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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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dekadenten Luxus, den Morgenvogel und ihre Freunde so lieben, aber ihr Shasinn zieht ohnehin einen etwas raueren Lebensstil vor, nicht wahr?«
    »Es ist mehr als ausreichend, Graf, besonders nach der Kerkerzelle.«
    Wachen traten mit Haels Bündeln ein. Einer der Männer trug seinen Speer, den man zusammengebaut hatte. Todesmond nahm ihn entgegen.
    »Der Shasinnspeer ist unverwechselbar. Man hat ihn mir oft beschrieben. Meine Leute fanden ihn an deinem ersten Tag in Felsenstein in deinem Zimmer. Du hättest ihn in deiner Heimat lassen sollen.«
    »Ein Shasinnkrieger geht niemals ohne seinen Speer«, widersprach Hael.
    »Deine Liebe zu dieser Waffe könnte deinen Wert als Spion mindern. Hast du dir das noch nie überlegt?«
    Hael lächelte. »Aber ich handle mit seltenen Kostbarkeiten. Ist denn der Speer nicht einzigartig und wertvoll?«
    Todesmond warf Hael den Speer zu, der ihn geschickt auffing. »Stimmt. Mit dieser Erklärung hättest du dich herausreden können, wenn dich ein Geringerer als ich zur Rede gestellt hätte. Du kannst deine Waffen hier lassen, nimm sie aber nicht mit hinaus. Ich habe strenge Gesetze gegen das Tragen von Waffen in der Stadt erlassen.«
    Ein älterer, schweigsamer Diener brachte ein Tablett mit Wein und Gläsern und Todesmond deutete auf einen Tisch auf dem Balkon. Als der Alte fort war, bedeutete der Graf Hael, sich zu ihm zu setzen. Sie nippten an ihrem Wein. Das letzte, wovor sich Hael im Augenblick fürchtete, war Gift.
    »Genug von Politik«, sagte Todesmond. »Stille meine Neugier. Ist Königin Larissa so schön, wie alle behaupten? Manche Geschichten übertreiben, je häufiger sie erzählt werden.«
    »Sie ist die schönste Frau der Welt«, sagte Hael wahrheitsgemäß. »Ich vermag sie nicht mit Worten zu beschreiben. Du müsstest sie sehen.«
    »Das werde ich hoffentlich bald. Man sagt, sie wäre sehr schamlos, selbst wenn man sie mit den Frauen vergleicht, die an Morgenvogels Festmahl teilnahmen. Offenbar zeigt sie sich auch vor dem einfachen Volk fast nackt.«
    »Auf den Inseln gelten andere Regeln. Meine Königin hält ihre Schönheit für eine Zier. Außerdem sind unser König und unsere Königin nicht mit gewöhnlichen Menschen zu vergleichen.«
    »Ich verstehe.« Todesmond klang nicht überzeugt. »Sie ist es, die sich um die Verwaltung der eroberten Länder und um die Außenpolitik kümmert, während der Herrscher nicht viel tut?«
    Hael merkte, dass ihn der Mann auf die Probe stellte. Hielt der Spion dem König oder der Königin die Treue? Es gab verschiedene Arten, dieses Spiel zu spielen, aber der Graf war ein geborener Verschwörer und wollte etwas gegen Gasam in der Hand haben.
    »Die Königin kümmert sich um Dinge, die ihr Freude machen. Unser König ist ein Krieger und sehr mit militärischen Angelegenheiten beschäftigt.« Hael beabsichtigte, sich wenig begeistert anzuhören, ohne offene Missbilligung zur Schau zu tragen. Todesmond würde Verdacht schöpfen, wenn er sich zu ungeschickt verhielt.
    »Trotzdem ist die Königin die – sagen wir einmal - fähigere von beiden?«
    »Alle Insulaner verehren sie«, antwortete Hael, »und die unterjochten Völker fürchten sie ebenso sehr wie den König.«
    »Dann sollte ich mich vielleicht an sie wenden, da sie mit der Außenpolitik betraut ist, wenn ich König Gasam meine Grüße übersandt habe.«
    Hael nickte zufrieden. »Damit kenne ich mich nicht aus, aber ich denke, dass es richtig ist.«
    »Wunderbar. Da wir jetzt einiges geklärt haben, werde ich ein Treffen auf neutralem Boden vorschlagen. Aus der Ferne kann man nur ein paar Dinge verhandeln, und man benötigt Boten und Vermittler. Damit Herrscher sich wirklich verstehen, bedarf es eines persönlichen Treffens. Wie gut, dass deine Herrscher gemeinsam regieren. Vielleicht wird Gasam seine Königin zu einem solchen Treffen schicken und sie bevollmächtigen, in seinem Namen zu handeln.«
    Wieder nickte Hael. »Das hat sie schon des Öfteren getan. Normalerweise wählt sie eine Insel in einem Fluss aus, der die Grenze zwischen zwei Ländern bildet.«
    »Nun, noch teilen wir keine Grenze, aber da wird sich etwas finden lassen. Reist Königin Larissa mit großem Gefolge?«
    »Zumeist wird sie nur von einer Eskorte junger Shasinnkrieger begleitet. Ihr Anblick ist viel eindrucksvoller als der Pomp der Könige des Südens.«
    »Das glaube ich. Dann werde ich auch schlicht auftreten. Du ahnst nicht, wie mich das Getue anderer Monarchen langweilt.«
    »Mir ist aufgefallen,

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