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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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gegen das Stottern an, das sie seit früher Kindheit peinigte. »I-i-ich habe eine Anomalie zu melden.«
    Rawley runzelte ungeduldig die Stirn. »Dann melden Sie sie. Deshalb gibt es ja Tagesberichte.«
    Die du nie liest und auch, wenn du sie lesen würdest, niemals verstehen würdest, dachte Clemmons. »Ja, Sir. A-a-aber das könnte dringend sein, Sir – und deshalb dachte ich, dass Sie es sehen sollten.«
    Rawley mochte es, wenn ihm dringende und möglicherweise wichtige Angelegenheiten zur Kenntnis gebracht wurden. Er gewährte Clemmons ein Nummer-drei-Lächeln, das professionell war, aber leicht sexuelle Untertöne hatte. Eine verlässliche Strategie gegenüber heterosexuellen Frauen. »Na schön … lassen Sie sehen, was Sie da haben.«
    Clemmons gab ihm den Ausdruck, Rawley tat so, als würde er ihn überfliegen und machte ein paarmal »Mhm«, ehe er ihn ihr zurückgab. »Also, Spezialistin Clemmons, ich habe dazu meine eigene Meinung, würde aber gern die Ihre hören. Was bedeuten diese Daten?«
    Das war genau die Frage, die Clemmons erwartet hatte, und deshalb war sie darauf vorbereitet. »N-n-nun, Sir, wir haben passive Pick-ups über die ganze Oberfläche des Planeten verteilt, um sicherzustellen, dass die Gefangenen sich nicht irgendwelche Funkgeräte zusammenbasteln. S-s-sie wissen schon, Nahbereichszeug, das wir im Orbit nicht empfangen würden.«
    Rawley hatte keine Ahnung von den passiven Pick-ups, speicherte die Information aber für die Zukunft. »Ja, natürlich … fahren Sie fort.«
    Dass das Gespräch besser als erwartet verlief, machte ihr Mut, und das Stottern legte sich. »Nun ja, wir durchforsten alle möglichen Störgeräusche und ähnlichen Kram, aber bis jetzt ist dabei nie etwas herausgekommen. Vor etwa zwei Tagen habe ich zum ersten Mal niederfrequente Aktivität bemerkt – nur kurzzeitig, allerdings – aber immerhin Impulse von jeweils ein oder zwei Sekunden Dauer.«
    Clemmons wartete auf Anzeichen von Interesse, die freilich nicht kamen. Rawley begann sich zu langweilen und gestattete sich deshalb ein winziges Stirnrunzeln. »Ja … und?«
    Wir müssen aufpassen, verdammt, hätte sie am liebsten geschrien, das ist doch offensichtlich! Diese Dreckskerle führen etwas im Schilde! Aber die Technikerin unterdrückte den an Insubordination grenzenden Gedanken und wählte ihre Worte mit Bedacht. »I-i-ich habe unsere Aufzeichnungen aus den letzten drei Standardmonaten durchlaufen lassen. Die Sendungen begannen vor exakt dreiundfünfzig Tagen, zunächst von unterschiedlichen Orten, aber dann von einigermaßen dauerhaften Positionen aus. Bei einer davon handelt es sich um eine Wasserfläche, die auf den Karten als ›Black Lake‹ bezeichnet ist. Ich denke, die Geeks führen etwas im Schilde … und schlage vor, dass die Alte ein paar Leute runterschickt, damit die sich mal umsehen.«
    Rawley verbrachte volle fünf Sekunden damit, sich auszumalen, wie er Clemmons’ Besorgnisse über die Befehlskette nach oben weitergab, versuchte sich darüber klar zu werden, welche Vorteile das möglicherweise für seine Karriere mit sich bringen würde, und gelangte zu einem negativen Ergebnis. »Vielen Dank für Ihr Interesse, Clemmons. Abgesehen von der Tradition der Marine bezweifle ich, dass General Norwood davon erbaut wäre, wenn man sie als ›Die Alte‹ bezeichnet. Lassen Sie mir den Ausdruck da. Ich werde ihn weiterleiten und sehen, was Nummer drei davon hält. Wegtreten.«
    Clemmons salutierte, machte ziemlich schlampig kehrt und trat in den Flur. Die Luke schloss sich hinter ihr. Sie atmete tief durch, drückte die Schultern zurück und marschierte den Gang hinunter. Der Lieutenant hatte sie ernst genommen! Er hatte zugesagt, die Sache nach oben weiterzuleiten! Nummer drei würde ihren Bericht zu schätzen wissen und etwas unternehmen. Clemmons fing zu pfeifen an, ertappte sich dann dabei und beließ es bei einem von Ohr zu Ohr reichenden Grinsen. Eigentlich war das Leben gar nicht so schlecht.
    Rawley vergewisserte sich zuerst, dass die Luke sich wirklich geschlossen hatte, und schob dann den Ausdruck in den Abfallschlitz neben seinem Schreibtisch. Ein saugendes Geräusch war zu hören, dann verschwand das Blatt. So wie Clemmons verschwinden würde, falls er einen Abteilungsleiter fand, der dämlich genug war, sie zu nehmen.
     
    Die Tür zur Kommandozentrale öffnete sich zischend. General Natalie Norwood trat ein, und ihr Stab erhob sich. Das waren ihr XO und Skipper der Old Lady , Navy

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