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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Ordnung, und er fühlte sich ermutigt. »Ja, das war nicht sehr fair, wie? Aber so viele Legionäre haben völlig verzerrte Vorstellungen von dem Volk meiner Mutter, dass ich der Versuchung einfach nicht widerstehen konnte, Ihnen eine Führung zu verpassen. Außerdem, je mehr Sie von dem Terrain hier zu sehen bekommen, umso besser.«
    Chrobuck überlegte sich eine passende Antwort, als ein Naa mit einer ganzen Anzahl sorgfältig zusammengebundener Schilfgräser hereinkam, zumindest sah es wie Schilfgras aus. Der Mann war nach den Maßstäben seiner Rasse klein und hatte dickes, goldenes, von weißen Streifen durchsetztes Fell. Er sprach Naa mit nördlichem Akzent, wie Chrobuck gelernt hatte. »So, da sind Sie ja und pünktlich, ganz wie die Haarlosen, zu denen Sie gehören.«
    Booly erhob sich, und Chrobuck schloss sich seinem Beispiel an. Er räusperte sich. »Lieutenant Chrobuck, gestatten Sie, dass ich Ihnen Schlafkurz Warmhand vorstelle, einen Freund meiner Familie.«
    Chrobuck antwortete in etwas förmlichem Naa. »Es ist mir eine Ehre, deine Bekanntschaft zu machen, Krieger Warmhand, darf ich dir mit deiner Last behilflich sein?«
    Warmhand sah finster zu Booly hinüber und legte die Schilfrohre auf einen grob gezimmerten Tisch. Seine Handflächen fühlten sich rau an, als sie die ihren berührten. »Ich bitte um Entschuldigung, Lieutenant … ich hatte keine Ahnung, dass der Freund des Neffen meines Bruders einen so süß duftenden Kriegergefährten in mein bescheidenes Heim bringen würde. Bitte verzeih meine Bemerkung.«
    »Es gibt nichts zu verzeihen«, erwiderte Chrobuck locker. »Wir waren die Beleidiger, da wir zu früh kamen.«
    Warmhand sah vielsagend zu Booly hinüber. »Die hier gefällt mir … du musst sie behalten.«
    »Danke für den Rat«, sagte Booly trocken, »aber die Legion hat ein älteres Anrecht auf die Zuneigung des Lieutenant. Hast du die Gräser gebracht?«
    Warmhand wies auf den Tisch. »Sind sie nicht hier? Vor deinen Augen? Natürlich habe ich sie gebracht.«
    Booly lächelte geduldig. »Danke. Meine Mutter wird sich freuen. Dein Name wird geehrt werden.«
    »Wie er das auch sollte«, erwiderte Warmhand und wandte Booly den Rücken. Er zog ein Messer und schnitt von jedem der Gräser ein etwa drei Zentimeter langes Stück ab. »Solche Gräser werden am Großen Kreis-See gesammelt, dreihundert Kilometer westlich von hier. Die Besten wachsen weitab vom Ufer. Um sie zu ernten, muss man hinauswaten, abtauchen und sie dicht an den Wurzeln schneiden. Hier, reib das Ende an deinem Hals und sag mir, ob Windsüß einverstanden sein wird.«
    Chrobuck tat, wie er sie geheißen hatte, verspürte Feuchte, wo das Gras ihre Haut berührt hatte, und wurde von einem herrlichen Duft eingehüllt. Es roch wie Pfirsiche, nur irgendwie anders, und sie konnte gut verstehen, dass jede Frau sich diesen Duft wünschen würde. »Das ist herrlich … es wird ihr gefallen.«
    »Gut«, sagte Warmhand fast schroff und hüllte die Gräser in ein Stück Tarnstoff. »Du musst sie vor der Sonne schützen, sonst trocknen sie aus.«
    »Was schulde ich dir?«, fragte Booly und griff nach seiner Geldbörse.
    »Nichts«, wehrte Warmhand mit einer Handbewegung ab. »Grüße deine Mutter von mir … und sag deinem Vater, dass sein Sohn zu viel Zeit mit Außenweltlern verbringt.«
    Chrobuck lächelte über die diplomatische Wortwahl. Booly nahm die Gräser an sich, klemmte sie sich unter den Arm und grinste. »Du vergisst, dass mein Vater Mensch ist und dass auch ich das Blut der Menschen teile.«
    Der Naa zögerte kurz, sah Booly in die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich vergesse gar nichts. Dies ist der Planet, der dich geboren, gesäugt und aufgezogen hat. Deine Zukunft ist hier.«
    Seine Worte erinnerten Booly an die offene Frage, die vor ihm lag. Sollte er in der Legion bleiben? Oder würden die Hudathaner die Frage damit erledigen, dass sie ihn tot auf einem Schlachtfeld irgendwo liegen ließen?
    Kurz danach gingen die beiden Legionäre, schlängelten sich zwischen ein paar Kuppeln durch und traten auf eine Straße hinaus, wo eine Gruppe Kinder Boolys Kundschafterwagen bewachten. Eine Viertelstunde reichte aus, um sie aus der Siedlung nach Norden zu tragen. Die gerade aufgegangene Sonne schien ihnen warm ins Gesicht, als Booly das Fahrzeug über die breite, ebene Straße steuerte, Kurs auf einen fernen Gipfel nahm und für einen Augenblick alle Sorgen vergaß. Er sah Chrobuck an, sah ihr Lächeln und war froh, am

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