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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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berichtet, dass alle chiwanischen Häfen in unserer Hand sind. Nicht bloß blockiert, sondern erobert! Kein einziges Boot entkam, um von unserem Angriff zu berichten. Die Marine hat ihre Aufgabe neun Tage früher bewältigt als vorgesehen!«
    Die Männer jubelten, bis sie heiser waren. Sie wussten, dass Haels größte Sorge die Flucht eines Schiffes gewesen war. Hätte man Gasam gewarnt, wäre es dem schrecklichen Monarchen sicher möglich gewesen, eine starke Verteidigung aufzubauen.
    So weit, so gut.
     
    In den folgenden Tagen ritten und kämpften sie unablässig, bis ihnen schließlich ein gleichmäßiger Rhythmus aus Bewegung und Kampf in Fleisch und Blut überging. Die Erschöpfung der ersten Tage verschwand, und die Auswirkungen der schnellen Ritte und Schlachten machten sich in einer Art Taubheit bemerkbar, die jeden Abend auftrat, wenn sie aus den Sätteln fielen und sich in ihre Decken hüllten. Morgens erwachten sie mit neuer Kraft und frischem Tatendrang.
    Ein Begeisterungstaumel ergriff die ganze Armee ähnlich dem Gefühl, das sie am ersten Tag befallen hatte, aber diesmal ging es tiefer und beruhte auf ihren Erfolgen, ihrer Mission und ihrem Vertrauen in den König. Sie taten etwas, das niemand je zuvor versucht hatte: ein einziger Feldzug, der um die halbe Welt führte und den größten Eroberer aller Zeiten vernichtete. Sie hielten sich für unbesiegbar. Dieses Gefühl verdankten sie Hael, einem Mann, der die Klugheit besaß, einen solchen Plan zu schmieden, und charismatisch genug war, um die Nevaner davon zu überzeugen, eine wenn auch untergeordnete Rolle dabei zu spielen. Wer wollte einen König besiegen, der mit den Geistern des Himmels, der Erde und des Wassers in Verbindung stand?
    Hael zügelte sein Cabo am Eingang des Passes. Seine Offiziere umringten ihn und auch seine Söhne kamen näher.
    »Achtundzwanzig Tage!«, brüllte der König unter lautem Jubel der Männer. Der Blitzkrieg um Chiwa war schneller verlaufen, als er gedacht hatte. Es gab nur wenige Verwundete, und Hael wusste, dass er jetzt eine richtige Armee besaß. Kein Krieger würde auch nur einen Augenblick zögern, seine Befehle auf der Stelle auszuführen.
    »Es ist noch früh, mein König«, bemerkte ein Divisionskommandeur. »Reiten wir noch heute nach Sono?«
    »Nein, nicht ehe ich höre, dass die beiden anderen Korps die Pässe erreicht haben. Wir reiten gemeinsam über die Grenze. Lasst uns sehen, was die Flüchtlingsjäger gefangen haben.«
    Auf der chiwanischen Seite des Passes hockten auf einer großen Wiese etwa hundert Männer und Frauen, die von einigen Kriegern bewacht wurden. Beim Anblick der bewaffneten Reiter rissen sie die Augen auf, blieben aber ruhig sitzen. Hael hatte befohlen, dass niemand misshandelt werden durfte, und die Leute begriffen, dass sie nur für kurze Zeit Gefangene waren.
    Ein Amsioffizier trat näher und salutierte. »Sie haben keinen Ärger gemacht, mein König. Wir verstehen sie nicht besonders gut, haben uns aber mit Gesten verständigt. Am ersten Abend versuchten zwei Burschen zu entfliehen. Wir haben sie von den anderen getrennt.«
    »Ich möchte sie sprechen«, sagte Hael. »Bringt mich zu ihnen.« Er folgte dem Amsi zu einem Baum, unter dem zwei gefesselte Männer saßen, die von zwei jungen Kriegern mit gezückten Schwertern bewacht wurden. Sie trugen lange gestreifte Gewänder und kleine Turbane. In den durchstochenen Ohren steckten zahlreiche Ringe und Juwelen.
    »Bist du König Hael?«, fragte der erste. »Es ist ein Missverständnis. Wir sind nur einfache Gewürzhändler, Majestät. Wir sind keine Feinde!«
    »Ihr habt einen Fluchtversuch unternommen. Warum?« Haels Stimme war ruhig, aber eisig.
    »Warum? Welcher tapfere Mann würde nicht zu fliehen versuchen? Wie sollten wir ahnen, dass uns diese Krieger nicht töten oder als Geisel behalten wollen? Es hätten auch Banditen sein können, die sich als deine Krieger ausgaben!«
    »Hört sich vernünftig an«, meinte Hael. Er wandte sich an den Anführer der Truppe. »In welche Richtung flohen sie, als ihr sie aufgegriffen habt?«
    »In Richtung Sono, so schnell, wie ihre Buckler sie trugen, obwohl keiner unserer Krieger in Sicht war.«
    »Wir hörten Gerüchte, dass ein Krieg bevorsteht. Da wir befürchteten, gegen König Gasam sei ein Aufstand ausgebrochen, wollten wir nichts damit zu tun haben.«
    »Wir sind den Gerüchten vorausgeritten«, erklärte Hael. »Ich wette, ihr kommt von der nevanischen Grenze und habt jedes Mal, wenn

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