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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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Inzwischen brauchen Sie sich nicht zu sorgen – Ihre Freunde werden über Ihre Abwesenheit nicht beunruhigt sein. Dafür sorgen wir, und sei es nur zu unserem eigenen Schutz.« Zum ers ten Mal hatte Seranis ein Versprechen gegeben, das sie nicht halten konnte.

Elf
    Elf
    Es gelang Alystra nicht, Khedron zu weiteren Auskünften zu bewegen. Der Spaßmacher erholte sich schnell von seinem ersten Schock und der Panik, die ihn nach oben getrieben hatte, als er sich allein in den Tiefen unter dem Grabmal fand. Er schämte sich seines feigen Verhaltens und überlegte, ob er jemals wieder den Mut aufbringen würde, zu der Halle der Fließstraßen und des Tunnelnetzes zurückzukehren. Obwohl er der Meinung war, dass sich Alvin vorschnell und unvernünftig benommen hatte, glaubte er in seinem Inneren nicht an eine Gefahr für ihn. Er würde schon wieder zurückkommen, dessen war sich Khedron sicher. Nun, fast sicher; er fühlte gerade so viel Zweifel, dass ihm eine gewisse Vorsicht geraten schien. Es war klüger, entschied er sich, jetzt so wenig wie möglich zu sagen und die ganze Sache als Spaß abzutun.
    Unglücklicherweise konnte er seine Gefühle nicht ver bergen, als ihn Alystra bei seiner Rückkehr zur Rede stellte. Sie hatte in seinen Augen unverkennbar Furcht gelesen und sie sofort als Zeichen dafür ausgelegt, dass sich Alvin in Gefahr befand. Alle Versicherungen Khedrons blieben wirkungslos, und als sie gemeinsam durch den Park zurückgingen, geriet sie immer mehr in Zorn. Zuerst wollte sie bei dem Grabmal bleiben und auf Alvin warten. Es war Khedron gelungen, Alystra davon zu überzeugen, dass das Zeitverschwendung war. Es bestand die Möglichkeit, dass Alvin sofort zurückkehrte, und er wollte nicht, dass jemand das Geheimnis Yarlan Zeys entdeckte.
    Als sie die Stadt erreicht hatten, musste Khedron fest stellen, dass seine ausweichende Taktik völlig versagt hatte und ihm die ganze Sache entglitten war. Zum ersten Mal in seinem Leben befand sich Khedron in Verlegenheit; er wusste nicht mehr, wie er sich verhalten sollte. Seine vorübergehende und unvernünftige Angst wurde jetzt von einer wesentlich tieferen und ernsthafteren Beunruhigung verdrängt. Bisher hatte Khedron kaum an die Folgen seines Vorgehens gedacht.
    Trotz des Unterschiedes an Jahren und Erfahrung zwischen ihnen war Alvins Wille immer der stärkere gewesen. Jetzt war nichts mehr zu ändern; Khedron fühlte, dass er von den Ereignissen mitgerissen wurde und ihnen hilflos ausgesetzt war.
    Im Hinblick darauf schien es ein wenig ungerecht, dass ihn Alystra offensichtlich als Alvins bösen Geist betrachtete und Neigung zeigte, ihm alle Schuld an den Vorkommnissen zuzuschieben. Alystra war nicht eigentlich rachsüchtig, aber sie ärgerte sich, und ein Teil ihres Ärgers richtete sich gegen Khedron.
    Sie trennten sich in eisigem Schweigen, als sie bei der großen Rundstraße angekommen waren, die den Park umgab. Khedron sah Alystra in der Ferne verschwinden, und er fragte sich müde, welche Pläne sie wohl ausbrüten würde.
    Er konnte nur einer Sache völlig sicher sein. Langeweile würde es in der nächsten Zeit bestimmt nicht geben.
    Alystra handelte schnell und mit Überlegung. Sie bemühte sich erst gar nicht, Eriston und Etania zu verstän digen; Alvins Eltern waren nette, aber nichtssagende Leute. Sie würde nur ihre Zeit mit ihnen verschwenden.
    Jeserac hörte sich ihre Geschichte ohne offenkundige Gemütsbewegung an. Wenn er überrascht und beunruhigt war, so verbarg er es geschickt – so geschickt, dass Alystra etwas enttäuscht war. Sie war der Meinung, dass noch niemals zuvor so etwas Außergewöhnliches und Wich tiges geschehen war, doch Jeseracs unbewegte Miene ließ sie daran zweifeln. Als sie zu Ende war, befragte er sie eingehend und deutete an, ohne es tatsächlich auszusprechen, dass sie sich getäuscht haben könnte. Welcher Grund bestand zu der Annahme, dass Alvin wirklich die Stadt verlassen hatte? Vielleicht war alles nur ein auf sie gemünzter Streich gewesen; die Beteiligung Khedrons machte das sogar sehr wahrscheinlich. Vielleicht lachte Alvin, in diesem Augenblick irgendwo in Diaspar versteckt, über sie.
    Die einzige positive Reaktion, die sie Jeserac entlocken konnte, war das Versprechen, Nachforschungen anzustellen und sie am nächsten Tag von dem Ergebnis zu unterrichten. Er empfahl ihr außerdem, sich in der Zwischenzeit keine Sorgen zu machen, und dass es am besten sei, wenn sie keinem Menschen von der Angelegenheit

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