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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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würde er sich, vielleicht ganz plötzlich, zum Handeln entschließen, und es konnte sein, dass seine Aktionen mit Alvins Plänen nicht übereinstimmten.
    Alystra erwartete sie an der Rampe, die zur Straße hinabführte. Selbst wenn Alvin sie wegen ihres Anteils an der Aufdeckung seines Geheimnisses hätte beschuldigen wollen, brachte er es jetzt nicht übers Herz. Ihre Qual war zu offensichtlich, und ihre Augen standen voll Tränen, als sie herbeieilte, um ihn zu begrüßen.
    »Oh, Alvin!«, rief sie. »Was werden sie mit dir tun?«
    Alvin ergriff ihre Hände mit einer Zärtlichkeit, die sie beide überraschte.
    »Sorge dich nicht, Alystra«, sagte er. »Alles wird gut werden. Schließlich kann mich der Rat höchstens in die Gedächtnisanlagen zurückschicken – und irgendwie glaube ich nicht an diese Möglichkeit.«
    Ihre Schönheit, ihre Traurigkeit rührten ihn so sehr, dass Alvins Körper wie früher auf ihre Gegenwart reagierte. Aber es war eben nur die Lust des Körpers, die ihn lockte. Nicht dass er diese Verlockung verachtet hätte, doch sie genügte ihm nicht mehr. Sanft entzog er ihr seine Hände und folgte Jeserac zum Ratssaal.
    Alystras Herz war einsam, aber nicht mehr mit Bitterkeit erfüllt, als sie ihm nachsah. Sie wusste jetzt, dass sie ihn nicht verloren hatte, weil er ihr nie gehört hatte. Seitdem sie dieses Wissen akzeptiert hatte, hatte der vergebliche Kummer immer weniger Macht über sie.
    Alvin bemerkte die seltsamen und entsetzten Blicke seiner Mitbürger kaum, als er mit seiner Begleitung durch die vertrauten Straßen schritt. Im Kopf ging er die Argumente durch, die er vielleicht vorbringen musste, und legte sich seine Geschichte zurecht, wie sie ihn im besten Licht erscheinen ließ. Von Zeit zu Zeit vergewisserte er sich, dass er nicht im Geringsten beunruhigt und immer noch Herr der Lage war.
    Sie warteten im Vorraum nur einige Minuten, aber das genügte Alvin, sich zu wundern, warum seine Beine so schwach schienen, obwohl er sich nicht fürchtete. Er hatte dieses Gefühl erst einmal gehabt, als er sich die letzten Meter auf den Berg in Lys hinauf abgemüht hatte, wo ihm Hilvar den Wasserfall gezeigt hatte. Dort hatten sie auch die Lichtexplosion gesehen, die sie schließlich nach Shalmirane geführt hatte, dachte er. Er fragte sich, was Hilvar jetzt wohl tat und ob sie sich jemals wieder begegnen würden. Es war ihm plötzlich sehr wichtig, ihn wiederzusehen.
    Die großen Türen öffneten sich, und er folgte Jeserac in den Saal. Die zwanzig Räte saßen bereits an ihrem sichelförmigen Tisch, und Alvin fühlte sich geschmeichelt, als er sah, dass kein Platz unbesetzt war. Seit vielen Jahrhunderten hatte sich der Rat zum ersten Mal wieder einmal vollzählig versammelt. Im Normalfall waren die seltenen Sitzungen eine bloße Formalität. Die Alltagsgeschäfte wur den meist durch ein paar Visiphonanrufe abgewickelt, wenn nötig durch ein Gespräch des Ratspräsidenten mit dem Zentralgehirn.
    Alvin kannte die meisten Ratsmitglieder vom Sehen und fühlte sich unter so vielen vertrauten Gesichtern sicherer. Genauso wie Jeserac, schienen sie nicht unfreundlich – nur besorgt und verwirrt. Sie waren schließlich vernünftige Männer. Sie ärgerten sich vielleicht darüber, dass jemand sie eines Irrtums überführt hatte, aber Alvin konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihm deshalb grollten. Früher wäre dieser Gedanke vielleicht ein wenig voreilig ge wesen, aber in gewisser Hinsicht hatten sich die Menschen gebessert.
    Sie würden ihm eine gerechte Verhandlung gewähren, doch würde ihr Urteil nicht den Ausschlag geben. Sein Rich ter war nicht mehr der Rat, sondern das Zentralgehirn.

Sechzehn
    Sechzehn
    Die Sitzung begann ohne Förmlichkeiten. Der Präsident erklärte sie für eröffnet und wandte sich dann an Alvin.
    »Alvin«, sagte er, immerhin freundlich, »erzählen Sie uns bitte, was Ihnen zugestoßen ist, seit Sie vor zehn Tagen verschwunden sind.«
    Die Anwendung des Wortes »verschwinden« schien Alvin sehr bedeutsam. Sogar jetzt wollte der Rat nicht zugeben, dass er wirklich außerhalb Diaspars gewesen war. Er fragte sich, ob sie wussten, dass Fremde in der Stadt gewesen waren, und bezweifelte es. In diesem Fall hätten sie sich aufgeregter verhalten.
    Er berichtete seine Erlebnisse klar und ohne Übertreibungen; für die Ratsmitglieder waren sie ohnehin so seltsam und unglaublich, dass sie keiner Ausschmückung bedurften. Nur an einer Stelle wich er von der Wahrheit etwas ab,

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