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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wieder ein.«
    »Gute Nacht, Papa.«
    »Gute Nacht, Sohn.«
    Gabriel ließ seinen Kopf an Johannas Schulter fallen, und sie drehte den Kopf, um an seinem Ohrläppchen zu knabbern. »Willkommen zu Hause, lieber Mann.«
    Sein Grunzen entlockte ihr ein Lächeln. Sie schlief, an ihn gekuschelt, ein, während er den Wunsch hatte, genug Kraft zu besitzen, um sie noch einmal zu lieben.
    Es war eine vollkommen befriedigende Heimkehr.
    *
    Nicholas kam spät am folgenden Nachmittag an. Gabriel stand auf der Außentreppe, während sein Schwager sich näherte. Calum war an der Seite seines Clansherrn und entdeckte den Ausdruck des Mißfallens auf Gabriels Gesicht.
    »Werdet Ihr ihn dieses Mal töten?« fragte er.
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Das geht nicht«, sagte er mit einer Stimme, die sich ein wenig hilflos anhörte. »Meine Frau wäre darüber sehr unglücklich, aber bei Gott, das ist der einzige Grund, warum ihr Bruder noch atmet.«
    Calum verbarg sein Grinsen. Er wußte sehr gut, daß die Wut des Clansherrn nur gespielt war. Er wandte sich wieder um und musterte den Gast.
    »Irgendwas stimmt da nicht, MacBain. Der Baron trägt nicht wie gewöhnlich sein dämliches Grinsen zur Schau.«
    Johannas Bruder war allein gekommen. Zudem schien es er mächtig eilig zu haben, denn er schwang sein Bein über den Pferderücken und sprang ab, noch bevor das Tier richtig zum Stehen gekommen war. Schaumflocken auf der Decke des Pferdes deuteten darauf hin, wie schnell es gelaufen war.
    »Kümmere dich um das Pferd«, befahl Gabriel Calum. Er ging die Treppe hinab und auf seinen Schwager zu.
    Keiner der beiden Krieger kümmerte sich um eine vernünftige Begrüßung. Nicolas war der erste, der etwas sagte.
    »Es ist schlimm, MacBain.«
    Gabriel fragte nicht nach. Er wartete einfach darauf, daß Nicholas erklärte.
    »Wo ist Johanna?«
    »Sie ist oben und bringt Alex ins Bett.«
    »Ich könnte etwas zu trinken gebrauchen.«
    Gabriel versuchte, seine Ungeduld zu zügeln. Er folgte Nicholas hinein, entließ Megan, die die Tische für das Abendessen deckte, und wartete, während sein Schwager sich etwas zu trinken eingoß.
    »Ihr setzt Euch besser, bevor ich Euch erzähle, weshalb ich hier bin«, sagte Nicholas. »Es ist eine höllische Katastrophe, und Johanna steckt mittendrin.«
    Johanna kam gerade die Treppe hinunter, als sie die Stimme ihres Bruders hörte. Sie wollte schon ihre Röcke raffen und auf ihn zustürzen, als der Zorn in seiner Stimme sie wie angenagelt erstarren ließ. Sie mußte zuerst hören, von welcher Katastrophe er sprach.
    Sie wußte, daß es nicht besonders höflich war, jemanden zu belauschen, doch Sorge und Neugier waren stärker als ihre gute Erziehung. Wenn sie die Männer nun unterbräche, würden sie schnell das Thema wechseln. Schließlich waren sowohl ihr Bruder als auch ihr Mann eifrig bemüht, sie zu schützen und alle Sorgen von ihr fernzuhalten. Mochte es auch nicht besonders anständig sein, ihnen heimlich zuzuhören, so war es sicherlich effektiv. Außerdem hatte sie ihren Namen gehört, so daß sie irgendwie in die Sache verwickelt war. Also schlich sie sich etwas näher heran und sperrte die Ohren auf.
    »Rückt schon raus damit, Nicholas«, befahl Gabriel.
    Johanna nickte zustimmend. Sie war genauso ungeduldig wie er.
    »Baron Raulf ist von den Toten auferstanden. Er will seine Frau zurück.«
    Johanna war wie vom Donner gerührt. Fast hätte sich ein Schrei aus ihrer Kehle gelöst. Sie wich zurück, bis sie gegen das Geländer stieß. Das konnte doch nicht wahr sein! Raulf war von einer Klippe gestürzt, und es gab einen Zeugen. Er war tot. Dämonen mußten in der Hölle bleiben, oder?
    Und dann rannte sie los. Sie wußte nicht wohin, sie wollte einfach nur irgendwo allein sein, wollte ihre Fassung wiedererringen und die Angst und das Entsetzen in den Griff bekommen.
    Sie hatte die Hintertür schon erreicht, als sie erkannte, was sie tat. Die Angst hatte sie überflutet wie ein finsteres Überbleibsel ihrer Vergangenheit, in der die Furcht sie ständig geleitet und getrieben hatte. Das sollte nun nicht mehr so sein. Sie würde nicht zulassen, daß Furcht erneut ihre Taten lenkte.
    Johanna ließ sich auf eine Bank nieder und lehnte sich an die Wand. Nachdem sie eine Weile tief und kontrolliert geatmet hatte, begann sich die Panik zu legen, und sie konnte wieder etwas klarer denken.
    Sie war inzwischen eine andere Frau, rief sie sich in Erinnerung. Sie hatte Mut und Stärke erlangt, und niemand

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