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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dich selbst gerettet, Clare.«
    »Ihr habt einiges dazu beigetragen«, warf der Priester ein.
    Alex erschien am Eingang und sprang von einem Fuß auf den anderen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Johanna entschuldigte sich sofort. »Ich muß ihn ins Bett bringen«, sagte sie.
    »Kommst du wieder herunter?« fragte Clare.
    »Ich bin sehr müde«, antwortete Johanna. »Ich denke, ich gehe auch ins Bett.«
    »Ich komme mit dir«, verkündete Clare. Sie stand auf, verbeugte sich vor dem Priester und wandte sich dann an Nicholas. »Ich wollte Euch nicht anschreien.«
    Nicholas stand auf. Clare ging um den Tisch herum, blieb aber stehen, als sie zu seinem Platz kam.
    Er war so groß, daß sie den Kopf in den Nacken legen mußte, um in seine Augen zu sehen. Sie sind wunderschön, dachte sie … für einen Engländer!
    »Ich habe mich entschuldigt, Baron. Habt Ihr dazu nichts zu sagen?«
    »Um dann wieder die Hölle heißgemacht zu bekommen? Ihr scheint an jedem meiner Worte Anstoß zu nehmen, Clare MacKay.«
    »Das ist nicht wahr«, verteidigte sie sich trotzig.
    Er grinste, und Vater MacKechnie stieß ein schnaubendes Lachen aus. »Jetzt hat er Euch, Kind.«
    Clare wußte nicht, ob Nicholas sich über sie lustig machte oder nicht. Sie spürte, wie sie errötete und hatte keine Ahnung, weshalb. Sie hatte schließlich keinen Grund, verlegen zu sein.
    Dann beschloß sie, daß sie einfach zuviel Zeit damit verschwendete, diesen seltsamen Engländer zu begreifen. Sie sagte dem Priester gute Nacht und murmelte einen Gruß für Nicholas.
    »Schlaft gut, Clare.«
    Die Zärtlichkeit in seiner Stimme berührte sie. Wieder sah sie zu ihm auf.
    Er zwinkerte ihr zu.
    Sie rannte nicht aus der Halle, sondern ging in damenhaftem Schritt. Sie lächelte auch nicht. Bis sie die Tür erreicht hatte. Die ganzen Stufen hinauf jedoch grinste und seufzte sie. Baron Nicholas war absolut untragbar, und der Himmel mochte ihr helfen, aber sie begann, ihn zu mögen.
    Nicholas sah ihr nach, als sie die Halle verließ. Vater MacKechnie bat ihn, sich wieder zu setzen. »Bitte geht noch nicht. Trinkt etwas mit mir. Wahrscheinlich bekommt keiner von uns heute viel Schlaf.«
    Nicholas griff nach dem Krug und schenkte dem Priester ein.
    »Clare fasziniert mich«, bemerkte er.
    »Natürlich«, sagte Vater MacKechnie. »Sie ist ein hübsches Kind, nicht wahr?«
    Nicholas nickte. »Wart Ihr hier, als sie ankam?«
    »Ja.«
    Nicholas wartete, ob der Priester ihm mehr erzählte, doch er schien nicht die Absicht zu haben.
    »Solange sie hier ist, bin ich auch für Clares Sicherheit verantwortlich, Vater.«
    »Aye, das seid Ihr wohl.«
    »MacBain sagte mir, ihr Vater will sie morgen oder übermorgen holen.«
    »Das habe ich nicht mitbekommen«, antwortete der Priester. »Was werdet Ihr tun? Werdet Ihr sie gehen lassen?«
    »Ihr werdet mir wohl sagen müssen, was der Frau passiert ist. Ich kann keine Entscheidung treffen, wenn ich ihre Geschichte nicht kenne. Clare schien nicht sehr glücklich über die Mitteilung zu sein.«
    »Ihr meint, darüber, daß ihr Vater kommt?«
    Nicholas nickte. Der Priester seufzte laut. »Ja, Ihr solltet wirklich hören, was dem armen Kind passiert ist. Clare wurde so zerschlagen und blutig hier hergebracht, daß es aussah, als hätten die Wölfe sie erwischt. Es ist ein Wunder, daß ihr Gesicht nicht entstellt geblieben ist. Und es ist ein Wunder, daß sie überhaupt überlebt hat!« Dann fügte er, damit Nicholas nicht meinte, er würde übertreiben, hinzu: »Ich hatte ihr bereits die Letzte Ölung gegeben.«
    Er nahm einen tiefen Zug aus seinem Kelch und erzählte Nicholas die ganze Geschichte. Die Reaktion des Barons gefiel ihm. Nicholas war empört.
    »Also ist sie von einem MacBain schwanger?« fragte Nicholas schließlich.
    »Nay, Sohn, sie ist überhaupt nicht schwanger. Sie hat alles nur erfunden. Allerdings hat sie erst gestern abend unserem Clansherrn die volle Wahrheit gestanden.« Dann setzte er hastig hinzu: »Mir hat sie es heute morgen weder im Vertrauen noch als Beichte gesagt, weswegen ich es Euch mit gutem Gewissen weitertragen kann. Sie sagte, sie würde sich nun erleichtert fühlen. Sie ist eine stolze Frau, die keine Lügen mag.«
    »Warum hat sie dann eine erzählt?«
    »Es war die einzige Möglichkeit, die ihr einfiel, um den MacInnes’ zu entkommen. Sie hat das Extrem gewählt. Ebensogut hätte es sie umbringen können.«
    »Nach den Verletzungen, von denen Ihr mir berichtet habt, war es allerdings

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