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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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und verließ das Schlachtfeld. Einige Männer folgten ihm sofort, andere bleiben zögernd stehen und schienen nicht zu wissen, was sie tun sollten. Entsetzt bemerkte Erich, dass für jeden Mann der stand, ein anderer in seinem Blut lag. Sein Magen drehte sich erneut um und krampfte sich schmerzhaft zusammen, aber es gab nichts mehr, was er erbrechen konnte.
    Gunar packte ihn am Ellenbogen und half ihm auf die Beine.
    „Komm Junge“, sagte er väterlich. „Du solltest hier nicht sein, wenn der Zauberer wieder kommt.“ Er stützte den Boten bei seinen ersten wackeligen Schritten. „Wie heißt du?“
    „Erich.“
    „Ich hoffe, Erich, du hast Dosdravan auf eine lange Fahrt geschickt. Die Erde wird beben, wenn er zurückkommt.“
    Der Bote sagte nichts. Er würgte immer noch und hielt sich nur mühsam auf den Beinen, aber er folgt der Gruppe Rebellen in den Wald, in ein ungewisses Schicksal.

    ≈

    „Ihr seid ein Lügner und Betrüger. Ein hinterhältiger Schurke. Ihr verschweigt mir wichtige Dinge und taktiert hinter meinem Rücken.“ Leonidas Stimme war eiskalt und schneidend. Auf Dosdravan Liminos schien sie jedoch keinen Eindruck zu machen. In seinen schwarzen Umhang gehüllt, stand er regungslos da. Ab und zu flammte Hass in seinen Augen auf und ließ ahnen, dass nicht alle Worte, die der König wählte, an ihm abprallten wie das Wasser am Gefieder einer Gans.
    „Majestät, so viele Dinge beschäftigen Euch. Da kann ich Euch doch nicht mit Bagatellen zur Last fallen.“
    „Er war ein wichtiger Mann, das habt ihr eben selbst gesagt. Wieso befindet sich ein so wichtiger Mann in einem fünfzig Seelen Dorf wie Saulegg?“
    „Er war ein Platzhalter. Er wartete dort auf jemanden.“
    „Wer hat ihn getötet? Warum wurde er getötet?“, brüllte der König.
    Unter dem schwarzen Umhang des Zauberers entstand eine kleine Bewegung, als er seine Fäuste ballte.
    „Hinterhältige Strauchdiebe“, sagte er.
    „Hinterhältige Strauchdiebe“, äffte der König. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Er streckte den Arm aus und packte Dosdravan am Kragen. Seine leicht gebogene Nase war knapp vor der des Zauberers. „Hinterhältige Strauchdiebe töten keine Zauberer.“ Er ließ den Kragen los und machte einen Schritt zurück, während er seine Finger mit angewiderter Miene an seiner Hose abwischte.
    „Nein, ihr irrt, Majestät …“, versuchte Dosdravan mit seiner einschmeichelndsten Stimme einzulenken.
    Leonidas lachte hart. „Fasst ihn! Schneidet ihm seine lügnerische Zunge heraus. Hängt ihn an den nächsten Baum“, rief er seinen Wachen zu. Doch bevor die Männer auch nur zwei Schritte in die Nähe von Dosdravan taten, machte dieser eine schnelle Handbewegung und versperrte ihnen den Weg zu sich.
    Leonidas lachte. Das überraschte Dosdravan und seine unsichtbare Wand begann zu flimmern. Normalerweise konnte er den König mit kleineren Demonstrationen seiner Macht aus der Fassung bringen.
    Der kurze Moment der Verwirrung reichte, um Leonidas Plan aufgehen zu lassen. Drei Männer packten Dosdravan von hinten und warfen ihn zu Boden. Die Luft flimmerte abermals, dann war die Mauer gebrochen.
    Der König stellte sich höhnisch lächelnd neben den Zauberer.
    „Jetzt möchte ich die Wahrheit hören, sonst …“
    Dosdravan wand sich wie eine Schlange am Boden, aber die Männer hielten ihn mit eisernem Griff.
    Leonidas war zufrieden. Endlich hatte er den Zauberer da, wo er ihn schon immer haben wollte, zu seinen Füßen mit angstvoll geweiteten Augen.
    „Woher wusstet Ihr, dass er ein Zauberer war?“, fragte Dosdravan gepresst.
    Leonidas winkte ab. „Ich bin der König“, sagte er, als würde das alles erklären. Er ging einige Schritte auf und ab. Nur mühsam widerstand er dem Drang, sich die Haare zu raufen. „Was hatte der Zauberer in Saulegg zu suchen?“
    Dosdravan entging die Unruhe des Königs nicht und er versuchte dessen wechselnde Gemütszustände, zu seinem Vorteil zu nutzen.
    „Majestät“, sagte er schmeichelnd. „Es war ausgesprochen dumm von mir, Euch nicht von Anfang an in diesem Punkt über alle Einzelheiten zu berichten. In Saulegg gelang es mir vor einiger Zeit, einen Angehörigen einer geheimen Verbindung, die mit den Elben im Bunde ist, zu stellen. Ich ersetzte diesen Mann durch einen von unseren Männern, in der Hoffnung weitere Mitglieder ausfindig machen zu können. Ihr müsst verstehen Majestät“, schnurrte Dosdravan, „in Eurer Umgebung befinden sich immer so viele Menschen

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