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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Ruderer, und wie immer hemmte ihn die Angst, sich zu blamieren.
    »Haben Sie sich schon ein Boot gekauft?«, fragte Milo.
    Der Trainer spielte auf Zeit, dachte Doug – vielleicht, um den Ruderern Gelegenheit zu geben, unaufgefordert das Feld zu räumen. Aber wenn er das Gespräch unter vier Augen führen wollte, warum hatte er Doug dann in den Gemeinschaftsspeisesaal geführt? Es gab doch sicherlich noch andere Räume im Club, wo sie nicht von Crewmitgliedern gestört würden.
    »Nein. Ich dachte mir, ich wage einfach den Sprung ins kalte Wasser, sozusagen. Fürs Erste dürfte mir ein Club-Boot vollauf genügen.« Er nahm noch einen kleinen Schluck von seinem Tee und versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen. Entschlossen, endlich zur Sache zu kommen, sagte er: »Also, Mr. Jachym, könnten wir vielleicht –«
    »Becca. Ja, natürlich.« Milo seufzte, als ob er sich ins Unvermeidliche fügte. Seine kräftigen Schultern sackten ein wenig ab. »Furchtbare Geschichte. Wir stehen alle noch unter Schock. Und Freddie ruft mich nicht zurück.«
    »Wir werden uns später noch mit ihm unterhalten. Ich fürchte, dies ist jetzt offiziell eine Mordermittlung.«
    Milos Züge erstarrten. Einen Moment lang erhaschte Doug einen Blick auf den Mann, der sich hinter dem freundlichen, jovialen Auftreten verbarg – den Mann, der seine Ruderer bis über die Grenzen ihrer Belastbarkeit trieb und sogar noch mehr von ihnen erwartete. Man konnte Sportler vom Kaliber des Leander nicht trainieren, wenn man nicht die notwendige Härte und auch Raffinesse mitbrachte – man musste vor allem ein erstklassiger Stratege sein. Und Doug hatte das Gefühl, dass Milo den nächsten Spielzug immer schon vorausahnte.
    Die verbliebenen Ruderer schienen Milos Körpersprache oder auch seinen veränderten Tonfall richtig gedeutet zu haben. Sie ließen die Reste ihrer Mahlzeiten stehen und trollten sich einer nach dem anderen – jedoch nicht ohne zuvor neugierige Blicke in Dougs Richtung geworfen zu haben.
    Sobald sie allein waren, nickte Milo, und seine Miene wurde wieder undurchdringlich. »So. Und wie wollen Sie nun weiter vorgehen, Sergeant?«
    »Die Vorstellung, dass Rebecca Meredith ermordet wurde, überrascht Sie gar nicht?«, fragte Doug.
    »Ich bin schockiert, doch«, antwortete Milo. »Aber ich glaube, ich wäre es noch mehr, wenn Sie zu dem Schluss gekommen wären, dass Becca durch einen dummen Fehler oder durch Leichtsinn ertrunken ist.«
    »Sie haben sie trainiert«, sagte Doug und versuchte Milos Miene zu lesen. »Ein Unfall aus Dummheit oder Leichtsinn hätte ein schlechtes Licht auf Sie geworfen.«
    »Das ist ein Teil der Erklärung.« Milo zuckte mit den Achseln und sah Doug herausfordernd an. »Jetzt wirken Sie geschockt, Mr. Cullen. Aber das ist die menschliche Natur. Wir denken immer zuerst an uns selbst, und wer das nicht zugibt, lügt sich nur in die eigene Tasche.
    Aber das heißt nicht, dass ich nicht zutiefst betroffen bin wegen Becca«, fuhr er fort, und seine Stimme klang plötzlich hart. »Und wegen Freddie und wegen allem, was Becca noch hätte erreichen können. Oder werden können. Oder dass ich nicht denjenigen umbringen würde, der ihr das angetan hat.«
    »Ist vielleicht nicht besonders ratsam, so etwas gegenüber einem Polizeibeamten zuzugeben, Mr. Jachym«, bemerkte Doug vorsichtig.
    »Dann wollen wir hoffen, dass Sie den Kerl erwischen, ehe ich ihn in die Finger bekomme.«
    Doug betrachtete ihn nachdenklich. »Würden Sie auch so denken, wenn der Schuldige Ihr Freund wäre?«
    »Mein Freund?« Milo sah ihn fragend an, dann schien er zu begreifen, und seine buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen. »Wenn Sie damit Freddie meinen, dann kann das ja wohl nicht Ihr Ernst sein. Er hätte Becca niemals etwas zuleide getan. Er hat sie angebetet.«
    Jetzt war es an Doug, mit den Achseln zu zucken. Er fragte sich, ob Jachyms ungläubige Reaktion nicht ein wenig gekünstelt war. Er musste doch selbst schon auf die Idee gekommen sein, dass Freddie Atterton zu den Tatverdächtigen zählte. »Eben, die menschliche Natur, wie Sie sagten«, erwiderte er. »Manchmal ist es nur ein schmaler Grat zwischen Liebe und Hass. Niemand kann sicher sagen, wie das Verhältnis der beiden wirklich war.«
    »Ich habe sie gekannt«, sagte Milo trotzig. »Und ich glaube es nicht.«
    Doug gab sich für den Moment geschlagen. »Haben Sie dann vielleicht eine Idee, wer Rebecca Meredith sonst nach dem Leben getrachtet haben könnte?«
    »Nein.« Milo

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