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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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des Tieres allein mit den Knien. Die Arme, Schultern und der Rücken schmerzten vom fortwährenden Spannen des schweren Bogens. Er zog das Cabo herum und trabte zum Banner seiner Hundertschaft, um das sich die Kameraden versammelt hatten. Ringsumher folgten die übrigen Krieger anderer Einheiten seinem Beispiel. Sein Offizier, ein Amsiunterhäuptling mit grimmiger Miene, ritt heran.
    »Eine halbe Stunde zum Cabowechsel und Auffüllen der Köcher. Dann reiten wir weiter«, verkündete er.
    »Reiten?«, fragte Kairn. »Wann rasten wir?«
    Der Amsi warf ihm einen finsteren Blick zu. »Wir rasten, wenn der Krieg vorbei ist.«
    Erschöpft ritt Kairn zur Caboherde hinüber und sattelte sein zweites Reittier. Die Cabos waren ein wenig unruhig, gewöhnten sich aber allmählich an den Geruch von menschlichem Blut. Dann ritt er zu seinen Kameraden zurück, die über das Schlachtfeld streiften, sich aus dem Sattel bückten und Pfeile einsammelten, als rupften sie Gras. Kairn legte die beschädigten Pfeile beiseite, um sie später den Bogenmachern zu geben. Die übrigen verstaute er wieder in seinem Köcher. Sie waren nicht so treffsicher wie jene, die eigens für ihn und seinen Bogen angefertigt worden waren, reichten aber für eine Schlacht aus, bei der man selten auf einzelne Ziele schoss. Zehn seiner besten Pfeile hingen in einem kleinen Köcher am Sattel, die er benützen würde, falls er doch einmal ein weit entferntes Ziel vor sich hatte. Alle erfahrenen Krieger taten das, und Kairn fand die Idee ausgesprochen gut. Hael hatte strikten Befehl gegeben, sämtliche Pfeile einzusammeln, da ihre Herstellung geschickte Handwerker und besondere Materialien erforderte. Die Reserven durften nicht angetastet werden, solange noch genügend andere Pfeile vorhanden waren. Diese Reserve reiste mit der Nachhut und wurde von Bucklern getragen, die zur langbeinigen Art gehörten, die mit berittenen Armeen Schritt halten konnten. Hael überließ kaum etwas dem Zufall.
    Als sich Kairn zu seiner Standarte gesellte, folgte ihm Ansa. Sie gehörten zur selben Hundertschaft, die einen Teil von Haels eigenem Regiment darstellte. Es handelte sich um eine Elitetruppe, die aus den besten Kriegern aller Stämme bestand.
    »Wie gefällt dir der Krieg, kleiner Bruder?«, erkundigte sich Ansa.
    »Aufregend und anstrengend, aber wenig ruhmvoll«, antwortete er. »Der Kampf gegen die Banditen war ehrenhafter. Diese Gegner kämpfen ja nicht einmal.«
    »Wir lassen es gar nicht so weit kommen«, verbesserte ihn sein Bruder. »Warum auch? Hier geht es nicht um ein Duell der Ehre halber, sondern um einen Krieg. Je mehr Männer sie verlieren, desto besser. Freu dich, kleiner Bruder, Vater hat mir erzählt, dass es in Kürze viel härter zugeht. Diese Scharmützel dienen nur zum Aufwärmen. Der richtige Kampf beginnt, wenn wir auf die Insulaner treffen.«
    Sie schlossen sich ihren Kameraden an. Die jüngeren Männer jubelten über den leichten Sieg. Erfahrenere Krieger sparten sich ihre Kraft für den vor ihnen liegenden harten Ritt auf.
    »Ich verstehe nicht«, meinte Kairn, als sie sich zum Aufbruch rüsteten, »warum sie überhaupt kämpfen. Sie lieben Gasam bestimmt nicht!«
    »Sie kämpfen, weil sie Soldaten sind, und der Kampf ist ihr Metier. Außerdem sind wir in ihren Augen lediglich Eroberer. Woher sollen sie wissen, dass wir nicht so schlimm wie die Insulaner sind?«
    »Haben wir Krieger verloren?«, fragte Kairn seinen Gruppenführer.
    »Keinen aus unserer Zehnergruppe«, antwortete der Matwa. »In anderen Zehnerschaften gerieten drei Krieger unter stürzende Cabos, aber es gab keinen Toten.«
    »Hoffentlich erging es den übrigen Einheiten genauso«, meinte Ansa grinsend. »Aber das glaube ich nicht.«
    In schnellem Trab ritten sie los. Die Regimenter schlossen sich wieder zu Divisionen zusammen, die sich wiederum entsprechend der Planung aufteilten. Die Brüder gehörten zur mittleren Division, die sich den geraden Weg durch das Herz des einstmals so stolzen Königreiches Chiwa bahnten, das jetzt nur noch eine Sklavenprovinz im Reich Gasams war. Kairns Hundertschaft gehörte zu der Division, die den nördlichen Bogen bei jeder Scherenbewegung beschrieb. Er bereitete sich auf einen langen und anstrengenden Ritt vor.
    Es war der dritte Tag des Feldzuges. Am ersten Tag waren sie brüllend über die Grenze gestürmt und hatten die wackligen Zäune und brüchigen Mauern niedergerissen. Da Gasam nur an Angriff dachte, hatte er sich nie um die

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