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Die Sternenkrone

Die Sternenkrone

Titel: Die Sternenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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Sonnenstrahlen. Aus dem Eis ertönte wiederum ein Dröhnen.
    »Jetzt kommt das Ende«, sagte Hadley mit rauher Stimme. »Sieh nur ...«
    Das orangenfarbene Gebilde glitt lautlos davon. Sie sah, daß kleine Polarfüchse es ins Schlepptau genommen hatten. Sie zogen es in die schattige Höhle und ließen sich hechelnd zu Boden fallen.
    »O mein Gott«, krächzte Hadley. »Es ist ein Zoo. Etwas holt uns. Ge ... geh nicht dort rein!«
    In diesem Moment erlosch die Sonne, verschluckt von der düsteren Wolkenwand. Ein Geräusch von zerberstenden und zermalmten Massen ertönte von überallher. Es begann. ER brach sich los. P. dachte an die entsetzliche Verwüstung, die jetzt über die unbedeutenden Stätten der Menschheit hereinbrechen mußte. ER brach zum erstenmal aus, und ganze Städte fielen in sich zusammen.
    Plötzlich stupste sie etwas ins Hinterteil. Sie drehte sich blitzartig um. Ein kleiner Polarbär stieß ihr die Nase zwischen die Beine. Sie taumelte zurück und prallte gegen Hadley. Der Bär folgte ihr und wackelte mit dem Kopf auf dem langen Hals.
    »Er möchte, daß wir hineingehen«, sagte Hadley schwach.
    Sie gingen gemeinsam rückwärts hinein, wobei P. vor Empörung innerlich tobte. Wirklich, in einem solchen Augenblick in den Hintern gestupst zu werden! Doch als ihr Bein gegen das Plastikding stieß, schmolz ihre Empörung dahin. Welch jungenhafter Streich von IHM – wie irdisch! Voller Erregung und zur sexuellen Hingabe bereit sank sie auf das kissenweiche Gebilde.
    Der Bär hielt inne. Ein tiefer Spalt tat sich knirschend in der Höhle auf, und ein Regen aus Eisbrocken ging an der Stelle vor dem Eingang nieder, wo sie sich aufgehalten hatten. P. spürte, wie sich Hadleys Arm fest um ihre Hüften legte. Sie schleuderte ihn weg und stand auf.
    »Also wirklich, Hadley!«
    »Paß auf!« Er deutete hinter sie. Der weiße Bär kam mit gefletschten Zähnen auf sie zu. Sie setzte sich wieder hin. Er ließ von ihr ab.
    »Siehst du?« sagte Hadley mit unnormal hoher Stimme.
    »Was?«
    Nur Schweigen antwortete ihr. Die Geschöpfe um sie herum waren unnatürlich still geworden, die Bewegung des Lebens kam in dem grün leuchtenden Gewölbe zum Erliegen. P. zitterte; auch die Wärme schien nachzulassen. Strahlen eines apokalyptischen Lichts rollten vor dem Höhleneingang vorbei, das Eis ächzte in der Ferne und blieb schließlich still. War es endlich soweit, daß ER in sie eindringen würde?
    Der Kakadu kreischte und erschreckte sie so, daß sie einen Satz machte. »Scheiße!« krächzte er und fiel steif auf die Seite.
    »Das war das«, sagte Hadley. Er kniete in der Mitte des Plastikfloßes. »Wir hören auf, wie wir angefangen haben, all der Quatsch. Zieh das aus!«
    Er riß ihr den Pelz weg und griff nach ihrer Brust.
    Sie entwand sich ihm und stolperte über das orangefarbene Plastikgebilde, da sie durch den Bären abgelenkt war. Hadley stürzte sich auf sie und umklammerte ihren Schenkel.
    »Bist du wahnsinnig geworden? ER kommt zu mir, weißt du nicht, daß ich SEIN bin? Verschwinde, oder ER ... ER wird dich bestrafen!«
    Hadley fletschte in einer abscheulichen Grimasse die Zähne, wie ein entkräfteter Hund; seine Hände waren kalt und zitterten. Draußen brüllte der Donner.
    »Er kommt nicht, Prinzessin. Er geht. Wir sind tot.« Er leckte sich über die Lippen. »Vergiß nicht, daß es mich ebenso wie dich hierher verschlagen hat. Ich würde sagen, er ist scharf auf uns beide. Los, beeil dich!« Er zerrte an ihrer Kleidung.
    Verzweifelt versetzte sie ihm einen Fußtritt – und plötzlich erschien zu ihrer unendlichen Erleichterung eine Kugel aus violettem Licht im Höhleneingang und schwebte auf sie zu. Hadley stöhnte; die Lichtkugel verharrte hinter ihm in der Schwebe, so daß sie wie ein Heiligenschein aussah.
    Dies war der Augenblick! ER war im Begriff, in Hadleys Körper zu fahren!
    Die Luft war jetzt schrecklich kalt, doch ein Stromstoß durchfuhr ihren Bauch, ihre weiblichen Organe spannten sich. O Geliebter, bist du das endlich?
    Der Strom pulsierte kräftiger in ihr, eine unsichtbare Hand schien sie zu streicheln. Sie sah, daß der weiße Bär ihren Schuh gepackt hatte und ihn ihr auszog. Er fiel aufs Eis und blieb liegen. Geliebter ...
    JA.
    O ja, ja, ja! Geliebter! Leidenschaftlich fuhr sie mit tauben Fingern am Verschluß ihres violetten Seidendessous entlang, während sie den Blick nicht von Hadleys Gesicht wandte. Geliebter, zeige dich! Ihr Dessous fiel klaffend auf und ließ noch mehr

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