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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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konnte auch nicht erwarten, dass Becca in einem Club-Boot rudert.«
    »Das ist ein sehr teures Boot«, warf Doug ein. »Spitzenqualität.«
    »Sie konnte es sich leisten.«
    Hatte er da gerade einen Anflug von Bitterkeit aus Freddies Antwort herausgehört?, fragte sich Kincaid. Nun, er würde noch darauf zurückkommen. »Was genau hat Milo Jachym Ihnen an diesem Montag erzählt?«
    »Dass sie ein paar von den Jungs aus dem Team engagiert hätte, die ihr halfen, in meinem – in einem Zimmer in ihrem Cottage einen Kraftraum einzurichten. Sie hatte sich Gewichte und ein Ergometer bringen lassen. Und Milo hatte sie gestoppt. Sie ging ab wie der Blitz.«
    »Er hat sie ohne ihr Wissen gestoppt«, bemerkte Doug.
    »Ja, schon.« Freddie sah verlegen drein. »Aber sie konnte eine ziemliche Geheimniskrämerin sein, und ich kann es Milo nicht verdenken, dass er es wissen wollte.«
    »Weil sie besser war als seine eigene Crew?«, fragte Kincaid.
    »Nein. Weil sie, wenn sie bereit gewesen wäre, für ihn zu rudern, alles hätte erreichen können. Und die Medien lieben nichts mehr als eine gelungene Comeback-Story. Es wäre gute Publicity für das ganze Team gewesen.«
    Kincaid dachte darüber nach. »Als wir Mr. Jachym das erste Mal befragten, da sagte er, Sie seien wütend gewesen, als Sie erfuhren, dass Ihre Exfrau trainierte. Und die Nachricht, die Sie auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen haben, klingt auch so, als hätten Sie sich über sie geärgert. Wieso das, wenn Sie ihre Chancen als so gut einschätzten?«
    »Ich –« Freddie rieb mit den Handflächen über sein stoppliges Kinn. »Ich habe mir wohl Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn sie scheiterte. Das letzte Mal … sie war danach nie mehr die Alte. Sie hat sich nie verziehen.«
    »Aber sie hatte sich doch das Handgelenk gebrochen, nicht wahr?«, fragte Kincaid. »Das war ja wohl nicht ihre Schuld?«
    » O doch, das war es«, entgegnete Freddie. »Und auch meine, weil ich mich von ihr hatte überreden lassen. Es war Weihnachten vor den Olympischen Spielen, und das Team hatte ein strenges Trainingsprogramm. Milo wollte nicht, dass irgendjemand eine Verletzung riskierte, aber Becca mochte nicht auf den Skiurlaub in der Schweiz verzichten. Sie hielt sich für unbesiegbar. Aber das war sie nicht. Sie ist auf der Piste gestürzt und hat sich einen komplizierten Handgelenkbruch zugezogen.
    Milo war unglaublich wütend. Und obwohl Becca in der Reha wirklich hart an sich arbeitete in der Hoffnung, ihre Position wiederzuerlangen, glaubte er einfach nicht, dass der Bruch schon so weit ausgeheilt war, dass er die Belastung bei ernsthaftem Training aushalten würde.« Freddie seufzte. »Sie waren beide stur, und sie fühlten sich beide gerechtfertigt in ihrem Groll auf den anderen. Vielleicht waren sie es auch, ich weiß es nicht. Aber es hat lange gedauert, bis sie wieder Freunde wurden.«
    »Ich kann verstehen, dass sie ein wenig zögerte, ihm von ihrem Training zu erzählen«, sagte Doug. »Sie hatte etwas zu beweisen, und sie wollte sich ganz sicher sein.«
    »Genau.« Freddie warf Doug einen dankbaren Blick zu.
    »Sie haben sich also Sorgen um sie gemacht?«, fragte Kincaid. »Das war alles?«
    Freddie musste die Skepsis in seiner Stimme gehört haben, denn er wurde rot. »Was sollte ich sonst für einen Grund gehabt haben?«
    »Vielleicht hatten Sie Sorge, dass sie ihren Job verlieren würde.« Kincaid stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen, sodass Freddie den Kopf drehen musste, um ihm zu folgen. »Oder dass sie kündigen würde«, fuhr er fort. »Vielleicht fürchteten Sie, dass Ihre Exfrau zu Ihnen kommen und Sie um ein Almosen anbetteln würde, und Sie fanden, dass Sie schon großzügig genug gewesen waren – wenngleich Ihre Frau, wenn man gewissen Gerüchten glauben schenken will, durchaus eine großzügige Abfindung verdient hatte.«
    »Was – Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Milo Jachym zum Beispiel. Und die Anwältin Ihrer Exfrau. Und auch ihr Versicherungsmakler.« Kincaid wusste, dass er ein wenig übertrieb, aber es ging ihm um die Wirkung.
    Die Röte war wieder aus Freddies Wangen verschwunden. »Das ist nicht wahr. Ich meine, ja, sie hatte die Abfindung verdient. Selbstverständlich. Aber ich habe nie etwas davon zurückhaben wollen.«
    »Man munkelt auch, dass Sie finanziell arg in der Klemme stecken«, sagte Doug, indem er Kincaids Platz auf dem Esszimmerstuhl einnahm und sich nahe zu Freddie hinüberlehnte. »Es wäre

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