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Die Sternenkrone

Die Sternenkrone

Titel: Die Sternenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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ER.
    Geschwächt vor lauter Liebe, kletterte sie hinaus in die laue, frische Luft, wobei sie fast ihre Tasche vergessen hätte. Die Eistürme erhoben sich als wilde Gebilde topas- und chromfarben gegen die dunklen Wolkenwände ab.
    Als die Norseman das Eis berührte, ertönte von oben ein lautes Dröhnen, und die Frachtmaschine plumpste herab. P. zog den Kopf ein. Das Flugzeug schlug mit einem Krachen auf, das die Eisgipfel erschütterte.
    Als das Getöse abebbte, sah sie, daß die Maschine an den schroffen Felsen über der Eisrampe vollständig zerschellt war. Kein Rauch – doch was waren das für glänzende Bruchstücke, die überall wie Regen niedergingen und über den Weg kullerten?
    Sie ging an Land – und sah, daß es Blumen waren! Ein Feld verstreuter Blumen breitete sich um sie herum aus! Atemlos vor Staunen betrat sie den Pfad, wobei sie Orchideen verschiedener Sorten aus Hawaii erkannte. Und lebendige Vögel erhoben sich jetzt aus dem Flugzeugwrack – Papageien, Sittiche und Finken aller Farbschattierungen umflatterten sie in der lauen Luft. Ein großer blauer und gelber Kakadu ließ sich wie ein dunstverhangener Sonnenaufgang auf dem Eiskamm neben ihr nieder.
    Zuviel, zuviel – P.'s Augen strömten über, ihr Herzschlag raste. Sie sank auf das blumenübersäte Eis, um Atem zu holen. SEINE Zärtlichkeit, SEINE Liebe ...
    Um sich zu beruhigen, fuhr sie mit einem Finger über das blaue Gefieder des Kakadus. Der Vogel trat von einem Fuß auf den anderen und flüsterte: »Hallo, Polly!« Dann fügte er laut hinzu: »Scheiß auf die Marine!«
    P. kicherte hysterisch. Hübsche kleine Sträußchen lagen überall um ihre Füße verstreut. Sie hob ein zauberhaftes Cattleyazweiglein auf. Darunter lag ein Schmuckband:
     
    DIE LUFTWAFFE DER VEREINIGTEN STAATEN WÜNSCHT SENATOR BAFREW ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!
     
    Ihr Herzschlag beruhigte sich. SEIN Strom durchflutete sie, ER rief sie, stützte sie. O Geliebter, ich komme! Sie erhob sich schwankend, wobei sie einige Orchideen und ihre Handtasche umklammerte. Der kurze Pfad vor ihr erschien ihr wie der längste im ganzen Universum. Sie zwang ihre Beine, sich zu bewegen, ihr Geschenk an IHN, sich selbst, zu IHM zu tragen. Hinter dieser Ecke aus Eis würde sie ... was würde sie dort antreffen? Eine blendende Gottheit? Ein Strahlengestöber, ein göttliches Tier? SEINE Liebe, das bestimmt. Vielleicht ihren Tod, das war jetzt gleichgültig. ER wartete dort.
    Ihre Sicht wurde verschwommen, so grell war das Licht, ihr ganzer Körper zitterte im süßen Grauen der Opferung. Tauben gurrten, Vögel umflatterten sie, als sie um den Eisvorsprung herumging.
    Vor ihr erstreckte sich eine sonnenbeschienene Fläche aus Eis wie eine Theaterbühne. Eine riesige Kulisse wölbte sich darüber, der prunkvolle Eingang zu einer großen, schattigen Höhle. Vor dem Gewölbe lag ein einziger strahlendheller, orangefarbener Gegenstand in der Sonne. Es war ein gewaltiges Kissen oder eine Couch. Süße Erwartung!
    P. keuchte, der Anblick verschmolz mit ihrem Körper. Dort, auf diesem riesigen Bett, würde sie ... würde ER ... würde ER sie ...
    Getrieben von SEINEM Drängen ging sie weiter, ohne den Gesang der Vögel zu hören. Nur dieser großen Opfercouch galt all ihre Wahrnehmung. Sie kam immer näher, wurde immer größer ...
    Ihr Herz stand still. Die Couch war belegt.
    Aus dieser orangefarbenen Weichheit ragte ein massiger goldener Fuß heraus. P. starrte ihn blinzelnd an. Es schien ein menschlicher Fuß zu sein. Er war wundervoll geformt und sehr groß – doch nicht unmenschlich groß. Und dort ruhte eine bronzefarbene Hand elegant auf dem Rand ...
    Sie holte tief und seufzend Luft. Der letzte Rest von Angst wich von ihr. ER hatte die Inkarnation gewählt, die am besten zu ihrem zarten Körper paßte. Nach klassischem Beispiel.
    Sie bewegte sich atemlos auf den Fuß zu. Jeden Augenblick würde sich jetzt SEIN vollkommenes Antlitz erheben, SEINE Augen den ihren begegnen. O Geliebter, ich bin DEIN,DEIN,DEIN...
    Der goldene Fuß blieb unbeweglich liegen, die Hand regte sich nicht. Sie trat noch näher an IHN heran und dann begriff sie: Einfühlsam, wie ER war, wollte ER, daß sie IHN in scheinbarem Schlaf vorfand. Das zerbrechliche menschliche Geschöpf würde IHN betrachten können, wie ER wehrlos dalag, und Vertrauen schöpfen. Dankbarkeit durchflutete sie, und sie malte sich in süßen Phantasien aus, wie sie IHN aufwecken könnte; P. trat an die Couch und betrachtete SEINE

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