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Die Stadt der Verlorenen

Die Stadt der Verlorenen

Titel: Die Stadt der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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misstrauisch: »Was soll das? Redet so, dass wir euch
verstehen!«
»Das ist viel zu umständlich«, erwiderte Trautman. »Die
Technikersprache ist präziser und viel kürzer. Wir haben nicht
viel Zeit. Du kannst dich ja bei Talan beschweren, wenn er
zurück ist.«
Der Krieger zögerte. Er war wütend, aber Mike registrierte
auch überrascht, dass er einen gewissen Respekt vor
Trautman zu haben schien. Schließlich sagte er trotzig: »Darauf
kannst du dich verlassen.«
Trautman schenkte ihm noch einen abfälligen Blick,
dann
wandte er sich wieder an Mike: »Wir haben höchstens eine
halbe Stunde, bevor Talan zurück ist – wahrscheinlich mit einer
ganzen Armee«, sagte er, nun wieder auf Deutsch. Während er
sprach, deutete er immer wieder heftig auf die Instrumente
hinab und seine Stimme verlor auch nicht ihren herrischbefehlenden Ton. »Was ist passiert? Wo kommst du jetzt her und
was ist das für eine Geschichte mit Singh und den anderen?«
Mike beugte sich tiefer über das Pult und machte eine
übertrieben deutlich fragende Geste, während er
gleichzeitig
mit möglichst knappen Worten versuchte, Trautman zu erzählen,
was seit jenem Morgen im Korallenbruch geschehen war, an
dem er sein Gedächtnis zurückerlangt hatte. Trautman hörte
schweigend zu, aber sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich
zusehends. Mike vermochte nicht zu sagen, ob aus Bestürzung
über das Gehörte oder aus mangelnder Begeisterung über ihren
Plan die NAUTILUS zu stehlen.
»Das gefällt mir nicht«, sagte er, als Mike geendet hatte. »Ich
habe Serena nicht gesehen, seit wir Lemura erreicht haben und
getrennt wurden, aber ich weiß, dass er sie wie einen
Kronschatz bewachen lässt. Singh wird sie niemals finden.«
»Vielleicht doch«, antwortete Mike. »Sarn war Argos’
Vertrauter. Der Kommandeur seiner Leibwache.
Wenn
jemand sie finden kann, dann er.«
»Was redet ihr da von Sarn und Argos?«, fragte der Posten
misstrauisch. »Ich will nicht, dass ihr in dieser Sprache sprecht.«
»Der Junge hat mir erzählt, dass Sarn verschwunden
ist«,
antwortete Trautman in eindeutig schadenfrohem Tonfall.
»Anscheinend verlassen die Ratten das sinkende Schiff.«
»Ich an deiner Stelle würde nicht so reden«, sagte der Krieger
wütend. »Argos wird nicht begeistert sein, wenn ich ihm davon
erzähle.«
»Und noch viel weniger, wenn ich ihm erzähle, warum die
Vorbereitungen für das Auslaufen noch nicht abgeschlossen
sind«, sagte Trautman. »Also halt uns nicht länger auf.« An Mike
gewandt fuhr er fort: »Wir müssen uns beeilen. Argos und die
anderen werden in einer Stunde hier sein. Dann müssen die
Vorbereitungen beendet sein.«
Mike beugte sich erneut über das Pult und tat so, als wäre er
mit irgendetwas furchtbar beschäftigt. Der Krieger beäugte sie
noch einen Moment lang argwöhnisch, wandte sich dann aber
wieder um. Jetzt, wo sie wieder in einer Sprache redeten, die
auch er verstand, schien sein Misstrauen teilweise besänftigt.
Trautman betätigte ein paar Schalter auf dem Pult.
Überall
ringsum begannen plötzlich kleine bunte Lämpchen zu flackern
und Mike spürte, wie tief im Rumpf der NAUTILUS die
Motoren ansprangen. Ihr Geräusch hatte sich verändert. Sie
klangen jetzt viel kraftvoller, dabei aber zugleich viel ruhiger.
Sein Erstaunen blieb Trautman nicht verborgen. »Talan und die
anderen Ingenieure haben wirklich ganze Arbeit geleistet«, sagte
er. »Die NAUTILUS ist jetzt beinahe doppelt so schnell wie
zuvor und kann viel tiefer tauchen. Ich hoffe nur, es reicht.«
Der besorgte Ton, in dem Trautman die letzten Worte
aussprach, gefiel Mike nicht. Aber er wagte es nicht,
eine
entsprechende Frage zu stellen. Die Wachen hörten ihnen immer
noch zu.
Ein heftiger Ruck ging durch den Rumpf der NAUTILUS. Auf
dem Kontrollpult begann ein Dutzend kleiner Lämpchen zu
flackern und erlosch wieder. Trautman fluchte, legte
einen
Schalter um und auf dem neuen Teil des Kommandopultes
leuchtete ein kleiner Bildschirm auf, der die Umgebung der
NAUTILUS und den gemauerten Steg zeigte. Draußen
herrschte ein heilloses Durcheinander. Das Wasser des Hafenbeckens war aufgewühlt. Die NAUTILUS tanzte auf
meterhohen Wellen und selbst der gemauerte Steg zitterte so
heftig, dass die meisten Sklaven, die sich darauf befunden hatten,
mit hektischen Bewegungen um ihr Gleichgewicht kämpften.
Einige waren gestürzt und ein paar sogar ins Wasser gefallen.
»Es wird schlimmer«, sagte Trautman besorgt. »Die
Beben
kommen in immer

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