Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
Vom Netzwerk:
Maschine bestimmt – sicher eine der größten technischen Errungenschaften aller Zeiten –, die ihn ins Innere des Universums trug. Es war genau der richtige Zeitpunkt, um einmal gründlich nachzudenken und in aller Ruhe Überlegungen anzustellen. Aber zuerst wollte er Hilvar berichten, was ihm seit seiner Flucht aus Lys zugestoßen war.
    Hilvar hörte dem Bericht ohne Kommentar zu; er schien alles sofort zu verstehen und zeigte sich nicht einmal überrascht, als er von dem Gespräch mit dem Zentralgehirn und seinen Manipulationen im Gehirn des Roboters erfuhr. Nicht dass er unfähig gewesen wäre, über etwas zu staunen; er kannte einfach viele Geschichten vergan gener Wunder, die es allemal mit Alvins Erzählung aufneh men konnten.
    »Es ist klar«, sagte er, als Alvin zu Ende gesprochen hatte, »dass das Zentralgehirn besondere Anweisungen hinsichtlich deiner Person erhalten haben muss, als es gebaut wurde. Inzwischen wirst du auch den Grund erraten haben.«
    »Ich glaube schon. Khedron gab mir einen Teil der Antwort, als er erklärte, dass die Erbauer Diaspars Maßnahmen vorgesehen hatten, um den Verfall Diaspars zu verhüten.«
    »Meinst du damit, dass du – wie die anderen Einzigartigen vor dir – Teil des gesellschaftlichen Mechanismus bist, der den völligen Stillstand verhindert? So dass man euch im Gegensatz zu den Spaßmachern, die als kurzfristige Faktoren eingesetzt werden, als langfristige Faktoren bezeichnen könnte?«
    Hilvar hatte bessere Worte dafür gefunden, als es Alvin vermocht hätte, aber es entsprach doch nicht ganz seinen Vorstellungen.
    »Ich glaube, dass die Wahrheit noch komplizierter ist. Es sieht fast so aus, als hätten beim Bau der Stadt Meinungsverschiedenheiten bestanden, und zwar zwischen jenen, die sie völlig von der Außenwelt abschließen wollten, und den anderen, die einige Kontakte nach draußen weiterhin ermöglichen wollten. Die erste Gruppe setzte sich durch, aber die andere gab sich nicht ganz geschlagen. Ich glaube, dass Yarlan Zey einer ihrer Führer war, aber er besaß nicht genug Macht, um offen handeln zu können. Er tat sein Bestes, indem er die Untergrundbahn bestehen ließ und bewirkte, dass in langen Zeitabständen ein Mensch die Halle der Schöpfung verlassen würde, der die Furcht seiner Mitbürger nicht teilte. In der Tat frage ich mich …« Alvin machte eine Pause und schien sich in seinen Gedanken zu verlieren.
    »Woran denkst du jetzt?«, fragte Hilvar.
    »Mir ist eben eingefallen – vielleicht bin ich selbst Yar lan Zey. Das wäre durchaus möglich. Vielleicht hat er seine Persönlichkeit in den Gedächtnisanlagen bewahrt und sich darauf verlassen, dass sie die Natur Diaspars durchbrechen würde, bevor sie zu festgefügt war. Ich muss eines Tages herausfinden, was mit diesen früheren Einzigartigen geschehen ist; vielleicht lässt sich dann manches leichter verstehen.«
    »Und Yarlan Zey – oder wer es sonst war – wies außerdem das Zentralgehirn an, die Einzigartigen besonders zu unterstützen«, murmelte Hilvar.
    »Ganz richtig. Die Ironie daran ist, dass ich alle erforderlichen Auskünfte unmittelbar vom Zentralgehirn selbst hätte erhalten können, ohne die Hilfe des armen Khedron. Es hätte mir mehr erzählt als ihm. Aber ohne Zweifel hat er mir eine Menge Zeit erspart und ich habe durch ihn vieles erfahren, auf das ich alleine nie gekommen wäre.«
    »Ich glaube, deine Theorie berücksichtigt alle bekannten Tatsachen«, meinte Hilvar vorsichtig. »Leider lässt sie das größte aller Probleme unbeantwortet – nämlich den ursprünglichen Zweck Diaspars. Warum gaben seine Bewohner vor, dass die Außenwelt nicht existiert? Das ist eine Frage, auf die ich gern eine Antwort hätte.«
    »Und ich möchte sie dir beantworten«, erwiderte Alvin. »Aber ich weiß noch nicht, wann – und wie.«
    So diskutierten und träumten sie, während Stunde um Stunde die Sieben Sonnen weiter auseinanderwichen, bis sie diesen seltsamen Tunnel der Nacht ganz ausfüllten, durch den das Raumschiff flog. Dann verschwanden, einer nach dem anderen, die sechs äußeren Sterne am Rand des Dunkels, und schließlich blieb nur die Zentralsonne übrig, die von einem perlfarbenen Licht erfüllt war, das sie von allen anderen Sternen unterschied. Langsam nahm ihre Helligkeit zu, bis sie bald nicht mehr nur ein Punkt, sondern eine winzige Scheibe war. Und jetzt begann sich die Scheibe vor ihnen auszudehnen …
    Es gab ein ganz kurzes Warnsignal: Sekundenlang ertönte ein

Weitere Kostenlose Bücher