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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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er zeit seines Lebens niemals vergessen würde.
    Selbst jetzt glaubte er die straffen, geraden Muskeln ihres Rückens unter seiner Hand spüren zu können und den Wiesenduft ihrer Haare zu riechen. Ihre Lippen an seinem Hals und seinen Mund an ihrer Schläfe. Sein Herz erschauerte bei jedem Gedanken an sie. Er wünschte sie zu jeder Zeit in seiner Nähe.
    Niemals hätte er geglaubt, so schnell breit zu sein, ein Treueversprechen abzugeben. Doch er hatte es getan. Heimlich. Nur die Felsen waren Zeugen, als sie seine Lippen mit ihren verschloss.
    „Du bist der Mond, ich bin die Sonne. Du bist das Licht des Morgens, und ich bin das Licht des Abends", hauchte sie. „Wir gehören zusammen, solange die Sonne und der Mond diesen Berg erreichen. Hier an diesem Ort wollen wir eins sein, so lange, bis wir unser Versprechen vor dem Rat der Ältesten ablegen können." Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände. Ihre Finger streichelten sanft seine Schläfen. Ihre Augen ertranken in seinen. „Du musst deinen Weg gehen und ich gebe dich frei, für die Zeit, die du brauchst, um das zu finden, was du suchst." Sie küsste ihn, und er schloss sie fester in seine Arme.
    Als sie bereit waren ihre Körper voneinander zu lösen und ihre Seelen vertrauensvoll ineinander ruhten, stiegen sie Hand in Hand hinunter in die Stadt. Zum Abschied hauchte Almira´da verschwörerisch in Leron´das Ohr: „Rede bei Gelegenheit mit meinem Bruder Frendan´no. Alleine! Möglicherweise kann er dir bei deiner Suche weiterhelfen."
    Leron´das hatte dieses Gespräch nun lange genug hinausgezögert. Seine Tage in Munt´tar waren gezählt. Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit bis zur Wintersonnwende, an der er zurück nach Corona gehen sollte. Er musste jetzt mit Frendan´no sprechen, auch wenn er ihn ungerne störte.
    „Darf ich dir Gesellschaft leisten?", fragte er scheu.
    Frendan´no sah ihn überrascht an, lächelte und rückte ein Stück zur Seite, als wollte er Leron´das Platz machen, sich neben ihn zu setzen. Eine Weile sahen beide schweigend hinunter auf den flaumigen Nebel, der die Welt vor ihren Augen abschirmte.
    Während Leron´das noch überlegte, was er sagen wollte, begann Frendan´no zu sprechen.
    „Almira´da sagte mir, dass du kommen würdest."
    Leron´das sah ihn überrascht von der Seite an. Was wusste Frendan´no über die Beziehung zwischen Almira´da und ihm?
    „Ich selbst dachte daran, dich aufzusuchen, denn ich kenne mich in Corona aus – könnte man sagen." Frendan´no lächelte, ohne ihn anzusehen. „Früher war ich öfter bei den Menschen."
    Leron´das horchte auf. Soweit er wusste, hatte immer nur Rond´taro Verbindungen zu den Menschen gepflegt. War Almira´das Bruder so etwas wie der Rond´taro von Munt´tar?
    „Nicht so wie Rond´taro es getan hat", sagte Frendan´no schmunzelnd. „Was mich mit den Menschen verbindet, ist Liebe."
    Leron´das fühlte sich in der Pflicht etwas darauf zu erwidern, aber ihm fiel nichts ein. „Liebe?", fragte er.
    Frendan´no lächelte ein trauriges Lächeln, und seine Augen schweiften suchend über den Nebel.
    „Ja, Liebe. In den letzten achtzig Jahren war ich oft in den Gebieten der Menschen unterwegs. Anfangs trieb mich nur meine Neugier nahe an die menschlichen Siedlungen heran. Doch dann traf ich auf einem flachen Berg nördlich von Corona ein Mädchen, das mich jede Vorsicht vergessen ließ. Rosi war ihr Name. Ich war überrumpelt von ihrer unbeschwerten Art und ihrem sprühenden Leben. Für einen Sommer wurde der Berg zu unserem Zuhause. Ich erlag ihrem Liebreiz und sie erlag der Versuchung." Er schwieg lange, in Erinnerungen versunken. „Als sich neues Leben in ihr regte, kam sie nicht mehr auf den Berg. Ich suchte sie. Ich flehte sie an, mit mir zu gehen, doch sie weigerte sich. Sie konnte sich nicht vorstellen ihr Leben in den schwindelerregenden Höhen zu verbringen, in denen ich zu Hause bin. Und so wurde ihr Kind, meine Tochter Helena, als Bastard geboren." Frendan´no sah Leron´das an. „Was für ein schreckliches Wort. Bastard. Die Menschen hatten nur Verachtung für sie." Dann verklärte ein Lächeln Frendan´nos Züge. „Helena war ein wunderbares Kind. Viele Nächte verbrachte ich heimlich an ihrem Bett. Selbst als Rosi einen Müller heiratete und mir damit jede Hoffnung nahm, sie eines Tages doch nach Munt´tar bringen zu können."
    Leron´das spürte, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog. Was es bedeutete, auf die Liebe seines Lebens zu verzichten, ahnte er.
    „Das

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