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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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bist gerade aus dem Delirium erwacht, hast tagelang nichts gegessen und konntest nicht einmal Wasser trinken. Wenn ich dir helfe, dich aufzurichten, wirst du etwas trinken?«
    Plötzlich merkte Kairn, wie durstig er war. »Ja, bitte.«
    Sie legte den Arm um seine Schultern, hob ihn sanft hoch und stopfte mit der freien Hand zahlreiche Kissen hinter seinen Rücken. Der Schmerz war erträglich, und ihm fiel auf, dass er zwei große Verbände trug, ansonsten aber unbekleidet war.
    »Deine Kleidung ist nicht mehr zu gebrauchen. Sie war völlig von Blut durchtränkt, und ich habe mich gewundert, dass du nicht jedes Raubtier und jeden Aasfresser der Hügel angelockt hast. Hier gibt es riesige Fiederflieger, die dir die Gliedmaßen vom Leib reißen können.« Sie half ihm, einen Becher an die Lippen zu heben, und er genoss das herrlich kühle Wasser. Er war so ausgedörrt, dass sein Körper die Flüssigkeit förmlich aufsog, ehe sie den Magen erreichte.
    »Mehr!«, verlangte er, als der Becher leer war.
    »Später. Wenn du mehr trinkst, wirst du wieder krank. Zuerst musst du trinken, und später bekommst du zu essen, aber wir dürfen es nicht überstürzen. Es wäre schade, dich deswegen zu verlieren, nachdem du so vieles überlebt hast.«
    Halbwegs zufrieden lehnte er sich zurück und betrachtete seine Umgebung. Anscheinend befand er sich in einem kleinen Haus, das aus einem Raum bestand. Es war kaum mehr als eine Hütte, aber so sauber und ordentlich, wie er es noch in keinem Dorf erlebt hatte. Von den Deckenbalken hingen Bündel getrockneter und frischer Kräuter herab. Flaschen und Krüge unterschiedlichster Größen und Formen standen auf den Wandregalen und auf einem Tisch, auf dem er auch einen Mörser und verschiedene Töpfe entdeckte.
    »Wer bist du?«, wollte Kairn wissen. Dann entschuldigte er sich: »Verzeihung, ich vergesse meine Manieren! Ich heiße Kairn und stamme aus der nordwestlichen Steppe, dem Reich König Haels.«
    »Das habe ich mir gedacht. Ich heiße Sternenauge.«
    »Bist du eine Heilerin?« Mit schwacher Geste deutete er auf die Flaschen und Kräuter.
    »Ja, du bist an der richtigen Stelle vom Cabo gefallen.« Mit verschränkten Armen lehnte sie sich zurück. Die Frau trug ein enges Gewand, das sich an ihren Oberkörper schmiegte. Sie war schlank, hatte volle Brüste und vermittelte den Eindruck von Kraft und Zähigkeit. Außerdem sah sie aus, als fühle sie sich in der freien Natur am wohlsten.
    »Warum lebt eine Heilerin so weit von anderen Siedlungen entfernt?«
    Sie antwortete mit einer Gegenfrage. »Warum reitet ein Steppenkrieger ganz allein durch ein fremdes Land? Ich weiß, dass dein Volk aus Stämmen besteht, und Stammesangehörige reisen meistens in Gruppen.«
    »Ich suche jemanden«, erklärte Kairn. »Ein Mann meines Volkes verschwand vor einiger Zeit in diesem Land. Ich muss ihn finden.«
    »Du wirst in der nächsten Zeit niemanden suchen. Zuerst musst du dich von deinen Verletzungen erholen.«
    Kairn ließ den Kopf zurücksinken und merkte, wie schwach er war. »Ich glaube, du hast Recht.«
    Behutsam deckte sie ihn zu. »Versuche zu schlafen. Später bringe ich dir mehr Wasser und vielleicht auch etwas zu essen. Deine Wunden verheilen recht gut.«
    Kairn legte sich hin und sah ihr nach. Ihr Schritt war anmutig und sie vergeudete keine Bewegung, als sie ein paar Hausarbeiten erledigte. Kurze Zeit später verließ sie die Hütte und er schlief ein. Diesmal war es ein tiefer, heilsamer Schlaf ohne Schweißausbrüche und Fieberträume.
     
    Kairn erwachte hungrig und durstig. Er roch Essensgeruch und sein Magen knurrte vernehmlich. Die Frau hockte am Feuer. Als sie hörte, wie er sich regte, sah sie auf und lächelte erfreut.
    »Wieder wach? Mal sehen, ob du etwas bei dir behalten kannst.« Wieder half sie ihm, sich hinzusetzen, und brachte ihm einen Becher mit Wasser. Dankbar leerte er ihn und erhielt noch mehr. »Bitte trinke in kleinen Schlucken. Ich bringe dir etwas zu essen und du sollst das Wasser während der Mahlzeit trinken.« Sie ging zum Feuer und schöpfte etwas aus dem Kessel in eine kleine Schüssel.
    Während er sich die zitternden Finger an der Schüssel wärmte, betrachtete er die Mahlzeit misstrauisch. Sie roch seltsam, sah aber köstlich aus. Es war ein Eintopf aus Fleisch und Gemüse. Der seltsame Geruch stammte von den fremdartigen Gewürzen, die in der Brühe schwammen. Kairn nahm den hölzernen Löffel in die Hand und zwang sich, langsam zu essen. Die Gewürze

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