Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
dieser Mistkerl von einem Geek mitkommen.
Isaba-Ra wartete, bis der Großmarschall an Bord war und die Menschen sich festgelegt hatten, ehe er handelte. Obwohl er ja kein Hudathaner war, führte der Spion den Plan genauso aus, wie ein echter Hudathaner das getan hätte – Hauruck. Was er jetzt gleich tun würde, gefiel ihm nicht, aber er hatte das Gefühl, dass es sein musste, und war fest entschlossen, es auch erfolgreich durchzuführen. Er erteilte den einzigen Befehl, den seine Soldaten zu hören brauchten. »Tötet die Menschen.«
Der hudathanische Shuttle setzte exakt in dem Augenblick zwei Torpedos ab, als Isaba-Ras Kommandos aus ihren Verstecken das Feuer eröffneten. Gegen ihr Feuer und das des schwer bewaffneten hudathanischen Verhandlungsteams hatten die Menschen kaum eine Chance. Rings um Salgado implodierten bereits Anzüge, und sie hatte das Gefühl, als würde ihr ein schweres Gewicht in die Magengrube fallen, sagte: »Ach, Scheiße«, und zündete die versteckte Mine. Die daraus resultierende Explosion riss ein Viertel des Wracks weg, tötete die meisten der darauf Versteckten und schleuderte den Rest in den Weltraum.
Isaba-Ra gehörte zu den wenigen Glücklichen, die überlebten. Seine erste Reaktion war Überraschung, auf die schnell Argwohn und Angst folgten. Wer hatte die Bombe auf dem Wrack versteckt? Die Menschen oder die Hudathaner? Und wenn die Hudathaner dafür verantwortlich waren, hatten sie dann etwa versucht, ihn zu töten? Oder betrachtete man ihn einfach als ersetzbar? Poseen-Ka war weiß Gott zu so etwas fähig, und da der Mensch ja in einer Umgebung herangewachsen war, in der die Bedürfnisse der Gemeinschaft grundsätzlich Vorrang hatten, konnte er einer solchen Einstellung durchaus Verständnis entgegenbringen.
Aber warum? Es wäre doch überhaupt nicht nötig gewesen, wenn man dem ursprünglichen Plan nur genügend Zeit gelassen hätte. Somit blieben nur die Menschen und die starke Wahrscheinlichkeit, dass ihr Vorausteam eine aus der Ferne zu zündende Mine in dem Wrack platziert hatte und dies vor seiner Nase! Wie würde Poseen-Ka darauf reagieren? Würde der Kriegskommandeur darin eine bedauerliche, aber verständliche Panne sehen, wie sie im Krieg stets möglich war? Oder einen Akt massiver Unfähigkeit, worauf der Tod stand? Beide Konsequenzen waren im Bereich des Möglichen.
Isaba-Ra zündete seine Düsen schnell hintereinander, stabilisierte seinen Anzug und scannte seine Umgebung. Er fand die immer noch kämpfenden Shuttles, schaltete auf Zoom und sah zu, wie das menschliche Schiff explodierte. Ein Teil von ihm verspürte ein schreckliches Gefühl tiefen Bedauerns, die andere Hälfte reagierte beinahe klinisch distanziert. Die Entscheidung war getroffen. Was auch immer die Folge sein mochte, Leben oder Tod, er würde das einzige Schiff kontaktieren, das ihn aufnehmen konnte. Isaba-Ra aktivierte seine Notbake, meldete über Funk seine Position und wartete darauf, was die Fünf Geschicke mit ihm im Sinn hatten.
Poseen-Ka starrte in den Holotank. Das Analog durchmaß sechs Meter und sah genau wie Prospect II aus, bis hin zu dem wissenschaftlich exakten Muster von Feuern, die seine Oberfläche überzogen, den dichten, schwarzen Rauchwolken, den immer noch glühenden Seen aus geschmolzener Schlacke und den seltsamen Gewittern, die über das einstmals fruchtbare Ackerland zuckten. Der Globus drehte sich vor ihm, und der Hudathaner wusste, dass dieser Teil seiner Aufgabe fast erledigt war.
Der Kriegskommandeur blickte auf und sah elf Augenpaare, die darauf warteten, seinem Blick zu begegnen. Sämtliche Angehörigen seines Stabes, die noch am Leben waren und an dem Treffen teilnehmen konnten. Zwei weitere, deren Abbilder auf einen langen, gekrümmten Bildschirm projiziert waren, hingen, wie es schien, in der Luft. Auch ihre Blicke suchten den seinen. Alle trugen über der Brust gekreuzte Gurte und einen roten Stein. Sie warteten darauf, dass er das Wort ergriff. Er wartete, zog das Schweigen in die Länge, ehe er zu sprechen begann.
»Die Menschen haben für ihren Verrat bezahlt, dafür, dass sie Großmarschall Rula-Ka und unser nichts argwöhnendes Verhandlungsteam feige ermordet haben. Sollte einer von euch Einzelheiten über das Geschehen hören wollen, Pfeilkommandeur Nagwa Isaba-Ra war dabei und wird gerne schildern, was sich zugetragen hat.«
Isaba-Ra, der in Paradehaltung neben Poseen-Ka stand, spürte, wie ihre eiskalten Augen sich auf ihn richteten. Er war
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