Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
hellgrüne Quadrate sorgfältig bewahrten Lichts, dunklere Bereiche, wo Feuer den Beton erwärmten, und die dünnen, fast schemenhaften Bilder von Soldaten, die durch die Ruinenfelder schlurften.
Nachdem er nichts Gefährliches entdeckt hatte, richtete der Bote sich auf und arbeitete sich den Hang hinunter auf das Gräberfeld in der Tiefe zu. Die Kreuze und Grabsteine waren für ihn nicht mehr als Hindernisse, zwischen denen die Maschine sich einen Weg bahnen musste. Die Grabdenkmäler waren versetzt angeordnet, wie um Invasoren den Zugang zu versperren, standen aber reglos da, während der Roboter zwischen ihnen vorrückte.
Der Bote schritt unter einem steinernen Bogen durch und trat in eine teilweise freigelegte Straße. Da die Soldaten weder über Lasttiere noch Energie verfügten, hatten sie nur gerade so viel Schutt entfernt, dass zwei Karren aneinander vorbeikonnten. Zwei müde wirkende Hudathaner trotteten vorbei, die Augen zu Boden gerichtet, und zerrten einen mit Steinen beladenen, ächzenden Wagen hinter sich her.
Der Roboter schloss sich ihnen an und imitierte ihre Art zu gehen. Eine kastenförmige Wärmequelle stieß herunter, und in der Zentraleinheit des Boten ging eine Kakophonie interner Alarme los. Eine Vielfalt von Alternativen bot sich an und wurde mit den Primärdirektiven der Maschine verglichen. »Tarnung ist wichtig.« »Nichts tun, was Aufmerksamkeit weckt.« »Verlass dich auf deine Tarnung.«
Der Roboter ignorierte die Vid-Cam und schlurfte weiter. Das Spionauge hielt eine Weile mit ihm Schritt, entdeckte nichts Ungewöhnliches und ließ sich wieder in die Dunkelheit treiben.
Ein Blitz zuckte und hinterließ in der Infrarotsicht des Boten ein ausgezacktes Nachbild. In der Ferne rollte der Donner, saurer Regen fiel, und der Schlamm unter seinen Füßen erzeugte schmatzende Geräusche. Die meisten Gebäude, an denen der Roboter vorbeikam, waren nicht viel mehr als leere Hülsen, aus denen man schon vor Jahren alles Nützliche herausgeholt hatte, und kalt wie der Tod. Die Maschine ignorierte sie und setzte ihren Weg die Straße hinunter fort, bis ein ganz spezielles Gebäude seine Aufmerksamkeit erweckte. Es strahlte mehr Wärme als jedes andere Gebäude ringsum aus und war im Großen und Ganzen intakt. Beiderseits des Eingangs standen Posten. Ein gutes Zeichen.
Der Bote verdrückte sich in die Schattenpartien, blieb stehen und jagte eine Millisekunde lang einen Kode-Impuls hinaus. Drei Späherschaben hielten sich dreißig Meter von seinem Standort entfernt auf und eilten herbei. Die erste Maschine kroch an seinem Bein hoch und stöpselte sich in eine winzige Buchse an seinem Hals ein. Der größere Roboter suchte die Bestätigung der Funktion des Gebäudes, erhielt sie und zupfte sich den Mikrobot von der Schulter. Vorsichtig, beinahe ehrfürchtig, setzte er ihn auf den Boden. Er gab ein klickendes Geräusch von sich, als er in einen Abfluss tauchte.
Voll Zuversicht, den richtigen Bot gefunden zu haben, trat der Bote auf die Straße hinaus, ging auf die Wachen zu und gab sich zu erkennen. »Nolar Isam-Ka. Ich möchte Kriegskommandeur Poseen-Ka sprechen.«
Der Posten langweilte sich. Er musterte den Fremden, ob dieser bewaffnet war, entdeckte nichts und antwortete, wie er das immer tat. »Der Kriegskommandeur ist beschäftigt. Hast du einen Termin?«
Der Roboter nahm zur Kenntnis, was er erfahren hatte. Dies war der korrekte Ort, und Poseen-Ka lebte. »Nein«, antwortete er, »aber er wird mich empfangen.«
Die Wache musterte ihn zweifelnd, ging aber dann hinein und kam kurz darauf wieder zurück. Vier Soldaten begleiteten ihn. Sie taten so, als würden sie das Gebäude verlassen, machten dann kehrt und packten den Boten von hinten. Obwohl die Maschine jeden Einzelnen von ihnen mit Leichtigkeit hätte töten können, setzte sie sich nicht zur Wehr. Ihre Hände wurden gefesselt, und man schob, zerrte und stieß sie durch die Tür.
Das Innere des Gebäudes wurde von improvisierten Lampen beleuchtet, primitive Blechöfen lieferten Wärme, den Mittelgang säumten höhlenähnliche Kabuffs. Die Büros waren für Poseen-Kas Stab hergerichtet worden, nicht dass sie viel zu tun gehabt hätten, sah man einmal davon ab, dass sie die letzten Todesfälle registrieren und ansonsten Fantasievorstellungen über irgendeine mysteriöse Rettung nachhängen konnten. Sie musterten den Roboter uninteressiert und stumpf.
Kriegskommandeur Poseen-Ka blickte durch das Fenster auf das Friedhofsgelände
Weitere Kostenlose Bücher