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Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Titel: Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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nicht
ändern. Du kommst aus dem Tower und wirst nicht damit fertig, daß du hier Frieden und Geborgenheit vorfindest. Was willst du? Deine alte Londoner Straßenräuberei? Als du nach Shadow’s Eyes kamst, um mich zu heiraten, hast du gewußt, daß ich das nicht mitmachen würde. Du kanntest mich. Du hattest erlebt, wie ich darunter litt, daß der Höllenhund Cavendor mich für seine gesetzlosen Taten benutzte. Du wußtest auch von Marmalon. Hundertmal habe ich dir von diesem Traum erzählt. So gut hättest du mich kennen müssen, um zu wissen, daß ich nicht sieben Jahre untätig herumsitzen und auf dich warten würde. Da war doch auch noch Jane, für die ich sorgen mußte. Und schon ihretwegen würde ich das alles hier niemals aufgeben. Sie wird einmal reich sein, sie wird nie Armut und Verachtung zu ertragen haben. Das will ich erreichen. «
    Nicolas nickte. Er kam die letzten Stufen herunter, hob bedauernd die Schultern, lächelte und sagte mit entwaffnender Ehrlichkeit: »Ein Mann hat es einfach gern, wenn seine Frau ihn braucht. Und du brauchst mich nicht.«
    »Aber das ist nicht wahr!« rief Mary. Wills alter Hund, der wie üblich vor dem Kamin saß, hob den Kopf. »Nicolas, das ist nicht wahr! Ich brauche dich, du weißt ja gar nicht, wie sehr! Ich war so furchtbar allein in den letzten Jahren und alle waren so schrecklich zu mir. Ich habe mir so sehr gewünscht, du wärest bei mir, und manchmal hat mich überhaupt nur der Gedanke an dich aufrecht gehalten. Und so wird es weiter sein. Wenn du dich vor der Ruhe fürchtest — es wird sie nicht geben! Es wird Mißernten geben und Seuchen, und unsere Schafe können sterben, und vielleicht werden die Steuern wieder erhöht. Und was weißt du, was diesem verdammten König mit seinem Krieg noch alles einfällt! Wenn er, was eine Gnade Gottes wäre, auf einem seiner Feldzüge fiele, dann gäbe es unausdenkbare Unruhen im Land! Der Prinz von Wales ist zu jung für eine Regentschaft, zwischen den Prinzessinnen Mary und Elizabeth wird ein wüster Streit entbrennen, die Regierung wird sich spalten, die Kirche in Rom wird versuchen einzugreifen, vielleicht gibt es einen Bürgerkrieg und...«
    »Halt, halt, Mary! Mir wird gleich schwindelig. Du malst dir
diese Schrecken mit so hoffnungsvollen Augen aus, als wartest du nur auf ihre Erfüllung«, sagte Nicolas amüsiert.
    »Ich male sie mir aus, weil sie vielleicht das einzige sind, was uns wieder zusammenbringt. Nicolas, weißt du noch, was ich dir gesagt habe, als ich vor sieben Jahren bei dir im Tower war und wir beide dachten, du müßtest sterben?«
    Nicolas wurde ernst. »Ich weiß noch jedes Wort«, entgegnete er kurz.
    »Ich sagte, daß ich bei der Seele unseres Kindes schwöre, daß ich dich liebe. Und ich kann dir das heute wieder sagen, und es ist die Wahrheit. Ich liebe dich, Nicolas. Solange ich lebe, werde ich dich lieben. Keinen anderen Mann als dich habe ich je geliebt, und es wird auch keinen anderen geben.«
    Mit beiden Händen hielt sie ihn fest und sah zu ihm auf. In ihren Gedanken sah sie zurück um viele Jahre, es war eine Frühlingsnacht in London, sie stand im Sherwood Inn und war gerannt wie um ihr Leben, weil sie Nicolas sagen mußte, daß sie fortging. Sie hielt ihn fest und sah zu ihm auf, er lächelte und neigte sich zu ihr, küßte ihre Lippen und nahm den Schmutz und das Elend ihrer Kindheit, die gierigen und brutalen Küsse der anderen Männer von ihr. Es war heute wie damals. In der Halle herrschte das gleiche dämmrige Licht wie in jener Nacht im Sherwood Inn, der gleiche schwarze Hund lag vor dem Kamin, Nicolas zog Mary zu sich heran und küßte ihren Mund, so vorsichtig, als wisse er nicht, ob sie vielleicht erschrecken würde.
    »Ich liebe dich auch, Mary«, flüsterte er, »und ich werde dich für immer und ewig lieben. Aber diese Stille hier, o Mary«, er ließ sie los und trat einen Schritt zurück, »Mary, kannst du nicht begreifen, daß ich in dieser Stille noch einmal alles höre und erleide, daß hier nichts ist, womit ich diese verfluchten Jahre zuschütten kann, daß ich bei Tag wie bei Nacht Alpträume habe...«
    »Natürlich verstehe ich es«, entgegnete sie weich, »ich werde immer alle deine Regungen verstehen. Aber ich weiß auch, daß London und das alte Leben dir keine Freiheit bringen werden. Du versuchst die Wunde zuzuschütten, aber ich sage dir voraus, sie wird wieder und wieder aufreißen und irgendwann verblutest du daran.
Nicolas, sie haben versucht, deinen

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