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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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gestanden hatten, dass sie in entlegenen Ecken des Lagers von geheimnisvollen Stimmen angesprochen worden waren.
    „Wenn sie wollten, hätten sie das Lager schon längst vernichtet“, behauptete ein rüde aussehender Bursche. Sein blaues Auge und seine fehlenden Zähne deuteten darauf hin, dass er keiner Schlägerei aus dem Weg ging. „Ich glaube nicht, dass einer von uns lebend diesen Wald verlassen würde, wenn sie uns eines Tages angreifen sollten. Da sie es aber bis heute noch nicht getan haben, vermute ich, dass sie es auch nicht mehr tun werden.“
    „Wie kannst du dir da sicher sein?“, fragte ein junger, schmächtiger Kerl, mit vor Furcht zitternder Stimme.
    Einige lachten über diese offensichtliche Angst, die sie sich selbst nie zugestehen würden, doch alle warteten gespannt auf die Antwort.
    Der Kerl mit dem blauen Auge genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit. Er gab sich betont lässig und nahm sich viel Zeit. Mit den Eckzähnen, biss er auf einen Fingernagel und riss die Spitze ab, dann spuckte er den Nagel ins Feuer und grinste schief.
    „Da sie sich lautlos anschleichen können, wäre es doch ein Leichtes für sie, uns im richtigen Moment den Hals abzuschneiden.“ Er machte eine entsprechende Geste mit der Hand. „Aber sie tun es nicht. Wenn sie so mordlustig wären, wie der König und Dosdravan behaupten, würden sie sich nicht damit aufhalten, einzelnen von uns nachts was ins Ohr zu flüstern. Jeder der ihnen begegnet ist, hat seinen Hals noch. Dafür hat so mancher, der dem feinen Herrn Dosdravan dumm gekommen ist, keinen mehr. Ich frage mich; wer ist unser Feind?“
    Einige Männer murmelten zustimmend, andere sehen sich furchtsam nach allen Seiten um.
    „Halt dein Maul, Knut“, knurrte ein nicht weniger wild aussehender Mann. „Du bringst uns alle in Teufels Küche!“
    „Genau das meine ich, Gunar!“, rief Knut empört. „Keiner hier traut sich ein Wort zu sagen, alle haben Angst. Ich frage dich, lohnt es sich, für einen Herren zu kämpfen, den man mehr fürchtet als seinen Feind?“ Seine Augen blitzten gefährlich und Erich fragte sich, was für einen Stein er da losgetreten hatte.
    „Du bist vollkommen bescheuert. Wenn Dosdravan das hört, bist du deinen Kopf los.“
    „Aber Dosdravan ist nicht hier“, brüllte Knut und sprang auf.
    Der andere packte ihn am Ärmel und zog ihn hinunter.
    „Sei still, sonst bekommst du es mit seinen Speichelleckern zutun. Die sorgen dafür, dass er es erfährt“, sagte er versöhnlich, aber Knuts Rebellengeist war erwacht.
    „Ich bleibe nicht länger. Auf der anderen Seite des Waldes soll es Männer geben, die sich dem Willen des Königs wiedersetzen. Kommt jemand mit?“
    Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sahen ihn die Männer am Feuer an.
    „Du bist vollkommen bescheuert“, wiederholte Gunar. „Aber ich gehe mit dir.“
    Jetzt kam Bewegung in die Männer. Einer nach dem anderen schlossen sie sich Knut und Gunar an. Einige huschten zu anderen Feuern und aus zehn wurden zwanzig und dreißig …
    „Was geht hier vor?“, brüllte einer der Hauptleute. Seine Klinge lag an Knuts Hals.
    „Wir haben keine Lust mehr, uns herumkommandieren zulassen“, knurrte Knut. Seine Augen sahen kampflustig den Hauptmann an.
    „Du stehst unter Arrest!“, verkündete der Hauptmann ungerührt. „Legt ihn in Ketten.“
    Plötzlich sprang ihm ein anderer auf den Rücken und warf ihn um. Knut überlegte nicht lange, er griff nach seinem Schwert und stieß es dem Hauptmann in die Kehle. In kürzester Zeit entbrannte ein Kampf, bei dem bald keiner mehr wusste, wer Freund oder Feind war. Männer bluteten. Männer starben. Einige der Hauptmänner versuchten, die Ordnung wieder herzustellen, doch im Lager war die Zeit der Vergeltung angebrochen und jeder schien noch eine Rechnung begleichen zu wollen. Mancherorts taten sich kleine Gruppen zusammen, die sich gegenseitig bekriegten, doch meist gingen die Männer blindlings aufeinander los. Erich versuchte, sich aus dem Durcheinander herauszuhalten. Er war nicht bewaffnet, aber da war er nicht der Einzige. Er konnte sehen, wie ein Mann seine Waffen niederlegte und friedfertig die Arme hob, doch ein Schwert durchbohrte ihn von hinten. Blut quoll ihm aus Mund und Nase, dann brach er zusammen. Erich übergab sich qualvoll.
    Da brüllte Knut: „Folgt mir in den Wald.“ Er hielt sein Schwert hoch erhoben. Tatsächlich verebbten die Kämpfe an manchen Stellen.
    „Folgt mir in den Wald“, brüllte Knut ein zweites Mal

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