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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Mars über einen Schlüssel zum Westturm verfügen könnte, kam Wim Van Leer nicht.

2
    Schlüssel zu einer fremden Welt
    Elinn sah in den Augen der anderen nur Skepsis, Ablehnung, Furcht. Begriffen sie denn nicht? Es lag doch auf der Hand!
    Sogar Ariana schüttelte den Kopf. Ariana, die immer ihre Freundin gewesen war. »Nein«, sagte sie und klang unnachgiebig. »Nein, Elinn. Das ist Unsinn.«
    Was hatte sie denn so Ungeheuerliches gesagt? Doch bloß das, was sonnenklar war. Was sie tun mussten. Nämlich die Artefakte, auf denen ihre Namen standen, nehmen, wieder zum Löwenkopf fliegen und ausprobieren, ob sie mit deren Hilfe durch den Westturm hinübergehen konnten auf den anderen Planeten.
    Was sonst konnte man tun?
    »Ausgeschlossen«, sagte Carl. »Viel zu riskant.«
    Elinn sah ihren großen Bruder an, hörte die Angst in seiner Stimme. Er hatte Angst, ja.
    Angst, den Wesen wieder zu begegnen, die er in den gläsernen Höhlen gesehen hatte.
    Urs räusperte sich. »Wir würden gar nicht an den Turm herankommen. Sie haben alles abgesperrt.«
    War das so? Elinn spürte einen heißen Schrecken. Urs’ Vater war immerhin der Statthalter, deswegen wusste Urs meistens besser über Marsangelegenheiten Bescheid als andere.
    Aber das durften sie nicht! Sie mussten den Weg freigeben. Die Marsianer riefen nach ihr, verstand das denn niemand?
    Elinn streckte die Hände aus, berührte die Artefakte, die auf dem Tisch lagen: Flache, bunt schimmernde Steine, die wie Schmuckstücke aussahen. Manche so klein wie ein Daumennagel und von farbigen Schlieren überzogen, andere so groß wie ein Handteller und mit Mustern, die an fremdartige Schriftzeichen denken ließen.
    Und dazwischen die vier Gebilde, auf denen deutlich lesbar Namen standen. Mit dem Stein, auf dem CARL stand, war Carl aus den gläsernen Höhlen entkommen.
    Diese Artefakte waren Schlüssel, das stand praktisch fest.
    »Wir müssen damit zu Professor Caphurna gehen«, sagte Carl und knetete nervös seine Hände. »So schnell wie möglich. Ich sage ihm einfach, dass mir das mit dem Artefakt erst jetzt eingefallen ist.«
    »Wir können ja alle zusammen gehen«, schlug Ariana vor. »Damit er dir den Kopf nicht runterreißt.«
    Ronny verzog keine Miene. Dabei wäre das jetzt so ein Moment gewesen, in dem er sonst gewiehert hätte vor Lachen. Elinn musterte ihn. Er sah finster drein, sah aus, als wäre er lieber woanders.
    Carl nahm das Artefakt auf, das seinen Namen trug. Es war das kleinste der vier, kaum größer als ein Knopf, perlmuttfarben, mit dünnen schwarzen Buchstaben darauf. »Ich würde es gern am Westturm ausprobieren. Um sicher zu sein, dass es funktioniert, ehe ich zum Professor gehe. Bisher wissen wir nur, dass man damit durch den kleinen Turm gehen kann.« Er sah in die Runde. »Wir sind ihm mit den Artefakten so auf die Nerven gegangen, seit er da ist, dass ich ihm nicht bloß mit einer Theorie kommen möchte. Sonst hört er uns womöglich nie wieder zu.«
    »Schwierig«, meinte Urs. »Man wird uns nicht zum Löwenkopf fliegen lassen. Die haben uns nicht umsonst gestern Abend alle Hals über Kopf zurück in die Siedlung gebracht. Man befürchtet, dass von den Türmen Gefahr droht.«
    Carl rieb sich die Stirn. »Mist.«
    »Carl«, sagte Elinn.
    Ihr Bruder sah auf.
    »Es ist eine Einladung«, fuhr sie fort. »Verstehst du nicht? Die Marsianer haben uns diese Artefakte zukommen lassen. Uns – nicht Professor Caphurna. Und jetzt haben sie das Tor geöffnet. Das heißt, dass wir kommen sollen.«
    Ihr Bruder sah sie an. Das Deckenlicht flackerte. Meistens bemerkte man es nicht, aber manchmal schon.
    »Angenommen, das stimmt«, erwiderte Carl so langsam, als sei seine Zunge schwer geworden, »dann können wir uns trotzdem nicht sicher sein, dass diese Wesen wirklich wissen, was sie tun. Wer immer sie sind. Marsianer oder sonst jemand.« Er beugte sich über den Tisch, ordnete die Artefakte nebeneinander an. »Wenn das Einladungen sind – wieso haben dann Ariana und Ronny keine erhalten?«
    »Genau«, hörte sie Ronny sagen.
    »Und wieso haben sie uns stattdessen das hier geschickt?« Carl hob das vierte Artefakt hoch, auf dem der Name CURLY stand. »Wer, bitte schön, ist Curly?«
    Ronny fuhr sich durch die blonden Locken. »Ich bin das jedenfalls nicht, damit das klar ist. Ich lass mir nicht von diesen Marsianern einen so blöden Spitznamen geben.«
    »Vielleicht ist etwas schiefgegangen, von dem wir nichts wissen«, gab Ariana zu bedenken. »Ich meine,

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