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Die Sterne rücken näher

Die Sterne rücken näher

Titel: Die Sterne rücken näher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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gedrängt voll. Sieben oder acht Männer saßen herum. Sie gehörten, wie Alan wußte, dem inneren Kreis um Hawkes an; Johnny Byng; Mike Kovak, Al Webber, Lome Hollis und einige andere. Alan nickte den anderen verschlafen zu und setzte sich. Warum hatte ihn Hawkes dieser Leute wegen aus dem besten Schlaf geholt?
    Hawkes warf ihm einen scharfen Blick zu. »Alan, du kennst doch all die Leute hier, nicht wahr?«
    Alan nickte. Er war ein bißchen gereizt, weil Hawkes ihn aufgeweckt hatte.
    »Du siehst hier neunzig Prozent von dem vor dir, was wir das Hawkes-Syndikat nennen«, fuhr Hawkes fort. »Diese acht Gentlemen und ich haben eine Organisation gebildet, die einem bestimmten Zweck dient. Darüber erfährst du in wenigen Minuten mehr. Was ich dir nun sagen will, ist folgendes: Unsere Organisation hat noch Raum für einen weiteren Mann, und du hast die nötige Qualifikation.«
    »Ich?« fragte Alan erstaunt.
    Hawkes lächelte. »Ja, du. Wir haben dich genau beobachtet, seit du bei mir lebst, haben dich getestet und studiert. Du bist anpassungsfähig, stark und intelligent. Du lernst rasch. Wir haben heute abgestimmt und beschlossen, dich einzuladen.«
    Alan dachte, er träume. Was sollte das Gerede von einem Syndikat? Er sah sich um, und mit einem Schlag wurde ihm klar, daß diese Burschen nichts Gutes im Schild führen konnten.
    »Sag es ihm, Johnny«, forderte Hawkes den kleinen Byng auf.
    Byng lehnte sich vorwärts. »Das ist ganz einfach. Wir werden einen Überfall machen. Dieses Ding müßte jedem von uns eine bare Million einbringen, selbst wenn wir durch zehn teilen. Es müßte alles ganz glatt ablaufen, aber wir brauchen dich dazu. Ich würde sogar sagen, du bist für dieses Projekt unerläßlich notwendig, Alan.«
14
    Anschließend erklärte Hawkes den Plan. Alan war nun hellwach.
    »Am nächsten Freitag findet ein Geldtransport der World Reserve Bank statt. Ein bewaffneter Lastwagen nimmt dort mindestens zehn Millionen Kredits auf und verteilt sie auf die verschiedenen Zweigstellen.
    Hollis hat zufällig das Wellenmuster der Robotwächter entdeckt, die den Geldtransport begleiten. Al Webber besitzt etliche Ausrüstungsgegenstände, mit denen er die Robotwächter lähmen kann, wenn wir ihr Wellenmuster kennen. Es ist also ziemlich einfach, die Wächter auszuschalten. Wir warten, bis der Laster beladen ist, machen dann die Wächter unschädlich, bemächtigen uns der menschlichen Begleiter und fahren mit dem Laster davon.«
    Alan runzelte die Brauen. »Und warum bin Ich so notwendig für dieses Projekt?« Er hatte nicht den leisesten Wunsch, eine Bank oder sonst etwas zu berauben.
    »Weil du der einzige bist, der nicht registriert ist. Du hast auch keine Televektornummer. Dich kann man nicht aufspüren.«
    Plötzlich verstand Alan. »Also deshalb wolltest du nicht, daß ich mich registrieren lasse! Du hast das schon die ganze Zeit hindurch geplant!«
    Hawkes nickte. »Für die Erde existierst du nicht. Wenn jemand von uns den Laster fahren würde, dann brauchte man nur die Koordinaten des Wagens festzuhalten und dem Televektormuster des Mannes zu folgen, der ihn fährt. Dann hat man ihn bald. Bist du aber an Bord des Lasters, dann gibt es keine Möglichkeit, den Fahrweg festzustellen. Hast du verstanden, worum es geht?«
    »Natürlich verstehe ich«, antwortete Alan langsam. Aber es gefällt mir ganz und gar nicht, dachte er für sich. »Ich muß mir das noch ein bißchen überlegen«, erklärte er. »Laßt mich die Sache einmal überschlafen. Morgen sage ich euch, ob ich mittun will.«
    Hawkes’ Gäste starrten ihn verblüfft an; Webber wollte etwas sagen, doch Max schnitt ihm das Wort ab. »Der Junge ist ein wenig schläfrig, das ist alles. Er braucht ein wenig Zeit, sich an die Idee zu gewöhnen, daß er bald ein Millionär sein wird. Ich setze mich mit euch am Morgen in Verbindung, ja?«
    Die acht wurden schnell aus der Wohnung getrieben, und als sie allein waren, drehte sich Hawkes zu Alan um. Verschwunden war die Freundlichkeit, die Brüderlichkeit des älteren Mannes. Sein mageres Gesicht war kalt und geschäftsmäßig, und seine Stimme klang barsch. »Was soll der Unsinn«, fauchte er, »daß du dir’s überlegen willst? Wer sagt dir, daß du in dieser Sache noch eine Wahl hast?«
    »Habe ich denn gar nichts zu sagen, wenn es um mein eigenes Leben geht?« fuhr Alan auf. »Angenommen, ich will bei diesem Bankraub nicht mittun. Du hast mir nicht gesagt, daß…«
    »Das war doch auch gar nicht nötig.

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