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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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linkische Präsenz eigenartig leer und unwohnlich vorkam.
    Was hatte ihn veranlasst, zu Rebecca Meredith’ Cottage zu fahren? War es die Trauer um sie? Aber er war überstürzt aufgebrochen, worauf die hastig hingekritzelte Nachricht auf der Schiefertafel hindeutete. Und er war in Panik gewesen, sonst hätte er niemals sein Handy vergessen.
    Und als sie dann mit Superintendent Kincaid gesprochen hatte, war er sehr kurz angebunden gewesen. Nicht unhöflich, aber schroff auf eine Art und Weise, die ihr bekannt vorkam – wie ein Mann in verantwortlicher Position, der das Vorgehen in einem Notfall koordinieren musste. Aber er hatte ihr nicht gesagt, wo er war und wie lange er brauchen würde, um zu Kieran zu fahren.
    Die Vorstellung, dass Kieran dort in dem Cottage in Remenham ganz allein irgendeiner unbekannten Gefahr ausgesetzt war, ließ sie einen spontanen Entschluss fassen. Sie steckte sein Handy ein, für den Fall, dass der Superintendent sich noch einmal meldete, und lief durchs Wohnzimmer zur Diele, wo sie ihre Jacke vom Garderobenhaken schnappte.
    Toshs Jaulen ließ sie innehalten. Die Schäferhündin tänzelte aufgeregt um ihre Beine herum und zupfte an der Leine, die an einem eigenen Haken hing. »Ich weiß, du willst raus«, sagte Tavie.
    Sie war hin- und hergerissen. Bei ihren Sucheinsätzen brachte sie ihre Hündin immer wieder wissentlich in Gefahr, aber das war nun einmal Toshs Job, und Tavie kannte die Regeln wie auch die Risiken. Aber das hier war etwas anderes – sie hatte keine Ahnung, was sie dort erwartete. Nein, beschloss sie. Die Angst um Kieran war schlimm genug – sie durfte Tosh nicht einer Situation aussetzen, in der sie für die Gefahr blind wäre.
    Sie kniete sich hin und nahm die Schnauze ihrer Hündin in die Hand. »Diesmal musst du leider zu Hause bleiben, Mädchen.« Während sie noch einen letzten Blick auf ihr behagliches Zuhause warf und dabei Tosh kraulte, steckte sie mit der anderen Hand geistesabwesend die Leine in die Jackentasche. »Pass auf das Haus auf, mein Mädchen.«
    Sie hatten den Astra genommen, trotz Freddie Attertons Einwand, er kenne die Strecke besser und sein Audi sei schneller. Aber Kincaid hatte schon wider besseres Wissen eingewilligt, Freddie Atterton überhaupt mitzunehmen, und wollte sich nicht in noch größere Schwierigkeiten bringen, indem er eine Zivilperson fahren ließ.
    Er hatte sich nur deswegen dazu überreden lassen, weil Freddie das Cottage kannte und – was noch wichtiger war – weil Freddie Ross Abbott kannte. Als alter Freund könnte er vielleicht erfolgreich an Abbotts Vernunft appellieren.
    Wenn es nicht schon zu spät war.
    Es regnete jetzt in Strömen, und die Scheibenwischer kamen gegen die Fluten kaum noch an. Kincaid hatte Mühe, der Straße zu folgen, und konnte nur raten, wie weit es noch bis Remenham war.
    »Hier«, sagte Freddie plötzlich. »Schalten Sie das Licht aus.«
    »Ich kann sowieso fast nichts sehen«, entgegnete Kincaid, doch er bremste und stellte die Scheinwerfer ab. Schlagartig verwandelte sich die Szenerie, so drastisch, als hätte man ein Foto gegen ein Negativ ausgetauscht, und die silbrig-grauen Konturen der Landschaft tauchten aus der Schwärze auf.
    »Und jetzt den Motor. Lassen Sie den Wagen auf dem Randstreifen ausrollen. Wir sind schon ganz nah dran.«
    Kincaid fragte sich, ob Freddie heimlich davon träumte, einmal ein Sondereinsatzkommando zu leiten, doch er vertraute seinem Urteil, was ihren Standort betraf.
    Sobald er den Astra zum Stehen gebracht und die Scheibenwischer ausgeschaltet hatte, hüllte der Regen sie ein wie ein dichter Vorhang, und das Geprassel auf dem Dach war ohrenbetäubend.
    Dann ließ der Guss für einen kurzen Moment nach, und Kincaid konnte die schemenhaften Umrisse eines Wagens erkennen, der vor ihnen am Straßenrand parkte.
    »Das ist Ross’ Auto«, sagte Freddie mit tonloser Stimme, und Kincaid wusste, dass ihre schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheitet hatten.
    Doug hatte Verstärkung angefordert und betont, dass die Fahrzeuge ohne Blaulicht und Sirene anrücken sollten, doch Kincaid hatte keine Ahnung, wie lange es noch dauern würde. Neben ihm löste Doug seinen Sicherheitsgurt. »Chef, sind Sie sicher, dass ich nicht noch mal anrufen soll?« Seine Stimme klang ein wenig hoch.
    »Keine Zeit. Wir müssen da rein.« War es die richtige Entscheidung?, fragte er sich. Aber er konnte nicht einfach dasitzen und warten, während er Kierans Leben in Gefahr wusste.
    »Dann

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