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Die Sternenkrone

Die Sternenkrone

Titel: Die Sternenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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Berechnungen durch den Kopf ... wie lang ist eigentlich eine Elle im Dezimalsystem? Sei's drum – ich bin sicher, es reicht. Schaut, alter Freund, rein zufällig habe ich eine Menge ungenutzten Raums im Vorhof meines Reiches. Aber nicht etwa, weil es plötzlich an Sündern mangelte. Erinnert Ihr Euch noch an die Glaubenslehre über die Verdammnis von Säuglingen? Ich sah mich damals gezwungen, eine Art riesiger Kinderkrippe einzurichten, aber dann ... ähem ... Schicksal sei Dank, wurde diese Doktrin wieder fallengelassen. Also habe ich jetzt ein wirklich hübsches Stück Grund und Boden zur freien Verfügung. Es ist nicht heiß dort, und die Luft ist, wenn erst einmal eine Putzkolonne am Werk gewesen ist, auch nicht übel. Das Problem ist allerdings, daß ich durch die laufenden Energiekosten und die unverschämt gestiegenen Preise für Versuchungen momentan nicht sehr flüssig bin. Ich könnte erst bezahlen, wenn ...«
    »Meine Güte!« unterbrach ihn Petrus. »Der Preis ist wirklich Nebensache. Bei Euch wären wir wenigstens sicher, daß alles zusammenbleibt.«
    »Tja, ich hoffte, daß Ihr so denkt! Und ich habe einen Überfluß an Arbeitskräften zur Verfügung, die hoffentlich ihre kleinen Schmierfinger bei sich behalten können.« Einen Augenblick schaute Satan ausgesprochen grimmig, und sein Schwanz peitschte auf den Boden. »Ich will damit eigentlich sagen, daß wir, falls Eure Leute zustimmen, das Ganze hier einfach nach unten verfrachten und dort so hübsch wieder aufbauen könnten, als wäre es nie von der Stelle gerückt worden. Ein paar Kleinigkeiten im Panorama ringsum erscheinen vielleicht nicht ganz passend, aber erinnere ich mich nicht an bestimmte Begebenheiten, wo Glückselige über die Mauer gelinst und sich daran ergötzt haben, dem Rösten der Verdammten zuzuschauen?«
    »In primitiven Zeiten, ja. In sehr primitiven Zeiten«, erwiderte der Heilige hastig. »Aber Eure Idee ist großartig! Würdet Ihr das wirklich tun? Ich bin ganz sicher, daß die Verantwortlichen entzückt darüber sein werden. Der Gedanke an den Ausverkauf hat ihnen fast das Herz gebrochen. Ich kann Euch kaum beschreiben, wie glücklich wir wären!«
    »Und Ihr könntet alle zu Besuch kommen und nachsehen, ob auch alles noch in Ordnung ist. Ihr könntet bleiben, so lange Ihr wollt.«
    »O ja! Ich bin ganz sicher, daß ...«
    »Natürlich«, sagte der Teufel nachdenklich, »könnte es bei manchen neuankommenden Glückseligen Verwirrung erzeugen, wenn sie merken, daß sie abwärts befördert werden, Richtung Hölle.«
    »Meint Ihr etwa diese Fernsehprediger? Die erwarten wir nicht.«
    »Braucht Ihr auch nicht«, sagte Satan genüßlich. »Nein, ich dachte an eure übliche Klientel. Vielleicht könnten wir den Leuten sagen, daß es sich um eine Art Museum – nein, das geht auch nicht. Nun, es wird Euch schon etwas Überzeugendes einfallen.«
    »Bestimmt.« Petrus wirkte inzwischen beinahe glücklich.
    »Übrigens«, fragte Satan, als sie sich zum Gehen wandten und in der Ferne die Lichtshow ihrem Höhepunkt zurollte, »was bedeutet diese merkwürdige Stelle neben dem Thron, wo das Licht so ... äh ... so ...«
    »Ich weiß, was Ihr meint«, erwiderte Petrus. »Erinnert Ihr Euch nicht? Dort saßen die Jungfrau Maria und die Heilige Magdalena. Aber mit ihnen sind in letzter Zeit einige seltsame Veränderungen passiert. Jedenfalls waren beide noch da, bevor ... bb-evor ...«
    »Na, na,« sagte Satan. »Zerfleischt Euch nicht, alter Kamerad, jetzt, wo das Hauptproblem gelöst ist! Ich kann mir schon vorstellen, was in den Räumlichkeiten der Damen vor sich geht – mit solchen Problemen hatten wir auch zu kämpfen. Um aber zum praktischen Teil zurückzukommen – meine Jungens könnten sofort anfangen, sobald Ihr grünes Licht gebt. Aber wäre es nicht besser, wenn jemand von Euch ständig unten wäre, um sich um die Aufnahme zu kümmern? Und was passiert mit dem BUCH – oder habt Ihr diese Sache auch automatisiert?«
    »Um Gottes willen, nein!« sagte der alte Heilige nachdrücklich. »Oder vielmehr – ja, wir haben es versucht. Heutzutage, wo fast jeder eine Nummer hat, schien es eine erfolgversprechende Idee. Zuerst ließen wir ein Testprogramm laufen, mit ein paar Millionen Namen. Die Problemchen, die dabei auftauchten, waren für einen einfachen Engel leicht zu lösen. Zum Beispiel, was die Leute betraf, die mehr als eine Sozialversicherungsnummer hatten. Könnt Ihr Euch vorstellen, daß eine vom Heiligen Geist beseelte Dame

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