Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
weiß, aber unser Volk braucht deine Fähigkeiten. Ich möchte, dass du die Beförderung zum Sektormarschall annimmst und die neue Flotte befehligst.«
Plötzlich loderte in Rula-Kas Augen ein inneres Feuer, und seine Faust krachte auf den Tisch, sodass das Besteck in die Höhe geschleudert wurde. »Mehr als das, ich möchte, dass du die Konföderation mit der gleichen Effizienz vernichtest wie Ärzte Krankheitserreger! Kein einziges Leben, keine Rasse und keine Ökologie soll verschont werden. Deine Aufgabe ist die Rache. Bring sie uns … und die ganze Rasse wird dir dankbar sein.«
Ein Leben des Gehorsams drängte Poseen-Ka, ja zu sagen, die Chance zur Rehabilitierung zu ergreifen, ohne zurückzublicken. Aber die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es sehr schwer ist, Menschen zu töten. Er zeigte mit einer Geste seinen Respekt und sagte: »Dein Angebot erweist mir große Ehre. Ich zögere zu sprechen, um mir keine Schande zu machen – und damit auch dir.«
Rula-Ka wischte sich mit seiner gewaltigen Faust den Mund. »Niemals. Als ich jung war, gab es ein Sprichwort: ›Schweigen lehrt nichts.‹ Lehre mich, damit ich lernen kann.«
Poseen-Ka wählte seine Worte mit Bedacht. »Von der Flotte, von der du sprachst, weiß ich nichts, aber … dies weiß ich: Die letzte Flotte unter meinem Kommando war den Streitkräften, die die Menschen schließlich zum Einsatz brachten, ebenbürtig, wenn nicht überlegen, und sie ist vernichtet worden. Wir wurden besiegt, weil ich zu vorsichtig war, weil die menschlichen Cyborgs uns auf dem Boden besiegt haben und weil die Menschen sich im kritischen Augenblick zusammengetan haben. Ich verspreche, aus meinem Fehler zu lernen … aber wie sieht es mit dem Rest aus?«
Rula-Ka äußerte seine Zustimmung durch ein Zischen. »Eine ausgezeichnete Analyse! In jedem Detail korrekt. Und deshalb haben wir Jahre damit verbracht, eigene Cyborgs zu entwickeln, und unternehmen augenblicklich Schritte, die den Feind in zwei gegeneinander kämpfende Parteien spalten sollen. Bist du fertig? Ausgezeichnet. Komm. Wir müssen an einer Besprechung teilnehmen. «
Dem Alpha-Klon namens Antonio war bewusst, dass die Hudathaner sich wenig oder gar nicht dafür interessieren würden, wie er aussah, dennoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sein Bild im Spiegel zu prüfen. Er war sich der Tatsache sehr wohl bewusst, dass seine Brüder seine sorgfältig angeordneten Locken albern fanden und sich darüber lustig machten, und das war mit einer der Gründe, weshalb er sie so mochte. Die Locken unterschieden ihn von seinen Brüdern und machten ihn damit bedeutender. Aber wie stand es um die Sorgenfalten auf seiner Stirn? Waren sie tiefer geworden? Ausgeprägter? Er wusste, dass es so war.
Was zunächst erfreute Zustimmung zu Pietros neuestem Plan gewesen war, hatte sich zu einem Quell endloser Sorge entwickelt. Was, wenn Marcus Recht hatte? Wenn die Konföderation tatsächlich das kleinere von zwei Übeln war? Was, wenn die Hudathaner sie in eine sorgfältig aufgestellte Falle gelockt hatten? Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit dafür war in Anbetracht der zur Verfügung stehenden Hegemonieschiffe gering … was aber, wenn es dennoch so war? Trotzdem, er durfte Pietro seine Zweifel nicht anvertrauen, nicht wo die Aliens bereits an Bord waren. Er schüttelte den Kopf, sah die Bewegung im Spiegel und wandte sich ab. Zehn Schritte trugen ihn durch die Luke in einen belebten Korridor. Mannschaften, alles Kopien von zehn Basistypen, salutierten respektvoll. Antonio nickte höflich, bog in den entsprechenden Gang und fand seinen Bruder, der bereits an der Hauptschleuse wartete. Er trug die übliche Toga mit der dazugehörigen Fibel und blickte finster. Antonio setzte zu einer Bemerkung an, aber in dem Augenblick blitzte ein grünes Licht auf, und ein Geräusch schnitt ihm das Wort ab. Die Luke öffnete sich.
Antonio hatte natürlich Holos gesehen, war aber nicht wirklich auf die Größe der Hudathaner vorbereitet. Groß und bedrohlich waren sie. Es bedurfte bewusster Willensanstrengung, um sich ins Gedächtnis zu rufen, dass die Aliens sich in seinem Revier befanden und nicht etwa umgekehrt. Pietro übernahm die Begrüßung. »Willkommen an Bord! Wir bitten um Nachsicht, falls wir aus Unwissenheit irgendwelche angemessenen Ehrenbezeigungen unterlassen haben.«
Der Hudathaner an der Spitze, ein beeindruckendes Exemplar seiner Rasse mit über der Brust gekreuzten Schultergurten, in die ein rubinroter
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