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Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Titel: Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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Sie kam endlich auf die Füße, auch wenn ihr bei dieser Anstrengung am ganzen Körper der Schweiß ausbrach.
    »Ach, Jane, mein Liebling, dich hatte ich ganz vergessen«, sagte sie. Ihre Stimme klang etwas zitterig. »Komm besser nicht her. Der arme Mr. Tallentire ist krank. Vielleicht gehst du besser mit Allison in die Küche und läßt dir etwas zu essen geben.«
    »Ich will, daß du mir zu essen gibst! Ich will, ich will, ich will!« Jane stampfte mit dem Fuß auf.
    Allison nahm ihre Hand. »Komm doch mit, Jane. Ich erzähle dir auch eine Geschichte!« Unwillig ließ sich Jane davonführen.
    Mary hatte sich inzwischen gefangen. »Tragt ihn in sein Zimmer«,
befahl sie den Männern, »und jemand soll den Doktor aus Burnham holen.«
    Sie wandte sich an Mackenzie. »Wie sieht es bei den Schafställen aus?«
    Mackenzie machte ein bedauerndes Gesicht. »Sie sind völlig niedergebrannt. Gott sei Dank ist kein Schaf ums Leben gekommen. Aber eine von den trächtigen Schafstuten bringt jetzt ihr Junges zu früh zur Welt.«
    »Ist jemand bei ihr?«
    »Ja, es sind Leute draußen. Glücklicherweise beginnt jetzt der Sommer und wir brauchen die Ställe nicht so dringend. Bis zum Winter haben wir neue gebaut.«
    Mary nickte langsam. Sie sah den anderen Männern nach, die Tallentire vorsichtig die Treppe hinauftrugen.
    Er stöhnte leise.
    »Wie konnte das passieren?« fragte Mary mit gedämpfter Stimme.
    »Was? Das mit Tallentire?«
    »Nein, ich meine das Feuer. Die Wiesen sind alle ganz feucht, ich kann mir nicht vorstellen, wie...«
    »Brandstiftung.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    »Das ist die einzige Erklärung. Das Feuer konnte nur von innen entstehen, denn im Stroh war es natürlich ganz trocken.«
    »Aber wer sollte das tun?«
    Mackenzie grinste. »Haben Sie wirklich gar keine Vorstellung, Mrs. de Maurois? Ich denke, es gibt ein paar Leute hier in der Gegend, die durchaus ein Interesse daran haben könnten, Ihnen zu schaden.«
    »Aber glauben Sie, einer von denen würde so etwas tun?«
    »Natürlich. Sie unterbieten ihre Preise und tun ihnen damit das Schlimmste an, was Sie nur tun können, Sie treffen sie an ihrem Geldbeutel. Darauf haben die schon immer wie gereizte Wildkatzen reagiert. «
    »Aber wer von ihnen...«
    »Ich weiß nicht. Fennimere ist äußerst aggressiv, er könnte
auf einen solchen Einfall kommen. Aber auch den vornehmen Claybourgh sollte man nicht unterschätzen, er gilt als heimtückisch. Greene ist der größte Geizhals von ganz Essex, den haben Sie bestimmt am empfindlichsten verletzt... ach, es kann jeder sein!«
    »Ja, und jeder war bei Lady Cathleens Gartenfest. Niemandem kann etwas nachgewiesen werden. Sie beauftragen irgendwelche Knechte, zu denen sie Vertrauen haben, und während die die schmutzige Arbeit machen, genießen die hohen Herren den warmen Sonnenschein. Glauben Sie, so etwas kann noch einmal vorkommen? «
    »Ja. Solange, bis die Täter ihr Ziel erreicht haben. Und wir wissen beide, was dieses Ziel ist.«
    Mary nickte. »Ich muß mich ihren Preisen angleichen. Oder verschwinden. «
    »So ist es.«
    Sie sah ihn hilflos an. »Und was tun wir jetzt?«
    »Warum fragen Sie mich das? Marmalon gehört Ihnen. Sie sind verantwortlich, nicht ich!«
    »Oh«, sagte Mary zornig, »so einfach ist das nicht. Wenn hier alles zugrunde geht, dann sind Sie auch mit dran, Mr. Mackenzie. Und im übrigen glaube ich, daß gerade Sie lügen, wenn Sie so tun, als sei Ihnen das alles hier ganz gleichgültig. Mit jeder Faser Ihres pechschwarzen Herzens hängen Sie an Marmalon!«
    Mackenzie starrte sie schweigend an. Ein flirrender Sonnenstrahl fiel auf sein Gesicht und erhellte seine Haut zu gespenstischer Bleichheit. Für einen Augenblick fiel die Maske lächelnder Überlegenheit von ihm ab und er erwiderte heftig: »Ja, bei Gott, Mary, wenn ich dieses... pechschwarze Herz je an irgend etwas gehängt habe, dann an dieses Land. Marmalon bedeutet mir alles. Sie halten mich für einen faulen Lumpen, und vielleicht bin ich das auch, aber ich habe in Marmalon nie den großartigen, reichen Herrensitz gesehen, von dem Sie träumen. Ich habe das Unkraut auf den Wegen geliebt und die bröckelnden Steine des Hauses, und die wilden Felder, auf denen alles wuchs, bunt, blühend und immer neu, auch wenn es kein Korn war. Was Sie nun daraus machen wollen, das ist...« er
suchte nach Worten, machte eine wegwerfende Handbewegung, »nun ja, es wird eben aussehen wie jeder Landsitz!«
    Mary hatte diesem Ausbruch mit

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