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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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aus. Mit einem frustrierten Seufzer folgte ihm Preston.
    Hogan trat an den Rand des Kraters und blickte sich um. Gebrochene Rohre, Kabel, Betontrümmer, verbranntes Holz, verbogenes Metall, Ziegel und hin und wieder ein glänzendes Stück von etwas, das vielleicht
einmal ein Toaster, eine Stereoanlage oder irgendein anderer Alltagsgegenstand war.
    Er wandte sich von der Grube ab und sah sich auf der Straße um.
    »Was ist?«, fragte Preston.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber es kam mir so vor, als hätte White absichtlich in diese Kamera im Schnapsladen geschaut. So als wüsste er, dass ihm jemand zusehen würde. Als müsste er jemandem zeigen, was er tut.«
    »Das hat er vielleicht für uns getan«, meinte Preston. »Ein kleines ›Ihr-könnt-mich-mal‹ von einem Mörder auf der Flucht.«
    Hogans Blick fiel auf die Garage beim Haus gegenüber. Er ging über die ruhige Wohnstraße darauf zu.
    Preston folgte ihm auf die andere Straßenseite und trat zu ihm auf den Bürgersteig vor dem zweistöckigen weißen Haus mit dem braunen Holzwerk.
    Er folgte dem Blick seines Kollegen und sah eine dreiteilige Außenleuchte, die am Dach der Doppelgarage installiert war.
    Hogan trat in die Auffahrt und aktivierte damit die Lampen. Sie waren ungewöhnlich hoch ausgerichtet und leuchteten so auf die andere Straßenseite bis zur Grube. Was Hogan jedoch besonders interessant fand, war die Tatsache, dass nur zwei der Leuchten brannten.
    »Fällt dir etwas an der mittleren Lampe auf?«, fragte er.
    »Außer, dass sie nicht brennt?«
    »Ja, etwas anderes.«

    Preston trat näher heran und blickte hinauf.
    »Sie passt nicht zu den zwei anderen«, sagte er. »Ich glaube fast, das ist überhaupt keine Lampe. Es sieht aus wie ein Objektiv. Vielleicht eine Sicherheitskamera?«
    Hogan ging den Gartenweg zur Haustür hinauf und klopfte an. Auf einem kitschigen handgeschnitzten Namensschild stand: Shepherd’s Flock .
    Die Tür wurde von einem rothaarigen Mann Anfang fünfzig geöffnet. Er war immer noch fürs Büro gekleidet, mit gestreiftem Hemd und Krawatte.
    Hogan zeigte ihm seine Dienstmarke, und der Mann zog augenblicklich eine resignierte Miene.
    »Geht es um den Jungen?«, fragte er mit leicht singendem schottischem Tonfall. »Was hat er jetzt wieder angestellt?«
    »Wir kommen wegen dem Haus gegenüber«, sagte Hogan.
    Der Mann zuckte zusammen und machte ein betroffenes Gesicht. »Was für ein Unglück. Die arme Familie.«
    »Waren Sie daheim, als das Haus explodierte?«, fragte Preston.
    »Ja, ich habe noch geschlafen. Ich hatte eine Scheissangst, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Wir haben uns gefragt, ob Sie vielleicht noch die Sicherheitsaufnahmen haben«, sagte Hogan.
    Der Mann runzelte die Stirn. »Ich versteh Sie nicht ganz.«
    »Die Aufnahmen von der Sicherheitskamera«, erläuterte Hogan und zeigte mit dem Daumen in Richtung
Garage. »Sie ist genau auf die andere Straßenseite gerichtet.«
    »Ich habe keine Kamera«, erwiderte der Mann. »Nur die automatischen Leuchten.«
    »Könnten Sie mal bitte mitkommen und es sich ansehen?«, fragte Hogan.
    »Ja, sicher.«
    Die drei Männer gingen zur Auffahrt und blickten zu den Lampen hinauf. Der Hausbesitzer kratzte sich am Kopf.
    »Also, das ist vielleicht seltsam. Ist mir echt ein Rätsel, das Ding da in der Mitte.«
    Hogan runzelte die Stirn. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir es mitnehmen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich hole eine Leiter und einen Schraubenschlüssel.«
    Der Mann ging zurück ins Haus.
    Preston sah Hogan etwas gequält an.
    »Was ist?«, fragte Hogan.
    »Hat der Typ jetzt eigentlich gemeint, dass die Kamera nicht von ihm ist?«
    Hogan lächelte. »Ich denke, das hat er gemeint, ja.«

38
    Als er mit seinem Sandwich fertig war, knüllte Sam das Wachspapier zusammen und warf es zu dem kleinen Abfallkorb in der Ecke. Der Wurf war etwas zu kurz, und die Papierkugel rollte über den Teppich und blieb unter dem Tisch liegen.
    Er griff nach dem Telefon. »Ich rufe lieber mal in der Arbeit an. Sie rechnen damit, dass ich um zehn Uhr aufkreuze.«
    Es war kurz nach halb zehn.
    Nachdem er seinem Chef erläutert hatte, dass sein Haus bei einem Brand zerstört worden und seine Familie verschwunden war, hörte Sam eine Minute zu und legte dann auf.
    »Er hat gesagt, ich kann mir ein paar Tage freinehmen, aber ich soll es mir nicht zur Gewohnheit machen.«
    »Arschloch«, murmelte Zack.
    »Sind sie nicht alle so?«
    »Ich bemühe mich, nicht so zu sein«, antwortete

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