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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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und es fällt mir schwer, ihnen zu vertrauen. Ein Mitglied dieser geheimen Verbindung, befand sich in Eurer unmittelbaren Umgebung und ich weiß nicht, wie viele Spitzel er hatte …“
    „Hatte?“, fragte der König gespannt.
    Der Zauberer lächelte grimmig in sich hinein.
    „Natürlich Majestät. Der Mann ist tot. Leider hatte er mächtige Verbündete, die Hochwürden in Saulegg entlarvten und ermordeten …“
    Der König entfernte sich einige Schritte von dem Zauberer und drehte ihm den Rücken zu. Wie immer, wenn er von Verschwörungen hörte, die sich in seiner unmittelbaren Umgebung abspielten, packte ihn die Furcht. „Warum habt Ihr mir nicht gesagt, dass Ihr einen Zauberer in Euren Diensten habt“, knurrte er und drehte sich blitzschnell um.
    Dosdravan hatte seine Miene augenblicklich unter Kontrolle.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Majestät, aber in meinen Augen ist ein Zauberer ohne Gnome kein Zauberer. Seine Fähigkeiten sind begrenzt, seine Möglichkeiten gering. Trotzdem war ich mir sicher, dass er unserer Sache getreu dienen würde.“
    Der König lachte. Er klopfte sich auf die Oberschenkel, und es war ihm gleichgültig, ob der Zauberer seine Belustigung verstand oder nicht.
    Von einem Augenblick zum nächsten, erstarrten seine Gesichtszüge. „Dann solltet Ihr auf Eure Gnome gut achten, Dosdravan!“ Er ließ seine Worte verklingen. „Begleitet diesen … mächtigen Zauberer zurück in den Wald“, befahl er seinen Männern. „Seht euch genau um. Ich erwarte einen ausführlichen Bericht in drei Tagen.“ Er trat zu Dosdravan und sah ihn höhnisch an. „Eure Tage sind gezählt werter Herr Dosdravan. Eure Fähigkeiten scheinen mir nicht das zu sein, was ich erwartet hatte. Ihr seid unfähig Elben zu finden. Ihr seid unfähig Elben zu fangen. Langsam bezweifle ich, dass Ihr tatsächlich über Gnome gebietet.“ Als er sah, wie Dosdravans Miene versteinerte, stahl sich ein zufriedenes Grinsen auf sein Gesicht. „Denkt immer daran, dass es in Mendeor noch genügend Männer Eurer Art gibt, die froh darüber wären, hier sein zu dürfen.“ Damit drehte sich der König um und bestieg seine Kutsche.
    Die Verzweiflung übermannte ihn, kaum dass sich die Räder in Bewegung gesetzt hatten. Im ganzen Land wimmelte es von Zauberern und keiner von ihnen war in der Lage ihm einen lebenden Elben vor die Füße zu werfen. Er wollte doch nur einen Elben, dessen Blut sich in seinem menschlichen Körper mit dem Zaubererblut seiner Vorfahren vermischen konnte. Blut, das ihm die magischen Fähigkeiten verlieh, die ihm jetzt noch fehlten. Magische Fähigkeiten und das ewige Leben. Nie wieder müsste er sich fürchten. Nicht vor einem Elben, nicht vor einem Zauberer und nicht vor einem Gnom. König Leonidas der Ewige.

    ≈

    Das ohnehin weiße Gesicht des Zauberers hatte den unbeweglichen Ausdruck einer Marmorstatue. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er bebte vor Zorn. Die beiden Männer des Königs, traten furchtsam einige Schritte zurück.
    Die Lichtung im Wald war ein verlassenes Schlachtfeld, auf dem nur noch die Toten lagen und darauf warteten, begraben zu werden. Mit einem Ruck drehte sich der Zauberer zu den beiden Männern um.
    „Geht! Und berichtet eurem König. Sagt ihm, dass die Elben nur darauf gewartet haben, dass ich den Wald verlasse. Seht, was sie angerichtet haben. Sagt es ihm, damit er weiß, worauf er sich einlässt, wenn er mich beim nächsten Mal wegen einer Lappalie von meinen Aufgaben fernhält.“ Seine Augen durchbohrten sie wie Stahl, und seine Worte schmerzten in den Ohren.
    Eilig zogen sich die beiden Männer in den Wald zurück. Es gab nichts, was sie an diesem Ort noch länger gehalten hätte. Sie setzten sich auf ihre Pferde, und galoppierten auf dem mit Gräbern gesäumten Weg Richtung Waldausgang. Erst als sie genügend Abstand zwischen sich und dem Zauberer wähnten, ließen sie die Tiere in einen gemächlicheren Trab fallen.
    „Was ist mit den Überlebenden geschehen?“, fragte der Jüngere bang. „Meinst du, die Elben haben sie verschleppt?“
    „Du bist so ein Trottel. Da waren keine Elben! Ich habe Pfeile gesehen, mit denen Elben schießen. Auf dem ganzen Feld lag kein Einziger davon.“
    „Aber …“
    „Du bist noch nicht lange dabei, darum erklär ich es dir dieses eine Mal.“ Er sah den anderen mit zusammengekniffenen Augen an. „Bei Hofe kocht jeder sein eigenes Süppchen. Jeder achtet darauf, anderen nur das zu erzählen, was ihm in den Kram passt.

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