nicht durchkamen.
    Um drei am Nachmittag kam Masterson selbst vorbei, und unsere kleine Menge von Wohlgesonnenen wuchs. Er blieb ungefähr zwei Stunden und stupste seine Faust an meine, bevor er ging. »Sie sind die geborene Politikerin«, sagte er.
    »Sie schulden mir was«, antwortete ich ihm.
    An diesem Abend versammelten sich Mastersons Unterstützer im Festsaal des Marriott. Es gab unbestätigte Gerüchte, dass Bill die Nase vorn hatte. Ich nippte an einer Cola light, machte SmallTalk mit meinen Kollegen und wünschte, ich wäre daheim und könnte an Caleb Tates Fallarbeiten. Um Viertel nach neun begannen die Fernsehsender, von Mastersons Vorsprung im Rennen zu berichten. Um halb zehn betrat er die Bühne, und der ganze Raum brach in Jubel aus.
    Ich freute mich ehrlich für den Mann. Er dankte einer langen Liste von Leuten, unter anderem mir und den meisten anderen Staatsanwälten in unserem Büro. Ich mochte den Politikbetrieb nicht, aber ich war froh, dass ein guter Mann eine Chance bei einem hohen Amt hatte. Und ganz egoistisch gesehen schadete es auch meiner Karriere nicht, den Generalstaatsanwalt persönlich zu kennen.
    Ich kam erst um elf nach Hause und schnappte mir gedankenverloren die Post am Ende der Einfahrt. Mein erster Tagesordnungspunkt war, Justice hinauszulassen. Während er draußen war, ging ich die Rechnungen und Zeitschriften durch, die ich aus dem Briefkasten geholt hatte. Darunter war ein Brief in einem handbeschrifteten Umschlag und der Absenderadresse von Antoine Marshall. Ich starrte einen Augenblick darauf, bevor ich endlich die Kraft aufbrachte, ihn zu öffnen.
    Der Brief bestand aus zwei Seiten kleiner Blockschrift. Es war Jahre her, seit er mir ein paar Briefe geschrieben hatte, und ich konnte nicht glauben, was ich jetzt las.
    Ich war so schockiert, dass ich den Brief zweimal lesen musste, nur um mich zu überzeugen, dass er echt war. Marshall focht diesen Fall seit zwölf Jahren durch alle Instanzen, und jetzt, nur sieben Tage vor seinem zweiten Hinrichtungstermin, hatte ich endlich, wonach ich mich immer gesehnt hatte: ein Schuldeingeständnis.
    Liebe Ms Brock,
    ich schreibe Ihnen, um Ihnen zu sagen, wie leid es mir tut und um Sie um Verzeihung zu bitten. Mein Anwalt weiß nicht, dass ich Ihnen diesen Brief schicke und würde mir wahrscheinlich sagen, ich solle es nicht tun, aber ich musste einfach.
    Zwölf Jahre lang glaubte ich, unschuldig an dem Mord an Ihrer Mutter zu sein, der mir vorgeworfen wurde. Ich habe einen Lügendetektortest bestanden – eigentlich sogar zwei – und ich erinnere mich wirklich nicht, in Ihrem Haus gewesen zu sein.Aber ich habe gerade einen Test gemacht, in dem mein Gehirn gescannt wurde, während man mir Aussagen zu

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