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Die Steinernen Drachen (German Edition)

Die Steinernen Drachen (German Edition)

Titel: Die Steinernen Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Kern
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und glaubte sich getäuscht zu haben. Da ist niemand!
    In seiner Wohnung setzte sich Ilka aufs Sofa. Er sah ihr an, dass sie sich nach einer Zigarette sehnte, aber er wollte nicht, dass in seiner Wohnung geraucht wurde. Ihm genügte, was er in der Bar als Passivraucher inhalierte. Die Hitze staute sich nahezu unerträglich in den Räumen und er öffnete zunächst alle Fenster. Die warme Nachtluft brachte nur wenig Frische, dafür ein paar blutdürstige Mücken. Er holte den Rotwein aus einem Einbauschrank in der Küche. Obwohl er bei hohen Temperaturen eher zu gekühltem Weißwein tendierte, entkorkte er den teuren Franzosen mit dem er geprahlt hatte. Als er mit zwei Gläsern ins Wohnzimmer zurückkam, hatte sich Ilka ihrer Bluse entledigt und stellte ihre aufreizende Oberweite zur Schau, die nur von einem knappen, champagnerfarbigen Dessous gebändigt wurde. Ihre langen Beine winkelte sie kokett an. Frank hob angetan die Augenbrauen.
    „Entschuldige, mir war so verdammt heiß. Diese Hitze macht mich noch ganz kirre. Hast du schon mal einen Juni erlebt, der so ätzend heiß war?“
    „Ich hoffe, das Ding hält!“, erkundigte er sich und zeigte auf ihr fragil wirkendes Oberteil.
    „Hättest du ein Problem damit, wenn es platzt?“ Er schüttelte den Kopf und reichte ihr ein Glas. Dann setzte er sich gegenüber auf einen Hocker und prostete ihr zu.
    „Zu warm“, kommentierte sie den Wein. Er stimmte ihr zu und bereute im Stillen, ihn geöffnet zu haben. Dieser Wein hatte einen besseren Anlass verdient. Seine Augen rutschten immer wieder in ihr Dekollete. Ihre prallen Brüste hoben und senkten sich mit jedem Atemzug und er versuchte, sich zu erinnern, wie sie sich anfühlten. Ihm gefiel der Gedanke, den Rest der Nacht nicht alleine verbringen zu müssen. Doch bevor er sich seinen Trieben hingab, wollte er noch etwas klären. „Was weißt du über Lea?“
    „Lea?“, wiederholte sie und streckte ihren Rücken durch, während sie den Namen noch zweimal vor sich hinmurmelte. „Die Asiatin?“, fragte sie nach, eine Bestätigung suchend. Er nickte. Der Eindruck, dass sie sofort wusste, von wem er sprach, verstärkte sich bei einem Blick in ihre Smaragdaugen.
    „Warum fragst du mich nach ihr? Sie ist in dein Bett gehüpft. Jetzt willst du ausgerechnet von mir etwas über sie wissen? Ich kannte sie überhaupt nicht, weiß nur das, was du über sie erzählt hast.“ Ihr Tonfall war frostig geworden, doch er ignorierte ihn.
    „Ihr seid euch doch sicher mal begegnet. In der Bar, in den Clubs? Habt miteinander geredet?“
    „Warum hätten wir das tun sollen?“, fragte sie gereizt. Er erkannte, dass die Chance auf eine gemeinsame Nacht zu schwinden begann. „Weil Frauen miteinander reden – auch wenn sie Konkurrentinnen sind.“
    „Bilde dir bloß nichts ein! Weswegen hätten wir konkurrieren sollen?“
    „Hör mal! Ich will hier keinen Streit vom Zaun brechen und alte Geschichten aufwärmen. Ich wollte lediglich wissen, ob Lea dir gegenüber mal etwas erwähnte, eine Bemerkung, die mir hilft, sie zu finden.“
    Ilka griff nach ihrer Bluse und schlüpfte hinein. Ihre Augen verengten sich zu Schießscharten. „Du willst sie wiederfinden?“
    „Nicht für mich. Man kam auf mich zu. Ihr Vater sucht sie und bat mich um Hilfe“, erklärte er, erkannte aber, dass sie ihm nicht glaubte.
    „Ruf mir ein Taxi!“
    „Ilka, bitte!“
    Sie schüttelte den Kopf und ihre widerspenstigen Locken wirbelten um ihre hohe Stirn. Er ging zum Telefon und wählte eine Nummer. Sie stellte sich demonstrativ in den Gang und verschränkte die Arme vor der Brust. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und sah sie traurig an.
    „Spar dir deinen Hundeblick! Ich hatte mich wirklich auf dich gefreut und dann kommst du mir mit so einer Scheiße. Fragst mich über diese Chinesenschlampe aus. Für wen hältst du dich eigentlich?“
    „Ich habe dir die Wahrheit gesagt. Man hat mir Geld geboten, wenn ich herausfinde, wo Lea abgeblieben ist. Das ist alles und mehr steckt nicht dahinter.“
    „Erzähl mir nichts! Wenn du sie findest und sie dich reumütig um Verzeihung bittet, wirst du zu ihr zurückkriechen. Sie wird dich wieder um den Finger wickeln, genau wie vor einem Jahr. Sie spielt mit Männern und nützt es aus, dass sie bei ihrem Anblick weich in der Birne werden. Oder hart in der Hose, kommt darauf an, wie man es betrachtet.“
    „Du bist immer noch eifersüchtig auf sie. Es ist nicht zu fassen.“
    „Du Dreckskerl“, fauchte sie,

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