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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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verbunden, die er nicht erkennen konnte?
    »Wir werden uns bei nächster Gelegenheit mit Kieran Connolly darüber unterhalten«, sagte er. »Aber zuerst muss ich wissen, ob die Spurensicherung an der Stelle, von der Connolly sprach, irgendetwas gefunden hat. Und wir müssen herausfinden, wie der Kerl, der das hier getan hat« – sein Blick streifte den ausgebrannten Schuppen – »hierhergekommen ist. Sie haben allerdings recht, was das Boot betrifft, Doug«, fügte er nachdenklich hinzu. »Es muss sicher verwahrt werden.«
    »Der Nachbar war sehr hilfsbereit«, sagte Morris. »Und er hat einen kleinen Schuppen. Vielleicht könnten wir es dort für Mr. Connolly einschließen. Ich frage ihn mal, wenn wir hier mit der Spurensicherung fertig sind.«
    Kincaid nickte. »Gute Idee.« Er wandte sich zu Cullen. »Doug, ich werde veranlassen, dass jemand bei den anderen Ruderclubs nachfragt, wenn Sie noch mal zum Leander gehen möchten. Reden Sie mit Milo Jachym und dem übrigen Personal. Finden Sie heraus, ob jemand gestern Abend ein Skiff genommen hat. Und fragen Sie, ob jemand Freddie Atterton im Club gesehen hat. Sie werden sich dort bestimmt wie zu Hause fühlen«, fügte er grinsend hinzu. »Ich bin derweil in der SOKO -Zentrale. Ich habe die Presse heute Morgen noch vertröstet, aber irgendwann werde ich –« Das Läuten von Cullens Handy unterbrach ihn.
    »Tut mir leid, Chef«, sagte Cullen und zuckte entschuldigend mit den Achseln, während er das Telefon aus der Jackentasche hervorzog. Er meldete sich, nannte seinen Namen und warf Kincaid einen vielsagenden Blick zu, während er sprach. Dann dankte er dem Anrufer und legte auf.
    »Das dürfte Ihnen nicht gefallen«, sagte er zu Kincaid. »Dem Chief dafür umso mehr. Das war Rebecca Meredith’ Versicherungsmakler, den ich um Rückruf gebeten hatte. Wie es aussieht, war Freddie Atterton nach wie vor der Begünstigte ihrer Lebensversicherung. Und es geht um eine Summe von fünfhunderttausend Pfund.«
    Gemma stand schon in der Küchentür, drehte sich aber noch einmal um. »Sie kommen doch zurecht, ja?«
    Alia blickte von dem winzigen Teeservice auf, das auf dem Küchentisch aufgebaut war, und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln. »Aber klar doch. Keine Sorge.«
    Die junge Frau, deren Familie aus Bangladesch stammte, war Charlottes Kindermädchen gewesen, als die Kleine noch mit ihren Eltern in der Fournier Street gewohnt hatte. Am Abend zuvor, nachdem Kincaid nach Henley aufgebrochen war, war Gemma das Bild von Angus Craig einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Sie wollte ihre Idee in die Tat umsetzen und Melody bitten, die Akten des Sapphire-Projekts zu durchforsten, und hatte deshalb Alia angerufen, um sie zu fragen, ob sie an diesem Morgen auf Charlotte aufpassen könne.
    Alia hatte tatsächlich Zeit und schien sich zu freuen, dass Gemma sie fragte. Vor einer halben Stunde war sie eingetroffen, und bei einem Schlückchen Milch aus den Puppentassen hatten sie und Charlotte ein freudiges Wiedersehen gefeiert. Charlotte hatte die Ankündigung, dass Gemma weggehen würde, gelassen aufgenommen. Toby war bei Nachbarskindern zu Besuch, und Kit hatte sich mit den Hunden in sein Zimmer zurückgezogen, um, wie er sagte, an einem Schulprojekt zu arbeiten, das er nach den Ferien abgeben musste. Für den Moment herrschte im Haus eine geradezu unheimliche Ruhe.
    Als Gemma jetzt Alia betrachtete, fand sie, dass die junge Frau schlanker geworden war; ihr Haar hatte mehr Glanz, und ihre Haut wirkte reiner. »Was macht das Studium?«, fragte sie. Alia hatte sich in den Kopf gesetzt, Anwältin zu werden, obwohl sie dabei kaum auf die Unterstützung ihrer sehr traditionell eingestellten Familie rechnen durfte.
    »Läuft ganz gut, doch.« Mit einem feingliedrigen braunen Finger schob Alia Charlottes Teetässchen vom Tischrand weg. Gemma hätte schwören können, dass sie leicht errötete. »Rashid hilft mir beim Lernen.«
    »Rashid?« Gemma sah sie überrascht an. Sie meinte doch nicht etwa Rashid Kaleem?
    »Na, Sie wissen schon, dieser Rechtsmediziner«, antwortete Alia und bestätigte damit Gemmas Vermutung. »Er sagt, er kennt Sie. Er hilft in der Beratungsstelle aus, seit …« Sie verstummte.
    Alia hatte Charlottes Eltern Naz und Sandra vergöttert, und sie hatte zusammen mit Sandra als ehrenamtliche Helferin in einer Beratungsstelle im East End gearbeitet, die asiatischen Frauen aus dem Viertel in Fragen von Gesundheit und Sexualhygiene zur Seite stand. Jetzt fiel

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