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Die Stadt der gefallenen Engel

Die Stadt der gefallenen Engel

Titel: Die Stadt der gefallenen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Laras Verschleppung verhinderte. Zugegeben, diese Möglichkeit war nicht sehr vielversprechend, denn niemand konnte ahnen, wie Damian reagierte. Vielleicht empfand er wirklich so viel für Lara, dass er sich Asiszaar widersetzte, aber es konnte genauso gut sein, dass er sich dieses Mal Satans Befehl unterwarf.
    Aus diesem Grund hatte Max sich dafür entschieden, eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Das Haus lag nun direkt vor ihnen. Im Licht der gleißenden Blitze, die vom Himmel fuhren und die Erde erzittern ließen, tauchten die alten Mauern auf.
    So oder so, der Moment zu handeln war gekommen.
    Vorsichtig ließ er seine Hand zu Boden gleiten, wo die Schnapsflasche bei jeder Bewegung des Fahrzeugs gegen seine Füße rollte. Als seine Finger gegen das Glas stießen, lächelte er. Max schob die Flasche an seinem Hosenbein hoch, bis sie auf Kniehöhe war, denn drehte er vorsichtig den Schraubverschluss herunter. Seine andere Hand griff in die Hosentasche nach seinem Feuerzeug.
    »Warum lächelst du, alter Mann?«, zischte Robert Fischer, der wieder einmal menschliche Gestalt angenommen hatte. »Weißt du nicht, dass du bald sterben wirst?«
    Max’ Grinsen wurde breiter. »Genau darum geht es. Sterben!«
    Asiszaar wandte sich auf dem Beifahrersitz um.
    »Was hast du gesagt?«, dröhnte die Stimme des dunklen Engels.
    Max sah ihn ruhig an. Dann flüsterte er leise: »Fahr zur Hölle!« Seine Hand zuckte nach oben. Blitzschnell goss er den Alkohol über Asiszaars lange schwarze Haare und seine Kleidung, bis die Flasche nur noch zu einem Drittel gefüllt war. Mit dem Rest bespritzte er den Dämon neben sich.
    Die Hand mit dem Feuerzeug schnellte nach vorn. Der Daumen drehte das kleine Rädchen. Eine Flamme sprang heraus, die sofort Asiszaars Haar entzündete. Orangerote Zungen leckten über das Gesicht des Höllenkriegers, dann fing auch sein Mantel Feuer. Doch Asiszaar schwieg. Kein Wort kam über seine Lippen und sein Gesicht zeigte keinerlei Regung.
    Max warf sich im Sitz herum und griff nach dem überraschten Robert Fischer. Er bekam ihn am Hals zu fassen und zog ihn zu sich heran. Fischer zappelte wild, aber der Professor hielt ihn eisern fest. Dann ließ er das Feuerzeug erneut aufflammen und Robert Fischer schrie.
    Der Fahrer erwachte aus seiner Trance und hämmerte den Fuß auf die Bremse. Alle wurden nach vorne geworfen. Max prallte gegen den Sitz. Fischers Kopf schlug gegen die Seitenscheibe, während Asiszaars Gesicht gegen das Armaturenbrett geschleudert wurde. Dann stand der Wagen. Der Motor erstarb.
    Robert Fischer rüttelte panisch an der Tür, bekam sie schließlich auf und rannte als brennende Fackel kreischend in die Nacht hinaus.
    Auf dem Beifahrersitz umhüllten die Flammen Asiszaar, der sich langsam zu Max umdrehte. Der Anblick war gespenstisch. Feuerzungen leckten über das narbige Gesicht. Zwischen dem glühenden Rot loderte Asiszaars wildes Grinsen auf. Seine Faust schoss auf Max zu und explodierte an dessen Schläfe, sodass dieser fast ohnmächtig wurde. Ein schwarzer Schleier fiel vor seine Augen, aber ein Versinken in der Ohnmacht war ihm nicht vergönnt.
    Asiszaar riss die Fahrzeugtür auf und stieg aus dem Wagen. Mit ruhigen Schritten ging er um das Fahrzeug herum, während seine brennende Gestalt die Dunkelheit erleuchtete. Dann sprach er magische Worte und die Flammen erloschen.
    Max sah, dass Asiszaar schwere Brandwunden davongetragen hatte. Sein Gesicht erinnerte an geschmolzenes Wachs. Einzelne Haarbüschel hatten das Feuer überstanden und hingen schlaff an Asiszaars Schädel herab. Nase und Lippen waren kaum noch in der formlosen Masse auszumachen. Die weißen Augen leuchteten gespenstisch in der Dunkelheit.
    Noch während Max den dunklen Krieger anstarrte und sich verzweifelt fragte, wie Asiszaar seinen Angriff überlebt haben konnte, begann die Heilung. Max ächzte auf, als er sah, wie sich offene Wunden schlossen, schwarz verbrannte Haut wieder zu rosigem Fleisch wurde. Die Nase und die Lippen formten sich erneut. Langes schwarzes Haar wuchs vor seinen Augen bis zur Schulter hinab. Aber am schlimmsten war das bösartige Grinsen, mit dem Asiszaar ihn betrachtete.
    Der dunkle Engel riss die Fahrzeugtür auf. Eine Hand packte ihn, zog ihn heraus und schleuderte ihn zu Boden.
    Ächzend rollte sich Max zusammen. Sein Atem ging stoßweise. Ein stechender Schmerz breitete sich von seiner Brust bis in den linken Arm aus. Trotz des eiskalten Regens, der auf ihn niederprasselte,

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