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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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von Diaspar unterschied. Aber er war gleichermaßen entschlossen, nach Diaspar zurückzukehren, um seinen Freunden zu beweisen, dass er kein weltfremder Träumer war. Er konnte die Gründe für diesen Wunsch nach Geheimhaltung nicht verstehen; und selbst wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte das an seiner Haltung nichts geändert.
    Es war ihm klar, dass er Zeit gewinnen oder Seranis davon überzeugen musste, dass er sich ihren Wünschen nicht fügen konnte.
    »Khedron weiß, wo ich bin«, sagte er. »Sein Gedächtnis könnt ihr nicht auslöschen.«
    Seranis lächelte. Es war ein angenehmes Lächeln, und unter anderen Umständen hätte man es wohl freundlich nennen können. Aber dahinter erkannte Alvin zum ersten Mal die Gegenwart einer überwältigenden und unerbittlichen Macht.
    »Sie unterschätzen uns, Alvin«, erwiderte sie. »Das wäre sogar ganz leicht. Ich kann Diaspar schneller erreichen, als ich Lys zu durchqueren vermag. Vor Ihnen sind andere hergekommen, und einige von ihnen erzählten ihren Freunden, wohin sie gingen. Diese Freunde haben sie vergessen, und sie verschwanden aus der Geschichte Diaspars.«
    Es war unklug gewesen, diese Möglichkeit zu übersehen, obwohl sie jetzt allzu deutlich wurde, nachdem Seranis darauf hingewiesen hatte. Alvin fragte sich, wie oft in den Millionen Jahren seit der Trennung dieser beiden Kulturen Menschen aus Lys nach Diaspar gegangen waren, um ihr eifersüchtig gehütetes Geheimnis zu bewahren. Und er fragte sich auch, wie weit tatsächlich die geistigen Kräfte reichten, über die diese seltsamen Menschen verfügten und die sie nicht anzuwenden zögerten.
    War es überhaupt klug von ihm, Pläne zu schmieden? Seranis hatte zwar versprochen, seine Gedanken nicht ohne seine ausdrückliche Zustimmung zu lesen, aber er fragte sich, ob es nicht Umstände geben konnte, unter denen dieses Versprechen nicht gehalten würde …
    »Sie erwarten doch sicher nicht«, sagte er, »dass ich meine Entscheidung sofort treffe. Kann ich nicht vorher noch ein wenig von Ihrem Land sehen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Seranis. »Sie können hier bleiben, so lange Sie wollen, und jederzeit nach Diaspar zurückkehren, sobald Sie Ihren Vorsatz ändern. Aber es wäre wesentlich einfacher, wenn Sie sich im Verlauf der nächsten Tage entscheiden könnten. Sie wollen sicher nicht, dass sich Ihre Freunde um Sie sorgen, und je länger Sie fortbleiben, desto schwerer wird es für uns, die erforderlichen Veränderungen vorzunehmen.«
    Alvin konnte das verstehen; er hätte allerdings gerne gewusst, welcher Art diese »Veränderungen« waren. Vermutlich würde jemand aus Lys mit Khedron Kontakt auf nehmen – ohne dass es der Spaßmacher überhaupt merkte – und sein Gedächtnis beeinflussen. Alvins Verschwinden konnte zwar nicht verheimlicht werden, aber man würde die Informationen, die er und Khedron entdeckt hatten, beseitigen. Im Lauf der Zeit würde sich Alvins Name zu den anderen Einzigartigen gesellen, die auf geheimnisvolle Weise spurlos verschwunden und – vergessen worden waren.
    Hier lagen viele Geheimnisse, und er schien ihrer Lösung nicht nähergekommen zu sein. Steckte irgendein Sinn hinter der eigenartigen einseitigen Beziehung zwischen Lys und Diaspar, oder handelte es sich einfach um einen geschichtlichen Zufall? Wer und was waren die Einzigartigen, und wenn die Leute aus Lys nach Diaspar gelangen konnten, warum hatten sie dann nicht die Gedächtnisanlagen gelöscht, die den Schlüssel zu ihrer Existenz enthielten? Vielleicht war das die einzige Frage, auf die Alvin eine überzeugende Antwort wusste. Das Zentrale Elektronengehirn war ganz sicher ein zu hartnäckiger Gegner und konnte wohl selbst von den fortgeschrittensten geistigen Techniken kaum beeinflusst werden …
    Er schob diese Probleme erst einmal beiseite; eines Tages, wenn er wesentlich mehr gelernt hatte, würde er sie vielleicht lösen können. Es war müßig zu spekulieren, eine Pyramide von Vermutungen auf einem Fundament der Un wissenheit zu errichten.
    »Nun gut«, sagte er – wenn auch nicht besonders liebenswürdig, weil ihn das unerwartete Hindernis immer noch ärgerte, das man ihm in den Weg gelegt hatte. »Ich gebe Ihnen meine Antwort, sobald ich kann – wenn Sie mir Ihr Land zeigen.«
    »Gut«, erwiderte Seranis, und diesmal kaschierte ihr Lächeln keine Drohung. »Wir sind stolz auf Lys, und es wird uns ein Vergnügen sein, Ihnen zu zeigen, wie Menschen ohne die Hilfe von Städten leben.

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