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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Ausgelassenheit. Hael bemerkte, dass Morgenröte den Zuschlag für den Kastrator bekam. Einem unglücklichen Sklaven stand Schlimmes bevor. Innerhalb einer Stunde waren alle Gegenstände verkauft und Hael war der Besitzer eines schweren Beutels voller Goldstücke.
    »Bist du mit deinen Einnahmen zufrieden?«, fragte Breitfeld.
    »Mehr als zufrieden, auch wenn es mich schmerzt, mich von diesen Kunstwerken zu trennen. Aber mir fällt auf, dass du dir nichts ausgesucht hast, werter Herr.«
    »Doch, ich behalte das Beste von allem«, erwiderte Breitfeld.
    »Und was ist das?«
    Breitfeld lächelte und entblößte seine Raubtierzähne.
    »Ich behalte dich.« Er schnippte mit den Fingern und eine Truppe Bewaffneter eilte ins Zimmer. Sie hielten kurze Feuerrohre in den Händen, die ungewöhnlich breite Mündungen aufwiesen. Schnell umringten sie den verblüfften Hael.
    »Bringt ihn ins Palastgefängnis. Verletzt ihn nicht, wenn er keinen Widerstand leistet. Er ist ein Shasinnkrieger und die sind gefährlich. Wenn er zu fliehen versucht, schießt ihm ein Bein ab und legt eine Aderpresse an. Ich will noch mit ihm reden.«
    »Zu Befehl, Graf Todesmond«, sagte der Anführer der Wachen.
    Die Adligen grinsten und kicherten, als Hael aus dem Raum gebracht wurde. Wenigstens hatte er das Ziel seines Aufenthalts in Felsenstein erreicht, dachte Hael grimmig. Er war in die höchsten Kreise vorgedrungen.
     
    Das Gefängnis stellte sich als weniger schrecklich heraus, als Hael vermutet hatte. Seine Zelle hatte nur ein kleines vergittertes Fenster und eine Tür aus schweren Holzbohlen, war aber fast so eingerichtet wie ein Raum in einem einfachen Gasthof. Hael nahm an, dass es bestimmt auch schlimmere Unterkünfte für aufsässige Gefangene gab.
    Er war beunruhigt und zornig, aber am schlimmsten war die Scham. Welches Unheil hatte er durch seine voreiligen und närrischen Taten über sein Volk gebracht? Immer wieder hatte er ihnen erzählt, dass er nicht unersetzlich war und eines Tages sterben würde. Es machte keinen Unterschied. Wenn sie herausfanden, dass man ihn hier gefangen hielt, würden sie Mezpa zweifellos angreifen und wahrscheinlich von den Feuerrohren getötet werden.
    Ehe er das zuließ, würde er sich umbringen. Vielleicht kam es aber nicht so weit. Todesmond wusste, wer er war. Vielleicht konnte er mit ihm verhandeln.
    Vielleicht ließ sich der Mann auf ein Lösegeld in Stahllieferungen ein.
    Er fragte sich, wer ihn erkannt hatte. Sicherlich ein Händler, der ihm einmal auf einem Markt begegnet war. Zu spät begriff Hael, dass er hätte Vorsorge treffen und sich die Haare schneiden und färben sollen. Jetzt war es zu spät.
    Als die Riegel der Zellentür zurückgeschoben wurden, erhob er sich von dem mit Leder bezogenen Stuhl. Begleitet von zwei riesigen, mit Feuerrohren bewaffneten Wachen, betrat Todesmond den Raum. Hael hatte erfahren, dass die Waffen mit den kurzen Läufen mit einer Handvoll kleiner Bleikugeln geladen waren, die aus der Nähe abgefeuert den sicheren Tod bedeuteten.
    »Ich hoffe, du bist mit deiner Unterkunft zufrieden?«, erkundigte sich Todesmond.
    »Ich weiß, es könnte viel schlimmer sein.«
    »Das wird es auch, wenn du dich widersetzt. Ich nehme an, du begreifst, warum ich so wütend auf dich bin. Nicht deine Gegenwart, sondern die Art und Weise, wie du dich unter falschem Namen heimlich eingeschlichen hast, stört mich.« Die Stimme klang sanft, aber Hael ließ sich nicht täuschen. In den Augen des Mannes glühte der Wahnsinn, und diesen Blick hatte Hael des Öfteren bei Männern gesehen, die grausam und von schrecklichem Ehrgeiz besessen waren.
    »Ich wollte mehr über dein Land erfahren, ehe ich mich zu erkennen gab«, sagte er vorsichtig.
    »Das sagt jeder gute Spion«, antwortete Todesmond. »Es war dumm, dein Aussehen nicht zu verändern. Dein Volk lebt in weiter Ferne, aber ich sorge dafür, immer auf dem Laufenden zu sein. Ich habe Spione - wie alle Herrscher. Das Äußere der Shasinn ist zu auffallend, um verwechselt zu werden, auch wenn man sie nur von Gemälden oder aus Beschreibungen kennt.«
    Hier war jemand, der seinen Wahnsinn hinter einer Fassade aus Vernunft verbarg, dachte Hael.
    »Ich unterschätzte deinen Eifer«, gab Hael zu.
    »Du bist einzigartig und ein überaus kostbarer Gefangener.«
    »Jetzt überschätzt du mich. Für dich bin ich ziemlich wertlos.«
    »Genug von dem närrischen Geschwätz!«, fauchte Todesmond und enthüllte ein wenig von seinem Zorn. In sanfterem

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