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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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Mann?«
    »Das kann ich Ihnen sagen, wenn wir uns treffen«, drängte Sam. »Es ist wichtig, dass Sie mir alle Einzelheiten berichten, solange die Erinnerung noch frisch ist. Wir müssen diese Dreckskerle erwischen.«
    »Ich will nur meinen Mann sprechen. Sie sind ja jetzt weg. Ich habe … ich habe nichts gesehen.«
    »Sind Sie zu Hause?«
    »Ja, aber...«
    »Bleiben Sie da. Ich komme zu Ihnen.«
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »Ja«, log Sam. »Verlassen Sie nicht das Haus, und rufen Sie niemanden an, bis ich da bin.«
    Sam legte den Hörer auf und berührte dabei die kabellose Computermaus, worauf Alans Monitor aus dem Schlafmodus erwachte.
    Sam starrte auf den Bildschirm und wandte sich dann Zack zu, der immer noch wie angewurzelt mitten im Raum stand und den Blick nicht von Alans toten Augen abwenden konnte.
    Sam schnippte mit den Fingern, um Zack aus seiner Trance zu holen, und forderte ihn mit einer Geste auf, herüberzukommen.

    Der Bildschirm zeigte drei Zeitungsartikel. Der eine aus dem Oregonian berichtete über die Explosion und die Bergung von zwei noch nicht identifizierten Leichen aus Sams Haus. Der zweite Artikel aus dem San Diego Union-Tribune war mit der Schlagzeile »Dr. Rape auf der Flucht« überschrieben und zeigte ein Foto von Zack, es stammte aus einer Broschüre in seinem Büro – er lächelte, und war noch nicht so abgemagert.
    Der dritte Artikel, der nur eine Spalte einnahm und um einiges kürzer war als die beiden anderen, trug die Schlagzeile »Chirurg für Arbeit mit Kindern geehrt«. Der Artikel war eine Woche vor der Vergewaltigungsgeschichte erschienen.
    »Alan ist nicht unser Mann«, sagte Sam bitter. »Er ist auch nur eine Schachfigur in diesem Spiel, so wie wir.«
    Plötzlich lief es Zack kalt den Rücken hinunter, und das Blut wich aus seinem Gesicht. Er sank auf die Knie, und Sam reichte ihm schnell einen Papierkorb und fasste ihn an den Schultern. Zack beugte sich über den Korb und übergab sich.
    »Es tut mir leid«, sagte Sam. »Er hat das nicht verdient.«
    Zack hob das Gesicht von dem Papierkorb. »Gott, Sam«, keuchte er. »Das muss aufhören. Der Hass macht mich fertig.«
    »Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind …«, sagte Sam und hatte Mühe, seine Stimme im Zaum zu halten. »Da hast du gesagt, dass das ein Spiel ist, weißt du noch?«
    Zack nickte. »Ein abartiges Spiel.«

    »Nun, das hier gehört auch zu seinem Spiel. Nur dass wir vielleicht diesmal der Auslöser waren.«
    Zacks Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Wie konnte er wissen, dass wir herkommen und seinen Selbstmord mit ansehen würden?«, fuhr Sam fort. »Es kann kein Zufall sein, dass Alan diesen Anruf bekommen hat, als wir gerade mit ihm sprechen wollten.«
    »Jemand folgt uns«, führte Zack den Gedanken zu Ende.
    Sam trat ans Fenster und blickte hinaus. Trotz des strömenden Regens sah er etwa ein halbes Dutzend Fahrradboten, die sich ins Verkehrsgewühl stürzten oder irgendwo anhielten. »Aber das heißt auch, dass wir der Wahrheit näherkommen. Wir laufen nicht im Kreis, sondern sind dem Kerl wirklich auf der Spur.«
    »Aber Alan …«
    »Wir haben ihn nicht dazu gebracht, dass er abgedrückt hat«, betonte Sam. »Es ist nicht unsere Schuld. Dieser Dreckskerl benutzt uns ganz einfach. Wir müssen ihn so schnell wie möglich finden. Alan ist tot. Deine Tochter ist tot. Meine Familie könnte als Nächstes dran sein. Irgendjemand muss endlich dafür bezahlen.«
    »Aber wo suchen wir jetzt weiter?«
    »Weißt du, wo Alan wohnt?«
    »Jasmine und ich waren einmal zum Essen dort, vor ungefähr vier Jahren. Ich glaube, ich weiß es noch.«
    »Alans Frau wartet auf uns.«
    Zack blickte auf den Toten hinunter. »Weiß sie es?«
    Sam blickte zur Seite. »Noch nicht.«
     
    Ein Sicherheitsmann in einer makellosen blauen Uniform
mit rasiermesserscharfen Bügelfalten und gestärktem Kragen schob sich durch die erstarrte Menge vor dem Büro.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte er. Seine Augen sprangen zwischen den Männern hinter dem Schreibtisch und der Leiche seines Chefs hin und her. Er griff nach seiner Waffe.
    »Wir gehen schon«, sagte Sam und kam mit erhobenen Händen hinter dem Schreibtisch hervor, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
    »Die Polizei ist schon auf dem Weg«, erwiderte der Wächter und fingerte nervös an seinem brandneuen Halfter, schaffte es aber nicht, es aufzubekommen. »Sie warten hier.«
    »Das geht nicht, Kumpel. Komm, Zack.«
    Als Sam zur Tür kam, ließ der

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