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Die Sterne rücken näher

Die Sterne rücken näher

Titel: Die Sterne rücken näher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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gibt es kaum eine Möglichkeit, ihn hier auf der Erde zu finden.«
7
    REGISTRATUR DER ARBEITSKRÄFTE DES FREIEN STATUS stand über der Bürotür, und darunter die Zimmernummer 1104. Hawkes drückte die Tür auf und führte Alan hinein.
    Es war kein großartiger Raum. Ein dicker, blaßgesichtiger Mann saß hinter einem zerschrammten Neoplasttisch und kritzelte seine Unterschrift auf einen Stoß Formulare, der vor ihm lag. An den Wänden standen Regale mit unordentlich aufgestapelten Akten, und überall lag dicker Staub.
    Der dicke Mann sah auf, als sie eintraten, und nickte Hawkes zu. »Hallo, Max. Hast du dich endlich doch entschlossen, ein ehrlicher Mensch zu werden?«
    »Nicht um alles in der Welt«, antwortete Hawkes. »Ich möchte, daß du ein paar Nachforschungen vornimmst. Alan, das hier ist Hines Macintosh, der diese Dokumente verwaltet. Hines, und das ist ein Freund von mir, ein Raumfahrer. Alan Donnell.«
    »Raumfahrer, eh?« MacIntoshs Gesicht wurde plötzlich ernst. »Nun, mein Junge, ich hoffe, du kommst auch mit leerem Magen zurecht. Das Leben unter dem Freien Status ist nicht leicht.«
    »Nein«, erwiderte Alan, »Sie verstehen nicht…«
    Hawkes schnitt ihm das Wort ab. »Er hält sich nur vorübergehend in der Stadt auf. Sein Schiff geht in ein paar Tagen wieder auf die Reise, und da will er unbedingt mit. Aber er möchte seinen Bruder finden, der vor neun Jahren durchgebrannt ist.«
    Macintosh nickte. »Unten habt ihr wohl eine Niete gezogen?«
    »Ja.«
    »Überrascht mich nicht. Diese Schiffsdeserteure landen alle hier oben. Keiner scheint es zu schaffen, daß er eine Arbeitskarte bekommt. Was ist denn das, was du auf der Schulter hast, Junge?«
    »Er ist von Bellatrix VII.«
    »Intelligent?«
    »Das möchte ich meinen!« fauchte Rat beleidigt. »Nur weil ich über einige physische Ähnlichkeiten mit einer besonderer Rasse unerfreulicher irdischer Nagetiere habe…«
    Macintosh lachte schallend. »Na, beruhige dich wieder, mein Freund! Ich wollte dich wirklich nicht kränken. Wenn du aber länger als drei Tage hier bleiben willst, muß ich für dich ein Visum beantragen.«
    Alan runzelte die Brauen. »Ein Visum?«
    »Der Junge kehrt auf sein Schiff zurück«, warf Hawkes ein. »Das sagte ich dir doch schon. Er braucht kein Visum, auch sein kleiner Freund nicht.«
    »Ist ja egal«, meinte Macintosh. »So, du suchst also deinen Bruder? Gib mir mal seine Daten, seine Beschreibung und so weiter. Geburtstag, Name, und was sonst noch wichtig ist.«
    »Er heißt Steve Donnell, Sir. Geboren 3576. Er verließ das Schiff…«
    »Wie? Wann geboren?«
    »Es sind doch Raumfahrer«, erklärte Hawkes ruhig.
    Macintosh zuckte die Achseln. »Mach weiter.«
    »Verließ das Schiff im Jahre 3867, ich glaube wenigstens. Es ist immer so schwierig, das Erdenjahr festzustellen.«
    »Körperliche Beschreibung?«
    »Er war mein Zwilling«, erwiderte Alan. »Sah ganz genauso aus wie ich.«
    Macintosh schrieb alle Daten auf und übertrug sie auf eine Lochkarte. »An einen Raumfahrer dieses Namens kann ich mich nicht erinnern«, sagte er, »aber neun Jahre sind eine lange Zeit. Und es kommen viele Raumfahrer, die alle den Freien Status annehmen. Mindestens fünfzehn oder zwanzig jährlich, und das allein in diesem Büro. Sie stranden hier während ihrer freien Tage, oder sie verlieren ihre Schiffe. Ein Junge zum Beispiel wurde in der Frisco-Enklave ausgeplündert und zusammengeschlagen. Erst nach einer Woche kam er wieder zu sich. Natürlich war sein Schiff schon weg, und ein anderes hat ihn nicht aufgenommen. Jetzt hat er Freien Status. Na, wir wollen mal sehen, ob wir diesen Steve Donnell finden. Du weißt doch, Junge, daß Leute des Freien Status nicht gezwungen sind, sich registrieren zu lassen. Vielleicht haben wir in unseren Computerdaten gar keine Unterlagen über ihn.«
    »Darüber bin ich mir klar«, antwortete Alan kurz. Wenn dieser fette Kerl nur zu reden aufhören und endlich nach Steve zu suchen anfangen würde! Um die Mittagszeit war er von der Enklave herübergekommen, und jetzt war Spätnachmittag, mindestens 16 Uhr. Und hungrig wurde er auch allmählich. Wenn er nicht zur Enklave zurückkehrte, mußte er sich nach einem Nachtquartier umsehen.
    Macintosh stemmte sich mühsam aus seinem großen Websessel, ging zu einem Computerschlitz und warf die Karte hinein.
    »Es wird ein paar Minuten dauern«, sagte er. Dann warf er einen vorsichtigen Blick in beide Richtungen. »Willst du einen Schluck, damit die Zeit

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