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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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aufsetzte.
    »Kannten Sie DCI Meredith, Constable Bell?«
    »Ich wusste, wer sie war, Sir. Aber gesprochen habe ich nie mit ihr. Ich bin ihr ein paar Mal auf der Straße begegnet. Wir – Na ja, sie war schon so etwas wie ein Vorbild für mich. Sie wirkte wie eine Frau, die sich durchsetzen kann, meine ich.« Sie warf wieder einen argwöhnischen Blick in Singlas Richtung, doch der hatte inzwischen einen Anruf angenommen.
    Bells Kollege, ein etwas fülliger junger Mann in einem unvorteilhaft engen Anzug, schüttelte dezent den Kopf und wandte sich ab, als wolle er sie ihrem Schicksal überlassen.
    Kincaid jedoch interessierte sich nicht dafür, was sich nach DI Singlas Auffassung gehörte und was nicht. Wenn diese beiden Beamten sein potenzielles Team waren, dann wollte er sich einen Eindruck von ihren Persönlichkeiten und der Dynamik ihrer Beziehung verschaffen. »Kennen Sie Freddie Atterton, ihren Exmann?«, fragte er.
    »Auch nicht persönlich«, antwortete Bell. »Aber er hat – nun ja, einen gewissen Ruf.«
    »Und was für einen, wenn ich fragen darf?«
    »Er soll ein ziemlicher Frauenheld sein, Sir. Und er geht gerne in die besseren Clubs und Bars wie das Hotel du Vin und das Loch Fyne – allerdings ist er meines Wissens nicht als starker Trinker bekannt.«
    »Sie sind sehr gut informiert.«
    Kincaids Bemerkung wurde von dem untersetzten Constable mit einem Grinsen quittiert. »Das kommt daher, dass sie alle Barkeeper persönlich kennt«, sagte der junge Mann. »Und sie hat vergessen, den Strip-Club zu erwähnen.«
    Imogen warf ihm einen missbilligenden Blick zu. »Es ist eine kleine Stadt hier. Und Barkeeper sind gute Informationsquellen. Sie wissen immer, was läuft, und sie haben meistens einen ziemlich guten Riecher, wenn irgendjemand etwas nicht ganz Astreines im Schilde führt.«
    Imogen Bell gefiel Kincaid immer besser.
    »Henley hat ein Striplokal?«, fragte Cullen ungläubig.
    »Ja, drüben beim Parkplatz.« Bell zuckte wegwerfend mit den Achseln. »Und es ist bei weitem nicht so verrucht, wie es sich anhört. Im Grunde ist es ein ganz normaler Nachtclub, mit ein paar Mädchen, die Lapdance machen. Da gehen in Henley alle hin, wenn die Pubs schließen.«
    »Und gleich nebenan ist das Seniorenzentrum«, fügte ihr Kollege hinzu. »Weswegen es schon jede Menge Ärger mit der Stadtverwaltung gegeben hat.«
    Kincaid betrachtete ihn. »Entschuldigen Sie, ich habe mir Ihren Namen nicht gemerkt.«
    »Ich heiße Bean. Laurence Bean, Sir.«
    »Bean und Bell?« Er musste unwillkürlich grinsen, auch wenn er wusste, dass er sich damit bei DC Bean nicht unbedingt beliebt machen würde. »Oder Bell und Bean? Klingt wie ein Varieté-Duo.«
    Bell grinste ebenfalls. »Mr. Bean ist doch eher eine Solonummer.«
    »Haha, sehr witzig, Bell«, gab Bean zurück, doch ehe er eine schlagfertige Antwort loswerden konnte, wurden sie von DI Singla unterbrochen, der sein Telefonat beendet hatte und sie grimmig anstarrte.
    »Wir ermitteln hier in einem verdächtigen Todesfall, falls Ihnen das entgangen sein sollte. Und im Augenblick scheinen wir auf der Stelle zu treten. Das Team, das die Anwohner zwischen dem Leander-Club und Remenham befragen sollte, hat nichts herausgefunden. Ebenso wenig wie die Kollegen, die die Hausboote am Buckinghamshire-Ufer zwischen Henley und Greenlands abgeklappert haben.«
    »Kein allzu überraschendes Resultat«, meinte Kincaid. »Aber –« Sein Handy vibrierte. Ein rascher Blick aufs Display verriet ihm, dass der Anrufer Rashid Kaleem war, also entschuldigte er sich und nahm den Anruf an. »Rashid? Was gibt’s Neues?«
    »Nichts hundertprozentig Wasserdichtes«, antwortete Kaleem in dem gestochen präzisen Oxbridge-Akzent, der immer ein wenig im Widerspruch zu seiner betont unkonventionellen Erscheinung zu stehen schien. Für Kincaid war dieser Akzent eine kleine, aber verständliche Eitelkeit eines Mannes, der in einer von Bangladeschis bewohnten Sozialsiedlung in Bethnal Green aufgewachsen war. »Aber«, fuhr Kaleem fort, »die Sache gefällt mir nicht. Manche der Kopfverletzungen scheinen ihr vor ihrem Tod zugefügt worden zu sein. Sie war eindeutig noch am Leben, als sie über Bord gegangen ist – ihre Lunge war voll Wasser. Und zwar Flusswasser, um das gleich klarzustellen. Sie wurde nicht in der Badewanne ertränkt.«
    »Also kein Sekundentod beim Rudern?«, fragte Kincaid und sah dabei Cullen an.
    »Nein. Und bei den meisten Sportlern, die an plötzlichem Herzversagen sterben,

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