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Die Stadt der Verlorenen

Die Stadt der Verlorenen

Titel: Die Stadt der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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geduckt und von Deckung zu
Deckung
huschend weiter, doch gerade, als der Krieger nach seinem
Schwert griff und das vereinbarte Zeichen geben wollte, begann
der Wasserspiegel des Sees zu zittern und nur eine Sekunde
später wankte der Boden unter ihren Füßen.
Und das war erst der Anfang.
Noch bevor Mike überhaupt begriff, was geschah, begann es
Steine zu regnen. Die gesamte riesige Höhle begann zu
schwanken und sich zu bewegen und von der Decke regneten
Felsbrocken und Steine, die zu Boden krachten oder mit einem
gewaltigen Aufspritzen im Wasser verschwanden. Zwei, drei der
Männer am Ufer wurden getroffen und stürzten zu Boden und
auch der Wächter am Eingang verschwand unter einer
gewaltigen Staub- und Trümmerwolke.
»Jetzt!« Sarn sprang in die Höhe und riss gleichzeitig
sein
Schwert aus dem Gürtel. »Greift an!«
Auch seine Leute hatten sich mit hastigen Sprüngen vor den
niederregnenden Felsbrocken in Sicherheit gebracht, gehorchten
seinem Befehl aber trotzdem sofort. Ohne zu zögern stürzten sie
sich auf die als Sklaven verkleideten Krieger. Einige von denen
versuchten zwar noch, ihre Waffen unter den Kleidern hervorzuziehen, aber sie hatten keine Chance. Der Kampf war nur
kurz, aber sehr hart. Zwei von Sarns Männern und fünf der
verkleideten Wachen lagen reglos am Boden, als alles vorbei
war. Die Höhle bebte noch immer und fallweise regneten auch
noch Steine von der Decke, aber das Schlimmste war vorüber.
Mike ignorierte die Gefahr, sprang hinter seiner
Deckung
hervor und war mit zwei, drei gewaltigen Sätzen am Ufer des
Wasserloches. Zu seiner Erleichterung schwammen Ben, Juan
und Chris noch immer im Wasser herum; unverletzt, aber
vollkommen erschöpft. Mike streckte blitzschnell die Hände
nach Juan aus, der ihm am nächsten war, packte ihn und riss
ihn ohne große Anstrengung ans Ufer. Dann angelte er nach Ben,
um ihn auf gleiche Weise zu retten.
In diesem Moment begann der Boden wieder heftig zu zittern.
Die gesamte Höhle schien zu stöhnen wie ein
riesiges,
sonderbares Tier. Überall rings um ihn herum stürzten
Felsbrocken und Steine zu Boden. Männer schrien in Schmerz
und Panik auf und auch Mike fühlte einen harten Schlag gegen
die Schulter und wäre um ein Haar gestürzt.
Auch in den See schlugen die tödlichen Geschosse ein. Rings
um Ben und Chris spritzte das Wasser in meterhohen Fontänen
auf. Und als wäre das alles nicht genug, gewahrte Mike
plötzlich etwas, was ihm schier das Blut in den Adern gefrieren
ließ.
Zwischen Ben und Chris erschien eine riesige, dreieckige
Flosse.
Ein Hai!
Mike blinzelte. Eine Sekunde lang glaubte er einfach seinen
Augen nicht trauen zu können. Aber es war so: Zu der ersten
Flosse gesellte sich eine zweite, dann eine dritte. In dem
unterirdischen See waren Haie aufgetaucht!
Auch Ben und Chris mussten die Gefahr bemerkt haben, denn
sie schwammen im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben.
Immer mehr und mehr Steine ließen das Wasser rings um sie
herum aufspritzen. Es grenzte an ein Wunder, dass bisher keiner
von ihnen getroffen worden war. Dass auch Mike selbst sich in
derselben Gefahr befand, kam ihm in diesem Moment
nicht
einmal in den Sinn.
Er beugte sich vor, so weit er es wagte, bekam irgendwie Bens
Handgelenk zu fassen und riss ihn regelrecht aus dem Wasser.
Nur eine halbe Sekunde später durchschnitt eine dreieckige
Haiflosse genau dort die Wasseroberfläche, wo Ben gerade noch
gewesen war. Nun blieb nur noch Chris. Auch er schwamm
mit kräftigen Zügen auf das rettende Ufer zu und Mike
beugte sich noch weiter vor, um den Benjamin der
NAUTILUS-Besatzung zu erreichen.
Beinahe hätte er es sogar geschafft.
Seine ausgestreckte Hand war nur noch Zentimeter von
Chris’ Fingerspitzen entfernt, als etwas wie ein
furchtbarer
Faustschlag seinen Rücken traf. Mike schrie auf, kippte nach
vorne und stürzte halb besinnungslos ins Wasser.
Sekundenlang kämpfte er mit aller Macht darum, nicht
gänzlich das Bewusstsein zu verlieren, was sein sicheres
Todesurteil gewesen wäre. Er wurde herumgewirbelt und sank
immer tiefer ins Wasser. Etwas Riesiges, Dunkles streifte seine
Schulter und wirbelte ihn noch mehr herum, schubste ihn aber
gleichzeitig auch wieder in die Höhe, sodass sein Kopf die
Wasseroberfläche durchbrach. Instinktiv atmete er ein,
machte ein paar hastige Schwimmbewegungen und sah sich
um. Er war weiter vom Ufer entfernt, als er angenommen hatte.
Rings um ihn herum herrschte das nackte Chaos. Die Höhle
schwankte. Von

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