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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Tonfall fügte er hinzu: »Noch ist nicht alles verloren. Für gewöhnlich erleiden gefangene Spione einen langsamen, qualvollen Tod. Aber du bist kein gewöhnlicher Spion, nicht wahr? Nein, ganz sicher nicht. Also, was machen wir mit dir?«
    Er legte eine Pause ein, um die schrecklichen Zukunftsaussichten einwirken zu lassen.
    »Nun, ich bin nicht völlig unzufrieden mit deiner Gegenwart.«
    »Das höre ich gerne«, antwortete Hael.
    »Ja, eine diplomatische Mission wäre mir lieber gewesen, aber da du nun schon einmal hier bist, ist ein Geheimnis auch nicht zu verachten.«
    Hael wunderte sich, wollte aber mehr erfahren.
    »Bitte fahre fort.«
    Todesmond schritt auf und ab und sprach weiter, als rede er mit sich selbst. »Ja, ich denke, du wirst mir eine Hilfe sein, wenn du mitarbeitest. Schließlich haben dein Herr und ich sicher vieles gemeinsam.«
    »Mein Herr?«, fragte Hael ohne nachzudenken.
    »Dann eben deine Herrin«, entgegnete Todesmond verärgert. »Königin Larissa hat die Spione unter sich, oder etwa nicht?«
    Eine Woge der Erleichterung überkam Hael. Der Mann hielt ihn für einen von Larissas Spionen! Natürlich war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass ein König sein Land unter falschem Namen betrat, aber ein Spion Gasams war etwas anderes. Anscheinend wusste er nicht, dass Larissa niemals Shasinn als Spione einsetzte, sondern nur Männer vom Festland.
    »Es war dumm von mir zu glauben, ich könnte dich täuschen«, sagte Hael und vermochte sein Glück kaum zu fassen. Seit seiner Festnahme hätte er sich jederzeit verraten können.
    »Deine Maskerade war völlig unglaubwürdig. Außerdem hast du Morgenvogel erzählt, du wärst vierzig Jahre oder noch älter! Jeder Dummkopf sieht, dass du höchstens dreißig bist. Dein Werdegang ist mir völlig klar. Wie lange weilen König Gasam und seine Gemahlin schon auf dem Festland? Ungefähr fünfzehn Jahre?«
    »Ungefähr.«
    »Genug Zeit, um einen klugen Jungen als Spion auszubilden, ihn Sprachen zu lehren und ihm in Schulen und vornehmen Häusern höfisches Benehmen beizubringen. Ich gebe zu, du machst deine Sache sehr gut. Man könnte dich fast für einen Adligen halten.«
    »Auf den Inseln gibt es nichts Vornehmeres als den Stand des Kriegers«, sagte Hael, der seine Rolle vorzüglich spielte.
    »Ja, ihr Barbaren habt euren Stolz, nicht wahr?« Todesmond wandte sich an die Wachen: »Verschwindet!«
    »Aber, Herr! Er …«
    »Hinaus! Wir verstehen uns bestens.« Als die Männer außer Hörweite waren, sah er Hael an.
    »Heißt du wirklich Alsa?«
    »Ja, denn ich sah keinen Grund, den Namen zu ändern.«
    »Dann sage mir, Alsa, welche Neuigkeiten du deiner Königin bringen solltest.«
    »Ich nehme an, es sind die Dinge, die auch du von deinen Spionen hören willst. Alles, was hilfreich ist, einen fremden Herrscher und sein Land zu beurteilen. Meistens sind es recht gewöhnliche Sachen: die Größe des Landes, die wirtschaftliche Lage, die Anzahl der großen Städte, der Zustand der Straßen, das Klima …«
    »Ja, ja, das weiß ich selbst! Wie du schon sagtest, das will ich auch von meinen Spionen wissen. Aber am meisten interessieren sie sich doch für die Regierung und das Militär, nicht wahr?«
    »Ja. Und ich lüge nicht, wenn ich zugebe, dass ich bisher recht wenig herausfand. Deine Armee ist anders als alle, die ich kenne, und eure Regierung ist mir rätselhaft! Als mich meine Königin ausschickte, wussten wir nicht, ob hier ein König, ein Priester oder ein Ältestenrat regiert. Eine Herrschaft wie hier ist uns nie begegnet.«
    Todesmond ließ sich auf dem Bett nieder, schlug die Beine übereinander und schlang die Hände um ein Knie. »Regierungen unterscheiden sich nur an der Spitze. Du solltest herausfinden, welche Minister und Beamte bestechlich sind und von deiner Herrin für ihre Zwecke eingespannt werden können, nicht wahr?«
    Hael zuckte die Achseln. »Alle Herrscher machen sich solche Leute zunutze.«
    »In der Tat. Du warst nicht lange genug hier, um jemand zu finden. Wie schade. Ich kenne ein paar wundervolle Möglichkeiten, mich solcher Verräter zu entledigen.«
    »Vielleicht sind alle Minister unbestechlich.«
    Todesmond lächelte verächtlich. »Sei nicht töricht. Erzähle mir Alsa, plant König Gasam, mich anzugreifen?«
    Hael verzog keine Miene. »Ich versichere dir, mein König hegt nur brüderliche und friedliche Gefühle für dich.«
    Todesmond schlug sich lachend auf die Schenkel. »Du hättest Diplomat und nicht Spion

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