Die Stimme der Erde
ihn aus dem Schmutz und dem Unrat herausholen und ihn vor dem Verderben bewahren. Sie wollte Dienwald zu einem geachteten Mann machen. Diese Vorstellung verwirrte und erschreckte ihn. Doch nicht für lange. Wo gab es denn eine Familie, die sich mit einem solchen rauhen Schurken wie ihm einlassen wollte? Um so besser. Die Geißel von Cornwall liebte das Leben so, wie es war. jetzt hatte er Wolle genug, und seine Tage würden weiterhin so abwechslungsreich verlaufen wie vor der unseligen Stunde, als seine dummen Schafe von der Klippe abgestürzt waren.
Die innere Unruhe meldete sich wieder. Er brauchte eine Frau. Ohne Zögern ließ er sich Alice ins Zimmer schicken. Als sie hereinkam, drall und lächelnd, winkte Dienwald sie zu sich. Sie trat auf ihn zu, und er wollte sie schon auf den Schoß nehmen. Doch ihr Körpergeruch stieß ihn ab. »Wann hast du zuletzt gebadet?«
Alice errötete, schlug die Augen nieder und sagte: »Hab's vergessen, Herr.« Sie begriff gar nicht, was das sollte. Zu dumm, daß er immer darauf bestand, sie solle ihren Körper mit Wasser und Seife säubern!
Dienwald begehrte sie, aber nun kam auch noch der Geruch von dem Schmorkohl aus ihrem Mund!
»Du kommst mir erst ins Bett, wenn du dich gewaschen hast, aber vollständig. Hast du verstanden, Alice? Und zwar mit Seife. Auch zwischen den Beinen und unter den Armen. Und die Zähne mußt du dir auch bürsten.«
Damit schickte er sie weg. »Vergiß die Seife nicht!« rief er ihr noch nach. Erst vor zwei Wochen hatte er sie zum erstenmal in sein Bett geholt. Hoffentlich begriff sie endlich, daß er keine schlecht riechenden Frauenkörper mochte.
Dann wartete er und klopfte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf die Armlehnen des einzigen Sessels im Zimmer. Als Alice nach einer halben Stunde mit nassem, aber glattgekämmtem Haar und reinem Atem wieder bei ihm erschien, klopfte er sich lächelnd auf die Schenkel.
Willig stellte sie sich zwischen seine Beine und drückte die Brüste heraus. Wer hatte ihr das wohl beigebracht? Normalerweise amüsierte es ihn. Aber jetzt wünschte er nur rasche Befriedigung. Er streifte ihr das rauhe Kleid über den Kopf. Darunter war sie nackt. Sie hatte sich nicht ganz abgetrocknet, und seine Hände glitten über nasse Haut.
Sie war so weiß, so voll und so glatt wie ein Ei. Es würde keine fünf Jahre dauern, bis sie dick und fett war, aber das kümmerte ihn nicht. Jetzt war sie angenehm üppig, weich und feucht zwischen den Beinen. Sie war ungefähr im selben Alter wie seine langbeinige Gefangene im Ostturm.
Er küßte Alice auf den Mund, zunächst vorsichtig, um sich zu vergewissern, daß sie sich auch die Zähne geputzt hatte. Danach wurde er leidenschaftlich. Darm drückte er sie auf sein Glied herab. Er spürte, wie er tief in sie eindrang. Er begann zu stöhnen, legte den Kopf zurück und schloß die Augen. Später spielte er in ihrem heißen Schoß, bis sie sich wand und das Becken vorschob und laut schrie. Dann ließ er sich befriedigen, und der Höhepunkt war von langer Dauer, war gut und schön.
Alice lag schlafend auf seinem Bett, als er das Zimmer verließ. Draußen reckte er sich. Die Unruhe war wie fortgeblasen. Er fühlte sich vollauf zufrieden. Inzwischen war es dunkel geworden, und wie üblich wurde das Abendessen verspätet aufgetragen. Dienwald dachte an seine Gefangene. Sie war allein und bestimmt schon so hungrig, daß sie das Bett in ihrer Zelle anknabbern könnte. In seiner wohlwollenden Stimmung schickte er Northbert zu ihr, um sie zu holen. Sie würde ihm bestimmt dankbar sein, wenn er ihr etwas zu essen gab.
Northbert kam mit ihr, und er deutete auf den Sessel neben sich.
»Is ja wieder die Hexe«, sagte Edmund.
»Sie ist keine Hexe. Außerdem heißt es sie ist und nicht is ja. Benimm dich, Edmund! Sie ist eine Lady. Also sei höflich zu ihr!«
Edmund brummte vor sich hin. Dienwald sah ihn scharf an und setzte hinzu: »Noch eine Ungezogenheit, und du liest den ganzen Abend bei Pater Cramdle die Heilige Schrift!«
Diese Drohung hatte sofort die erwünschte Wirkung. Dienwald musterte wieder einmal seine Gefangene. In ihrem formlosen Kleid aus grobem Stoff, mit den nackten Füßen und den wirr um den Kopf rieselnden dichten Locken sah sie natürlich nicht wie eine Lady aus.
»Gott zum Gruß, Lady«, sagte er in ruhigem Ton zu Philippa. »Setz dich her und iß dich satt!«
»Was? Der Herr bietet mir statt des kalten Fußbodens einen Sessel an?«
Schöne Dankbarkeit! Das hätte er
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