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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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einen derartigen Platz zum Treffpunkt gewählt hatte.
    Der Hof maß nicht mehr als fünfzig Schritt und lag in Wirklichkeit tief im Innern eines großen Gebäudes. Dabei schien er keine bestimmten physischen Begrenzungen zu besitzen; er war von einem durchscheinenden blaugrünen Material umgeben, durch das ein schwach glimmen des Licht schimmerte. Obwohl ohne sichtbare Begrenzung, war der riesige Hof so angelegt, dass niemand befürchten musste, sich in ihm verloren zu fühlen. Niedrige Mauern, nicht einmal hüfthoch und in Abständen durchbrochen, damit man sie passieren konnte, ließen den Eindruck einer sicheren Umgebung entstehen, ohne die sich niemand in Diaspar jemals richtig wohlfühlte.
    Khedron betrachtete gerade eines dieser Mäuerchen, als Alvin eintraf. Es war mit einem komplizierten Mosaik aus farbigen Kacheln bedeckt.
    »Sieh dir dieses Mosaik an, Alvin«, sagte der Spaßmacher. »Fällt dir daran irgendetwas Merkwürdiges auf?«
    »Nein«, gestand Alvin nach kurzer Betrachtung. »Es gefällt mir nicht besonders – aber ich finde nichts Merkwürdiges daran.«
    Khedron fuhr mit den Fingern über die farbigen Kacheln. »Du bist nicht sehr aufmerksam«, sagte er. »Schau diese Ränder an – siehst du, wie rund und abgeschliffen sie sind? Das sieht man in Diaspar sehr selten. Es ist Abnutzung – der Zerfall der Materie unter dem Ansturm der Zeit. Ich kann mich an die Zeit erinnern, als dieses Muster neu war, vor achtzigtausend Jahren, in meiner letzten Lebensperiode. Wenn ich nach einem Dutzend weiterer Lebenszeiten an diese Stelle zurückkomme, werden diese Kacheln vollkommen verschwunden sein.«
    »Was ist daran so überraschend?«, meinte Alvin. »Es gibt andere Kunstwerke in der Stadt, die nicht gut genug sind, um in den Gedächtnisanlagen aufbewahrt zu werden, aber auch nicht so schlecht, dass man sie sofort zerstören will. Eines Tages wird ein anderer Künstler kommen und es besser machen, nehme ich an. Und bei seiner Arbeit wird man nicht zulassen, dass sie sich abnützt.«
    »Ich habe den Mann gekannt, der diese Mauer entwarf«, sagte Khedron, während seine Finger die Sprünge in dem Mosaik nachfuhren. »Seltsam, dass ich mich daran erinnere, aber nicht an den Mann selbst. Ich habe ihn sicher nicht leiden können und deswegen aus meiner Erinnerung gestrichen.« Er lachte kurz auf. »Vielleicht habe ich sie selbst entworfen, während einer meiner Künstlerperioden, und mich über die negative Entscheidung der Stadt so geärgert, dass ich mich entschied, die ganze Sache zu vergessen. Da – ich wusste, dieses Stück würde sich ablösen!«
    Es war ihm gelungen, einen kleinen Splitter aus einer goldenen Kachel herauszuziehen. Sein kleiner Sabotage akt schien ihm offensichtlich zu gefallen. Er warf das Bruch stück auf den Boden und meinte: »Jetzt werden sich die Ordnungsroboter darum kümmern müssen!«
    Das sollte eine Lektion sein, erkannte Alvin. Dieser merk würdige Instinkt, der Intuition genannt wurde, und der der üblichen Logik nicht zugänglich war, sagte ihm das. Er blickte auf den goldenen Splitter zu seinen Füßen und versuchte, ihn irgendwie mit seinem Problem in Verbindung zu bringen.
    Die Antwort war gar nicht so schwer zu finden, als er begriffen hatte, dass es eine gab.
    »Ich verstehe, was Sie sagen wollen«, erklärte er Khedron. »Es gibt Dinge in Diaspar, die nicht in den Gedächtnisanlagen aufbewahrt werden, so dass ich sie also auch nicht durch die Monitoren in der Ratshalle finden kann. Wenn ich jetzt dort hinginge und den Blick auf diesen Hof richten würde, wäre von dieser Mauer, auf der wir sitzen, nichts zu sehen.«
    »Doch, du würdest die Mauer finden. Nur das Mosaik nicht.«
    »Ja, das sehe ich ein«, sagte Alvin, zu ungeduldig, um sich mit solchen Haarspaltereien zu befassen. »Und ebenso könnten Teile der Stadt niemals von den Gedächtnis anlagen erfasst worden sein. Trotzdem, ich sehe nicht recht, wie mir das weiterhelfen soll. Ich weiß, dass die Außenwand existiert und dass es keine Öffnungen gibt.«
    »Vielleicht gibt es keinen Weg nach draußen«, erwiderte Khedron. »Ich kann dir nichts versprechen. Aber ich glaube, dass uns die Monitoren noch eine ganze Menge mehr zeigen können – wenn es das Zentrale Elektronengehirn zulässt. Und es scheint eine erstaunliche Zuneigung zu dir gefasst zu haben.«
    Alvin dachte auf dem Weg zur Ratshalle über diese Bemerkung nach. Bisher hatte er angenommen, dass ihm nur der Einfluss Khedrons Zutritt zu den Monitoren

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