Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
Truppen wohl bewusst ist«, tönte Rula-Ka, »wodurch tausende hudathanischer Leben gerettet wurden. Videos jener Schlacht sind der Triade zugeleitet worden und werden von Millionen hudathanischen Bürgern gesehen werden.«
Poseen-Ka sah seinen früheren Untergebenen an und erkannte jetzt, dass seine bisherigen Vermutungen falsch waren. Dies war mehr als ein mit Sorgfalt vorbereiteter Versuch, die Reste der Karriere eines Mentors zu retten, dies war Teil einer sorgfältig entwickelten Public-Relations-Kampagne, die darauf abgestimmt war, die Unterstützung der Zivilbevölkerung für einen weiteren Krieg und die damit einhergehenden Opfer sicherzustellen. Die Mikrobots, die geheimen Waffenfabriken und die Befreiungsaktion waren alle Teil eines höchst komplizierten Drehbuchs. Eines Drehbuchs, das Großmarschall Rula-Ka geschrieben hatte.
Rula-Ka beugte den Kopf, als könne er Poseen-Kas Gedanken lesen und würde seine Schlussfolgerungen bestätigen. Zender-Ka ergriff das Wort. »Wieder hat dieses Gericht Großmarschall Rula-Ka für seine Feststellung zu danken. Möchte Kriegskommandeur Poseen-Ka etwas hinzufügen?«
»Nein«, erwiderte Poseen-Ka, »es ist alles gesagt.«
»Danke«, sagte Zender-Ka höflich. »Irgendwelche Fragen an den Kriegskommandeur? Nein? Unter diesen Umständen erkenne ich nichts, was uns an der Stimmabgabe hindern sollte. Großmarschall Rula-Ka? Wie plädieren Sie?«
»Kriegskommandeur Poseen-Ka hat seine Pflicht nach bestem Können erfüllt. Nicht schuldig.«
»Sektormarschall Hasa-Na?«
Hasa-Na, der beinahe eingeschlafen war, machte eine lockere Handbewegung. »Nicht schuldig.«
Zender-Ka senkte den Kopf. »Danke. Ich plädiere ebenfalls auf ›nicht schuldig‹. In das Protokoll soll aufgenommen werden, dass Kriegskommandeur Poseen-Ka in aller Form und in sämtlichen realen oder potenziellen Anklagepunkten unschuldig ist und damit die Fähigkeit zur Ausübung der Befehlsgewalt besitzt. Die Sitzung ist geschlossen.«
Vom Ergebnis ebenso verblüfft wie von dem unerwarteten Tempo, in dem man dazu gelangt war, erhob sich Poseen-Ka, um die Glückwünsche der Offiziere entgegenzunehmen, die über ihn ihr Urteil gesprochen hatten. Augenblicke später wurde er aus der Messe in Rula-Kas persönliche Gemächer geleitet, wo bereits der Tisch gedeckt war und ihn ein Festmahl erwartete.
Obwohl der Hudathaner seit seiner Befreiung schon einige ausgezeichnete Mahlzeiten genossen hatte, verspürte er dennoch den Drang, sich mit all den Köstlichkeiten voll zu stopfen, die ihm die letzten zwanzig Jahre versagt geblieben waren. Aber die Militärärzte hatten ihn vor den Gefahren des Übermaßes gewarnt, und deshalb beschränkte er sich auf kleine, sorgfältig gewählte Portionen.
Wohl wissend, dass Poseen-Ka sich vorwiegend auf das Essen konzentrieren würde, nutzte Rula-Ka die Gelegenheit, den vor kurzem freigesprochenen Offizier mit der strategischen Lage vertraut zu machen. »Hier … nimm von den marinierten Kutteln. Eines deiner Lieblingsgerichte, wenn ich mich richtig entsinne. Das zumindest ist gleich geblieben. Viele Dinge haben sich verändert. Nimm zum Beispiel die Triade … Ibaba-Sa ist endlich gestorben. Einige sagen eines natürlichen Todes. Andere sind da nicht so sicher. Kora-Ka war so klug, in Ruhestand zu gehen, und Taga-Ba ist so senil geworden, dass der Clan veranlasst hat, ihn in eine Anstalt einzuweisen. Der arme, alte Knacker. Da … versuche etwas von dem sauren Brot. Und all das bedeutet größere Chancen für diejenigen, die mit der letzten Triade nicht zu eng verbunden waren und gute Beziehungen zur neuen haben.«
»Und Großmarschall Rula-Ka?«, fragte Poseen-Ka höflich. »Könnte man sagen, dass er in die zweite Kategorie gehört?«
»Ja, das könnte man«, meinte Rula-Ka selbstgefällig und nahm sich ein zweites Mal von seinem Lieblingspudding. »Und zwar in so hohem Maße, dass ich ein paar fähige Offiziere brauche, wenn ich all das leisten soll, was die neue Triade von mir erwartet. «
Poseen-Ka entging nicht, dass das Gespräch sich genauso entwickelte, wie Rula-Ka sich das wünschte, und so hatte er keine andere Wahl als zuzustimmen. »Das freut mich zu hören. Kann ich mich da in irgendeiner Weise nützlich machen?«
Rula-Ka schlürfte den Pudding rasselnd durch einen dicken Strohhalm in seinen schlitzförmigen Mund und antwortete dann mit vollem Mund: »Ja, alter Kamerad, das kannst du. Nach der langen Gefangenschaft und all dem ist das nicht fair, ich
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